Oberst Graf: „Schweizergarde auf jede Bedrohung, auch terroristische, vorbereitet“ 25. August 2017 0
Schweizergarde in Luzern
(Rom) Die Schweizergarde versichert, auf jede Bedrohung, auch terroristische, vorbereitet zu sein.
Dies sagte der Kommandant der päpstlichen Leibgarde im Rahmen eines Treffens im schweizerischen Solothurn. Am 19./20. August versammelten sich dort 450 ehemalige Gardisten mit ihren Angehörigen zur 27. Generalversammlung.
Bei dieser Gelegenheit sprach Oberst Christoph Graf, der amtierende Kommandant der Schweizergarde, davon, daß diese „gut vorbereitet“ sei, auch „terroristische Bedrohungen“ abzuwehren.
Die Generalversammlung Solothurn war auch eine Gelegenheit für Oberst Graf, mit seinen beiden Vorgängern, Pius Segmüller und Elmar Mäder zusammenzutreffen. Pius Segmüller kommandierte von 1998 – 2002 die Schweizergarde. Anschließend war er von 2007 – 2011 Abgeordneter der Christlichen Volkspartei (CVP) zum Schweizer Nationalrat und ist heute Chef für den Bereich Schießwesen und außerdienstliche Tätigkeiten der Schweizer Armee. Elmar Mäder war von 2002 – 2008 Kommandant der Schweizergarde. Seither ist er Geschäftsführer der Medical Vision AG, die sich mit Beteiligungen an Unternehmen der Medizinaltechnik, Pharma und Augenheilkunde befaßt.
Christoph Graf führt seit 2015 die Schweizergarde als deren 35. Kommandant. Von seinem Vorgänger Daniel Anrig hatte sich Papst Franziskus getrennt.
Oberst Graf sagte in Luzern, laut Cath.ch, zur Terrorgefahr:
„Es kann nur eine Frage der Zeit sein, bevor ein solcher Angriff in Rom stattfindet. Aber wir sind darauf vorbereitet.“ Der Oberst lobte die Qualität seiner Gardisten:
„Die Schweizergarde paßt ihre Ausbildung ständig an die Herausforderungen von heute an.“ Die Ausbildung der neuen Rekruten wurde von zwei auf vier Monate erhöht und erfolgt in Zusammenarbeit mit der Polizei des Kantons Tessin.
2017 wurden 40 Rekruten der Schweizergarde vereidigt: 23 Deutschschweizer, 13 Welschschweizer und vier aus der italienischen Schweiz. Die Vereidigung erfolgt jedes Jahr am 6. Mai zum Gedenken an die Gardisten, die am 6. Mai 1527 beim „Sacco di Roma“ durch marodierende deutsche Landsknechte, meist Lutheraner, bei der Verteidigung des Papstes gefallen sind.