Segnung eines Homo-Paares in Wesel setzt Glaubwürdigkeit der Kirche aufs Spiel – Was macht Bischof Felix Genn? 27. September 2017
Pfarrer von Wesel will im Widerspruch zur katholische Lehre und Disziplin für "Homo-Ehe" eigenen Wortgottesdienst feiern Pfarrer von Wesel (Bistum Münster) will im Widerspruch zur katholische Lehre und Disziplin für "Homo-Ehe" eigenen Wortgottesdienst feiern (Münster) Von der „Orientierungslosigkeit, die in der Kirche Herrscht“ schreibt heute der bekannte römische Intellektuelle Roberto de Mattei. Diese scheint auch bei einem Priester des Bistums Münster in Westfalen zu herrschen und droht sich in der deutschen Kirche auszubreiten, wenn ihr nicht von zuständiger Stelle entgegengetreten wird.
Am kommenden Samstag, dem 30. September „heiratet der Emmericher Bürgermeister Peter Hinze (SPD) seinen Lebensgefährten Hubertus Pooth“, wie die Rheinische Post am vergangenen 16. September berichtete. Erstaunlicher ist der Titel des Presseberichts: „Männer-Paar feiert Vermählung in Kirche“.
Der Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) nahm die Meldung in seinen Pressespiegel für Lesben & Schwule auf.
Die beiden homosexuellen Männer leben „seit Längerem schon in einer Partnerschaft“ und wollen nun das neue „Homo-Ehe“-Gesetz nützen, das vom Bundestag am vergangenen 30. Juni in einer Art politischem „Handstreich“ im Eilverfahren noch vor den Bundestagswahlen beschlossen wurde. Nach dem 1. Oktober wollen sie ihre „Verpartnerung“ offiziell als „Ehe“ registrieren lassen.
Nach ihrer „Vermählung“ als weltlichem Festakt „wollen beide an diesem Tag das Ereignis auch in der katholischen Kirche feiern“.
Die katholische Kirche aber lehnt Homosexualität als schwere Sünde ab. Sie wird in der Heiligen Schrift sogar unter den „himmelschreienden Sünden“ genannt. Deutlich ist diese Position auch im Katechismus der Katholischen Kirche nachzulesen (KKK 2357). Der Katechismus schärft dabei ein, daß Milde gegenüber dem Sünder, aber klare Ablehnung der Sünde zu gelten habe. Aus diesem Grund sei alles zu unterlassen, was eine Legitimierung eines sündhaften Verhaltens signalisieren könnte. Hochzeits- oder Segensfeiern für gleichgeschlechtliche Paare, wie sie in Teilen der protestantischen Landeskirchen üblich geworden sind, gibt es in der katholischen Kirche nicht.
Für Pfarrer Sühling alles nur eine Frage, was Menschen wünschen?
Im niederrheinischen Wesel sieht das jemand offenbar anders. Auf Anfrage der beiden Männer habe Pfarrer Nikolaus Sühling „unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Kirche gleichgeschlechtlichen Paaren nicht das Sakrament der Ehe spendet“, einen „Wortgottesdienst“ angeboten, „an dem die Festgemeinde teilnehme“, so RP-Online.
Die Rheinische Post weiter:
„Pfarrer Sühling sagt: ‚Es ist ein Gottesdienst, an dem die beiden teilnehmen.‘ Er betont zugleich, dass er nicht das Sakrament der Ehe spende, dass es keine kirchliche Trauung im eigentlichen Sinne sei. Er werde um den Segen Gottes für Menschen bitten, die in Beziehungen leben. Er wolle keine große Sache daraus machen, wolle sich aber dem Wunsch von Menschen nicht verweigern, die sich Gott verbunden sehen. Vorgaben des Bistums würden beachtet.“ Dabei scheint Bürgermeister Hinze gar nicht einmal zu wissen, ob er überhaupt gläubig ist:
„Peter Hinze zögert bei der Frage, ob er gläubig sei. ‚Wenn ich in der Kirche bin, dann zünde ich stets eine Kerze an.“ Der Besuch der Kirche sei ‚mehr der Wunsch meines Partners‘.“ Klare Aussagen von Bischof und Weihbischof zur „Homo-Ehe“
Am 28. Juni, zwei Tage vor dem Bundestagsbeschluß zur „Ehe für alle“ hatte sich Felix Genn, der Bischof von Münster in einer Predigt im Dom klar positioniert:
„Hier werden wir uns als Kirche ganz klar zu einer deutlichen Positionierung der Ehe von Mann und Frau weiterhin bekennen, ohne mit dem Begriff ‚Lebenspartnerschaft‘ eine Diskriminierung homosexueller Personen zu bezeichnen, sondern indem wir damit nur eine andere Wirklichkeit benennen.“
Pfarrer Stefan Sühling Münsters Weihbischof Stefan Zekorn legte am Tag vor der Abstimmung in Berlin noch einmal nach. Auf Facebook schrie er, er sei „entsetzt, wie leichtfertig die Bundeskanzlerin und alle Fraktionen des Bundestages, von einzelnen Abgeordneten abgesehen, mit einem so hohen Gut wie der Ehe umgehen“. Selbst wer das Katholische Menschen- und Ehebild nicht teile, das auf der Bibel gründet, müsse wahrnehmen, daß „mit der vorgesehenen Umdefinierung von Ehe eine weit mehr als 2.000-jährige Tradition der europäischen Kultur aufgegeben“ werde.
