Schlag gegen die organisierte Kriminalität": Macht die italienischen Mafia in Süddeutschland Geschäfte?
Dienstag, 04. Juli 2017 "Cosa Nostra" in Deutschland Polizei hebt schwäbische Mafia-Bande aus
Spektakulärer Ermittlungserfolg in Baden-Württemberg: Mitten in der schwäbischen Idylle soll eine Bande mit Verbindungen zur italienischen Mafia ihr Unwesen getrieben haben. Bei Razzien stoßen Beamte auf Drogen, Geld und scharfe Waffen.
Eine kriminelle Gruppe mit Verbindungen zur italienischen Mafia soll mit Anführern in Rottweil und Donaueschingen über Jahre kriminelle Geschäfte in Süddeutschland betrieben haben. Die beiden mutmaßlichen Anführer, italienische Staatsangehörige im Alter von 52 Jahren und 48 Jahren, sowie 13 weitere Personen wurden bereits am 21. Juni festgenommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft in Rottweil mitteilten. Ihnen wird neben Drogenhandel, Waffengeschäften und - im Rahmen von Einschüchterungsaktionen ihrer Gegner - gefährliche Körperverletzung, Brandstiftung und versuchter Mord vorgeworfen. Drei Tatverdächtige haben die Vorwürfe bereits eingeräumt.
Im Großraum Tuttlingen sichergestellte Beweismittel: Ermittler stießen unter anderem auch auf verschiedene Schusswaffen.
(Foto: Foto: Polizeipräsidium Tuttlingen / Polizeipräsidium Tuttlingen / dpa)
Die Polizei spricht von einem "erfolgreichen Schlag gegen die organisierte Kriminalität" und lobt die enge Zusammenarbeit der Behörden in Deutschland und Italien. Bei den Ermittlungen waren zeitweise mehr als 300 Polizeibeamte aus beiden Ländern im Einsatz - darunter auch Verbindungsbeamte der italienischen Polizei, Spezialeinheiten des Polizeipräsidiums Einsatz und der Bereitschaftspolizei, Finanzermittler, Hundeführer sowie Beamte der Steuerfahndung und des Zolls.
Verbindungen zur Mafia
Die im Südwesten Deutschlands ausgehobene Gruppe hat nach Angaben der Ermittler Verbindungen zur italienischen "Cosa Nostra". Die illegalen Machenschaften - darunter auch der Schmuggel von Drogen - sollen durch ein Goldankaufgeschäft und einen Kleiderladen verschleiert worden sein. Die zuständige Staatsanwaltschaft in Konstanz sei in ständigem Austausch mit den Behörden in Palermo gewesen, hieß es. Auch die Ermittler der Kripo Rottweil hatten "nahezu täglichen Kontakt" mit ihren Kollegen auf Sizilien. + VIDEO http://www.n-tv.de/mediathek/videos/pano...le18240801.html "Wir bieten zu viele Flanken": Italienische Mafia macht sich in Deutschland breit + Bei den Razzien am 21. Juni schlugen die Ermittler schließlich in den frühen Morgenstunden zu. Zeitgleich erfolgten an über dreißig Objekten, vorwiegend im Schwarzwald-Baar-Kreis, aber auch in den Landkreisen Rottweil, Konstanz, Esslingen und in Stuttgart polizeiliche Durchsuchungen. Fünfzehn Beschuldigte im Alter zwischen 25 und 77 Jahren konnten durch Spezialkräfte der Polizei aus Baden-Württemberg und Bayern festgenommen werden.
Zwei Festnahmen in Italien
Parallel dazu eingeleitete Durchsuchungsaktionen der italienischen Polizei führten zu zwei weiteren Festnahmen in Italien. Zu den beiden Festgenommen, bei denen es sich um italienische Staatangehörige handelt, liegen deutsche Haftbefehle vor.
Von einer Auslieferung sei auszugehen, heißt es. Bei den Razzien in Deutschland konnten die Beamten größere Mengen Marihuana und Kokain, mehrere Schusswaffen, hochwertige Fahrzeuge sowie Vermögenswerte in Höhe von mehreren hunderttausend Euro sicherstellen.
Schon seit Sommer 2016 ermittelt die Staatsanwaltschaft Konstanz gegen den organisierten Drogenhandel im süddeutschen Raum. Eine Anklage ist nach Angaben der Staatsanwaltschaft aufgrund des Umfangs der zu ermittelnden Straftatbestände nicht vor Anfang 2018 zu erwarten. http://www.n-tv.de/panorama/Polizei-hebt...le19921015.html
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