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  • 30.09.2017 00:02 - Correctio filialis: „Erwarten ein mea culpa des Papstes“ – Interview mit Prof. Joseph Shaw
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Correctio filialis: „Erwarten ein mea culpa des Papstes“ – Interview mit Prof. Joseph Shaw
30. September 2017


Ist Papst Franziskus auf einem Auge blind? Besorgte Kritiker von Amoris laetitia erhalten keine Antwort. Daher gingen sie einen aufsehenerregenden Weg und legten dem Papst eine Correctio filialis vor. "Eine in der jüngeren Geschichte beispiellose Aktion."
(Rom) Von einer „in der jüngeren Geschichte beispiellosen“ Aktion spricht die Tageszeitung Il Giornale. Sie veröffentlichte gestern ein Interview mit Joseph Shaw, einem der Initiatoren der Correctio filialis. Shaw, ein Sohn des 3. Baron Craigmyle, ist Professor der Philosophie an der Universität Oxford.


Prof. Joseph Shaw

Die Correctio filialis, ist eine Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien, die eine internationale Gruppe von Klerikern und Laien, an Papst Franziskus gerichtet haben. Dem Papst wird vorgeworfen, in seinem umstrittenen nachsynodalen Schreiben Amoris laetitia mindestens sieben häretische Thesen zu fördern. Da das Schreiben, das ihm am 11. August übergeben wurde, keine Antwort erhielt, sind die Unterzeichner am vergangenen Sonntag damit an die Öffentlichkeit gegangen. Seither ist Feuer am Dach der Kirche. Il Giornale spricht von einer „in der jüngeren Geschichte beispiellosen Aktion“, die von Papst Franziskus ein mea culpa fordert.

Il Giornale: Wie entstand die Idee zu diesem Dokument?

Prof. Shaw: Es handelt sich um einen Text, der von einer Gruppe von Theologen, Akademiker und Hirten, ausgearbeitet wurde, die besorgt sind über die mutmaßliche Zustimmung von Papst Franziskus zu Positionen der Öffnung von Amoris laetitia, die eindeutig der kirchlichen Lehre widersprechen.

Il Giornale: Wer kann unterschreiben, wie viele Unterschriften gibt es und woher kommen sie?

Prof. Shaw: Als das Dokument dem Papst übergegeben wurde, waren es 40 Unterzeichner, Theologen und Priester. Dann wurde der Text veröffentlicht und jeden Tag kommen neue namhafte Unterschriften. Im Augenblick sind es 146, doch sie nimmt ständig zu. Die Unterschriften stammen aus 20 Ländern mit einer starken Präsenz der angelsächsischen Staaten und Italiens.

Il Giornale: Kann auch ein einfacher Gläubiger unterschreiben?

Prof. Shaw: Für die einzelnen Gläubigen, die das Dokument unterstützen wollen, gibt es die Petition auf Change.org. Jede Unterschrift wird dem Papst einzeln zugeleitet. Derzeit sind es bereits mehr als 10.600, die sie unterschrieben haben und es werden von Stunde zu Stunde immer mehr.

Il Giornale: Man denken Sie über die Maßnahme, daß der Vatikan den Zugang zu Ihrer Seite gesperrt hat?

Prof. Shaw: Das bedeutet zunächst, daß die Initiative ernstgenommen wird. Es ist bedauerlich, daß man versucht, die Menschen, die im Vatikan wohnen und arbeiten, daran zu hindern, an der stattfindenden Diskussion teilzunehmen. Wer unterschreiben will, wird dennoch den Weg dafür finden.

Il Giornale: Gibt es einen Kontakt mit dem Papst?

Prof. Shaw: Wir haben Bergoglio am 11. August den Brief übermittelt, aber es kam keine Antwort.

Il Giornale: Was fordern Sie?

Prof. Shaw: Wir wollen, daß der Papst öffentlich die in Amoris laetitia enthaltenen, häretischen Positionen zurückweist. Die Thesen betreffen Schlüsselfragen der Doktrin und sind mit dem katholischen Glauben unvereinbar. Das Dokument ist ein Beitrag zur laufenden Diskussion über das Problem der Kommunion für die wiederverheirateten Geschiedenen. Es handelt sich um sehr praktische Fragen, und die Bischöfe und Priester müssen wissen, welche Entscheidungen zu treffen sind. Ohne klare Richtlinien stehen sie unterschiedlichen und wirren Interpretationen gegenüber.

Il Giornale: Warum hat kein Kardinal das Dokument unterschrieben?

Prof. Shaw: Wir haben entschieden, keine Kardinäle einzubeziehen. Wir wollen, daß es sich um eine unabhängige Initiative handelt und ohne Personen, die dem Papst nahestehen.

Il Giornale: Was antworten Sie jenen, die Ihnen vorwerfen, gegen Canon 749 zu verstoßen, der die Unfehlbarkeit des Papstes vorsieht?

Prof. Shaw: Ich sage ihnen, daß es in diesem Fall nicht um die Unfehlbarkeit des Papstes geht. Und ich füge hinzu, daß Absatz 3 dieses Canons besagt, daß eine Lehre nun dann als unfehlbar definiert anzusehen ist, wenn dies offensichtlich feststeht.

Einleitung/Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va/Patheos (Screenshots)

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