Pfarrer Sühling sendet das gegenteilige Signal, indem er mit Homosexuellen ihre standesamtliche „Heirat“ in der Kirche mit einem Gottesdienst feiert. Hinze war verheiratet, ob kirchlich, ist nicht bekannt, und hat einen Sohn. Vor elf lernte er Hubertus Pooth kennen. „Vor drei Jahren funkte es, berichtet Hinze“, so RP-Online.
Daß es auch den beiden Homosexuellen nicht nur um ihr „privates Glück“ geht, sondern zumindest auch um einen politischen Akt, ließ der SPD-Bürgermeister bereits am 16. September öffentlich wissen:
„Wenn es nicht möglich ist, Kirche von oben zu ändern, dann ist es ist aber dennoch wichtig, an der Basis ein Zeichen zu setzen, das wir in anderen Zeiten leben als vor 20 Jahren. Das Minimum ist, sich in der Kirche einen Segen geben zu lassen.“ „Das Minimum ist“, „Kirche ändern“, „Zeichen an der Basis setzen“, „wir leben in anderen Zeiten“; das Vokabular entpuppt, wie kirchenfern der Emmericher Bürgermeister denkt und wohl auch lebt. Hinze machte damit deutlich, daß es auch darum geht, dem Feindbild Kirche den eigenen (Homo-)Willen aufzuzwingen und von ihr eine Änderung der von Gott geoffenbarten Wahrheit zu erzwingen.
Sühling ist Domkapitular – Wie reagiert Bischof Genn?
Domkapitel Münster, Domherr Sühling (Kreis)
Wie reagiert die zuständige Bistumsleitung? Pikant: Pfarrer Stefan Sühling ist nichtresidierender Domkapitular. Die Mitglieder des Domkapitels sind ein Kollegium „von Priestern und Weihbischöfen, das den Diözesanbischof in der Leitung des Bistums unterstützt“, wie es auf der Internetseite des Paulusdomes von Münster heißt. Sühling war bereits Diözesanjugendseelsorger und Diözesanpräses des kaum durch katholische Aktionen auffallenden BDKJ. Nach der Abteilung Jugendseelsorge wurde er Seelsorgeamtsleiter des Bistums. Seit 2010 ist er Pfarrer in Wesel und Kreisdechant.
Am kommenden Samstag geht es nicht nur um einen Einzelfall, sondern um einen Präzedenzfall. Am 7. Mai 2005 sagte Papst Benedikt XVI. in einer Predigt über die Aufgabe des Hirten:
„Er darf nicht seine eigenen Ideen verkünden, sondern muß – entgegen allen Versuchen von Anpassung und Verwässerung sowie jeder Form von Opportunismus – sich und die Kirche immer zum Gehorsam gegenüber dem Wort Gottes verpflichten“. Am 30. September geht daher es um die Glaubwürdigkeit der Kirche. Wird Sühling das rechtzeitig bewußt? Falls nicht, wird ihn Diözesanbischof Felix Genn die Anweisung erteilen, von dieser Legitimierung der praktizierten Homosexualität Abstand zu nehmen, wie es seiner Pflicht entspricht? An der Diözesanspitze wird man ja noch nicht vergessen haben, was der Bischof am vergangenen 28. Juni angekündigte.
Text: Giuseppe Nardi Bild: RP-Online/sanktnikolaus-wesel.de/Petrusdom.de (Screenshots) http://www.katholisches.info/2017/09/seg...hof-felix-genn/ Katholisches wird immer für den Leser kostenlos bleiben. Damit das Magazin Tag für Tag mit neuen Artikel weiterhin erscheinen kann sind Zuwendungen notwendig: Unterstützen Sie bitte Katholisches mit einer Spende. Zuwendungsübersicht
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