Freitag, 06. Oktober 2017 Neue Warnung aus Russland Nordkorea will Langstreckenrakete testen
Im Konflikt mit den USA plant Nordkoreas Führung offenbar eine neue Provokation: Nach Angaben aus Russland will das Regime in Kürze eine Langstreckenrakete testen, die auch die US-Westküste erreichen kann. Die Hoffnung auf eine Entspannung schwindet.
Nordkorea bereitet nach Angaben aus Russland den Test einer Langstreckenrakete vor. Die Führung in Pjöngjang gehe davon aus, dass das Geschoss eine Reichweite bis zur Westküste der USA habe, berichtete die Nachrichtenagentur RIA unter Berufung auf den Abgeordneten Anton Morosow. Das Mitglied im Außenausschuss des Parlaments war laut RIA zusammen mit zwei weiteren Abgeordneten in dieser Woche in Pjöngjang zu Gast.
Morosow sagte, die Nordkoreaner hätten ihnen Berechnungen präsentiert, die die Reichweite belegen sollten. Nach seiner Einschätzung sei der Raketentest in der nahen Zukunft geplant. "Und im Allgemeinen ist die Stimmung eher aggressiv." Nordkorea hatte am 3. September den bisher größten Atomtest - nach eigenen Angaben einer Wasserstoffbombe - durchgeführt. Die UN-Atomenergiebehörde hatte dies als neue globale Bedrohung gewertet.
Seit Monaten überbieten sich das nordkoreanische Regime und US-Präsident Donald Trump zudem in verbalen Muskelspielen. Vor den Vereinten Nationen hatte Trump dem weitgehend isolierten Land mit der "vollständigen Vernichtung" gedroht. Machthaber Kim Jong Un bezeichnete er vor den Vereinten Nationen als "Raketenmann". Signale der Entspannung, die US-Außenminister Rex Tillerson bei einem Besuch in China ausgesandt hatte, torpedierte Trump mit bissigen Tweets.
Moskau sucht die Deeskalation
Kim hatte den US-Präsidenten seinerseits als "geistig umnachteten, senilen Amerikaner" bezeichnet, sein Außenminister drohte zugleich mit Zündung einer Wasserstoffbombe außerhalb des nordkoreanischen Territoriums. Umstritten ist nach wie vor, ob Nordkorea tatsächlich technisch in der Lage dazu ist, die US-Küste mit einer Langstreckenrakete zu erreichen - oder ob es sich lediglich um Drohungen handelt.
Russland hatte zuletzt beide Seiten dazu aufgerufen, sich in ihrer Wortwahl zu mäßigen. Hinter den Kulissen sucht Moskau das Gespräch mit Pjöngjang. Jede militärische Lösung bedeute eine Katastrophe, hatte der Leiter der Abteilung für Rüstungskontrolle im russischen Außenministerium, Michail Uljanow, vor wenigen Tagen gewarnt. "Wir bemühen uns wenigstens, die Situation in eine akzeptable Richtung zu bringen", so der Diplomat. China und Russland gelten als die Länder mit dem größten Einfluss auf Nordkoreas Führung.
Quelle: n-tv.de , jug/AFP/rts
http://www.n-tv.de/politik/Nordkorea-wil...le20070569.html
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