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  • 26.06.2017 00:57 - Spitze des Malteserordens präsentiert sich dem Papst „völlig anders“ – in Zivil. „Kniefall und Handkuß, gerührter Blick, passende Uniform am vergangenen Freitag im Schrank zu lassen, weil sie dem Papst „nicht gefällt“.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Spitze des Malteserordens präsentiert sich dem Papst „völlig anders“ – in Zivil
26. Juni 2017 Hintergrund, Nachrichten, Papst Franziskus 1


Statthalter Fra Dalla Torre bei Papst Franziskus

(Rom) Am vergangenen Freitag, 23. Juni, wurde die neue Führungsspitze des Malteserordens von Papst Franziskus in Audienz empfangen. Angeführt wurde die Delegation des großmeisterlosen Ordens vom Statthalter des Großmeisters, Giacomo Graf Dalla Torre del Tempio di Sanguinetto, der am vergangenen 29. April für ein Jahr gewählt wurde.


Malteserorden vor der „bagarre„

Vatican Insider, die vom päpstlichen Hausvatikanisten Andrea Tornielli geleitete Nachrichtenplattform, berichtete noch am selben Tag begeistert über den Empfang. Dabei legte die Seite besonderen Wert auf die Feststellung, daß die Delegation nicht in der Uniform der Ritter, sondern in Zivilkleidung vor dem Papst erschienen war.

Der bald 1000 Jahre alte Orden hat dramatische Monate hinter sich. Anfang Dezember 2016 kam es zum offenen Konflikt zwischen dem damals amtierenden Großmeister Fra Mathew Festing und Großkanzler Albrecht Freiherr von Boeselager. Festing entließ Boeselager, der Unterstützung beim vatikanischen Staatssekretariat und bei Papst Franziskus fand. Der Großmeister beharrte auf der Souveränität des Ordens in einer ordensinternen Frage. Papst Franziskus sah das anders. Als er Ende Januar den Großmeister in Audienz empfing, geschah dies weniger, um Fra Festing Möglichkeit zu geben, seine Position darzulegen, sondern um ihm ein Ultimatum zu stellen. Der Großmeister zog die Konsequenzen und trat zurück.

Dramatischer Konflikt nur eine „bagarre“?

Das vatikanische Staatssekretariat setzte zugleich „im Namen des Papstes“ Boeselager wieder als Großkanzler ein. Bis zur Wahl eines neuen Großmeisters wird Fra Dalla Torre – vorerst für ein Jahr – als Statthalter die Aufgaben des Ordensoberhauptes übernehmen. Die eigentlichen Entscheidungen fallen auf der Achse Boeselager – Staatssekretariat.


Malteserorden nach der „bagarre„

Die Audienz des Papstes fand traditionell am Vortag zum Fest des heiligen Johannes des Täufers statt, dem Patron des Ordens. Themen waren „die Reform des Ordens und humanitäre Projekte“. Kritiker befürchten einen strukturellen Eingriff in die Ordensverfassung, um eine Kursänderung zu zementieren. Kernstück der „Reform“, so die Annahme, soll die Entmachtung des Ersten Standes zugunsten des Zweiten Standes sein, dem auch Boeselager angehört.

„Kniefall und Handkuß, gerührter Blick, Zivilkleidung. Ade Dekorationen, rote Jacken und anmaßende Photos.“
So schildert Vatican Insider-Autor Salvatore Cernunzio die „neue Demut“ des Ordens. Durch die von Statthalter Dalla Torre angeführte Delegation, insgesamt zwölf Vertreter, habe sich der Malteserorden dem Papst auf „völlig andere“ Weise präsentiert als der Orden, der „im vergangenen Dezember Akteur einer turbulenten bagarre“ war.

Für Vatican Insider war der schwerwiegende Konflikt, der mehrere gerichtliche Nachspiele hat, nur ein „Gerangel“. Nach „gelungener“ Operation will der Vatikan offenbar zur Tagesordnung übergehen.


Ordensangehörige mit Kukulle bei kirchlichen Anlässen

Alle Mitglieder des Souveränen Rates, die vor Papst Franziskus getreten sind, waren in Zivilkleidung erschienen, „also ohne die pittoresken Uniformen“, so Cernunzio. Der Orden bringt seinen Doppelcharakter auch in seiner Kleidung zum Ausdruck: militärisch als Ritterorden durch die rote Uniform, kirchlich durch die schwarze Kukulle. Offensichtlich war den Rittern „empfohlen“ worden, folgt man Cernunzio, die für den weltlichen Anlaß passende Uniform am vergangenen Freitag im Schrank zu lassen, weil sie dem Papst „nicht gefällt“.

Auch in der Vergangenheit waren Ordensvertreter bei weniger formellen in Zivilkleidung beim Papst erschienen. Im Umfelds des Papstes wollte man vergangene Wochen diesen Aspekt jedoch besonderes hervorheben und einen Gegensatz zur Vergangenheit betonen.

Die Begegnung dauerte knapp 25 Minuten. Alle Anwesenden verließen den Audienzsaal „sichtlich bewegt“, so Cernunzio.

Papst Franziskus habe sie „ermutigt“ mit den Worten:

„Ich bin Euch nahe, ich bete für Euch, setzt diesen Weg fort.“
Malteserorden und Migration

Der Statthalter versicherte dem Papst, daß der Orden seine diplomatischen Aktivitäten ganz in den Dienst der Förderung „der internationalen humanitären Gesetze“ stelle und verstärkt im Bereich „Migration und Entwicklung“ tätig werde. Ab 28. Juni nehme der Orden, so Fra Dalla Torre, beim Global Forum on Migration and Development (GFMD) in Berlin teil.

Im Zuge der Masseneinwanderung nach Europa und in die USA vertritt Papst Franziskus eine „Recht auf Migration“. In diesem Zusammenhang ließ er über die von ihm ernannte Führungsspitze der Italienischen Bischofskonferenz lautstark eine Änderung des Staatsbürgerschaftsgesetzes einfordern. Wer auf italienischem Staatsgebiet geboren wird, soll – so der derzeit vom Parlament diskutierte Entwurf der italienischen Linksregierung – automatisch Staatsbürger des Landes sein. Die jüngste Meinungsumfrage des Instituts IPSOS ergab allerdings, daß die Mehrheit der Italiener die Ius soli ablehnt und die Beibehaltung der Ius sanguinis, des Abstammungsprinzips, fordert. Der Erfolg der bürgerlich-rechten Opposition bei den Kommunalwahlen vom Sonntag bestätigt diesen Trend.

Papst Franziskus brachte die Bischofskonferenz hingegen – gemäß persönlichen Präferenzen, wie Kritiker sagen – auf „Kuschelkurs“ mit der Linksregierung: die Themenpalette neuer Übereinstimmungen reicht von den eingetragenen Partnerschaften für Homosexuelle bis zu Einwanderungsfrage. Der Malteserorden scheint in dieser Optik vor allem als Baustein im Netzwerk der „Migrationsindustrie“ gesehen zu werden.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshots)

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