24/09/2017 12:19
62 Kritiker bezichtigen den Papst, „Irrlehren" zu fördern
62 Priester, Ordensleute und Laien bezichtigen den Papst, Irrlehren zu begünstigen - AP
24/09/2017 15:15SHARE: Mit einer förmlichen „Zurechtweisung" wollen konservative Kritiker Papst Franziskus dazu bringen, sich von vermeintlichen Irrlehren zu distanzieren. Die Unterzeichner des am Sonntag im Internet veröffentlichten Dokuments vertreten die Ansicht, dass Franziskus „auf direkte oder indirekte Weise“ häretische Standpunkte zu Ehe, Moral und Sakramentenlehre gefördert habe. „Respektvoll beharren wir darauf, dass Eure Heiligkeit öffentlich diese Thesen zurückweist“, heißt es in dem Brief. Er trägt das Datum vom 16. Juli und wurde dem Papst den Angaben zufolge bereits im August zugestellt.
Veröffentlicht ist das Schreiben in mehreren Sprachen, darunter Deutsch, auf einer eigens eingerichteten Webseite. Die Unterzeichnerliste umfasste am Sonntag 62 Laien, Ordensleute und Priester, ein Kardinal ist nicht darunter. Aus dem deutschen Sprachraum finden sich die Namen des Schriftstellers Martin Mosebach und des in Heiligenkreuz lehrenden Philosophen Thomas Stark. Zu den Unterzeichnern gehört überdies der Generalobere der traditionalistischen Piusbruderschaft Bernard Fellay.
Zentraler Auslöser für den Vorstoß ist das päpstliche Schreiben „Amoris laetitia" von 2016. Darin hatte der Papst angedeutet, dass Katholiken, die nach einer Scheidung zivil erneut geheiratet haben, im Einzelfall zur Kommunion zugelassen werden könnten. Ebenfalls kritisieren die Unterzeichner des Schreibens einige Personalentscheidungen. So habe Franziskus mit Erzbischof Vincenzo Paglia und Kardinal Kevin Farrell zwei Befürworter dieses Kurses an die Spitze der Päpstlichen Akademie für das Leben beziehungsweise des neu geschaffenen Vatikan-Ministeriums für Laien, Familie und Leben gesetzt.
Das Schreiben ist in Form einer sogenannten „Correctio filialis de haeresibus propagatis" ("Kindliche Zurechtweisung über die Verbreitung von Häresien") verfasst.
Zuletzt wurde den Initiatoren zufolge Papst Johannes XXII. im Jahr 1333 in dieser Art und Weise von seinen „geistigen Söhnen und Töchtern" für Irrtümer ermahnt. Diese Irrtümer habe er später auf dem Sterbebett widerrufen......sonderbar, was man erfinden kann!...Admin.
Die „Zurechtweisung" besteht aus drei Teilen: Auf die kirchenrechtliche Begründung des Schritts folgt die eigentliche „Correctio", die in lateinischer Sprache abgefasst ist. Eine abschließenden Erklärung benennt die aus Sicht der Unterzeichner wichtigsten beiden Gründe der „einzigartigen Krise", in die Franziskus die Kirche geführt habe: ein „Modernismus“, der Kerninhalte des Glaubens relativiere und eine „beispiellose Sympathie" des Papstes für den „Erz-Häretiker“ Martin Luther.
Das Papstschreiben „Amoris laetitia" löste eine innerkirchliche Debatte über den Umgang mit den Themen Ehe und Familie aus. Die Kardinäle Walter Brandmüller, Raymond Leo Burke, Carlo Caffarra und Joachim Meisner baten Franziskus erst persönlich, dann im November vergangenen Jahres öffentlich um Klärungen hinsichtlich der Auslegung und Einordnung von „Amoris laetitia". Dazu heißt es in der „Correctio": Der Papst habe sich bisher geweigert, eine „positive Antwort" auf die von den Kardinälen vorgelegten „Dubia" zu geben. (kap/rv 24.09.2017 gs) http://de.radiovaticana.va/news/2017/09/...B6rdern/1338754
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