Polnische Bischofskonferenz unterstützt Ausweitung des Abtreibungsverbots
Auch unheilbar kranke Embryos sollen geschützt werden.
Erstellt von Felizitas Küble am 12. September 2017 um 18:13 Uhr Menschlicher Embryo
Warschau (kathnews/CF/Aktion Lebensrecht für alle). Die katholischen Bischöfe in Polen stellen sich hinter eine Gesetzesinitiative für ein Abtreibungsverbot unheilbar kranker Embryos. Gemeinsam mit der Bischofskonferenz unterstütze er die Volksinitiative „Stoppt Abtreibung!“ eines Bürgerkomitees, teilte der Erzbischof von Warschau, Henryk Hoser, am Donnerstag mit. Er verwies darauf, dass 2015 in Polen 96 Prozent der Abtreibungen erfolgt seien, weil der Verdacht auf eine Krankheit des ungeborenen Kindes bestanden habe.
Erzbischof Hoser rief alle Pfarren seiner Diözese zur Sammlung von Unterschriften für die Volksinitiative auf. Das Bürgerkomitee braucht bis Mitte November mindestens 100.000 Unterschriften, damit sich das Parlament mit dem Gesetzesvorschlag befassen muss. Das bestehende Gesetz in Polen erlaubt Abtreibungen in drei Ausnahmefällen: bei Gefährdung der Gesundheit der Frau, bei einer Vergewaltigung oder bei einer unheilbaren schweren Schädigung des Fötus.
Die konservative Regierungspartei PiS hatte vergangenen Oktober überraschend eine Verschärfung des Abtreibungsgesetzes im Parlament abgelehnt. Ministerpräsidentin Beata Szydlo kündigte jedoch ein Hilfsprogramm für schwangere Frauen an, die sich trotz Diagnose einer unheilbaren Krankheit für die Geburt und Erziehung des Kindes entschieden.