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  • 19.10.2017 00:08 - Der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner ist Initiator der Aktion Pro Pope Francis, einer "Laudatio" für Papst Franziskus, die als Reaktion auf die "Correctio filialis" folgt, einer Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Hä
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Roberto de Mattei über die Initiative Pro Pope Francis
Die „Correctio filialis“ und die „Laudatio“ für Papst Franzikus
19. Oktober 2017 0



Der Wiener Pastoraltheologe Paul Zulehner ist Initiator der Aktion Pro Pope Francis, einer "Laudatio" für Papst Franziskus, die als Reaktion auf die "Correctio filialis" folgt, einer Zurechtweisung wegen der Verbreitung von Häresien.
von Roberto de Mattei*

Drei Wochen nach der Correctio filialis ist die erste organisierte Antwort erschienen: eine im Internet veröffentlichte Laudatio, die von einer Gruppe von Priestern und Intellektuellen vorwiegend aus dem deutschen Sprachraum unterzeichnet ist.

Wer sind die Unterzeichner dieser Laudatio? Einer von ihnen ist der deutsche Msgr. Fritz Lobinger, emeritierter Bischof von North Aliwal (Südafrika). Er ist der „Vater“ des Begriffs „Teampriester“, den er im Buch Teams of Elders. Moving beyond Viri probati (2007) darlegte und der die Einführung in der Kirche von zwei Priestertypen forderte: des diözesanen und des kommunitären Priesters, erstere zölibatär und Vollzeit, letztere verheiratet, mit Familie und zur Verfügung der Gemeinschaft, in der sie leben und arbeiten.

Der Erstunterzeichner, der Priester Paul Zulehner, ein Karl Rahner-Schüler, ist bekannt für die phantasievolle „Pastorale Futurologie“ (1990). 2011 unterstützte er den „Aufruf zum Ungehorsam“ von 329 österreichischen Priestern und Diakonen, die forderten, daß Priester heiraten dürfen. Weitere Forderungen waren das Frauenpriestertum, die Zulassung zur Kommunion von Protestanten und wiederverheirateten Geschiedenen, die Laienpredigt und die Leitung von Pfarreien durch Laien.

Unterzeichnet ist die Laudatio auch vom Südtiroler Servitenpater und Moraltheologen Martin Lintner, Vorsitzender von Insect (International Network of Societies for Catholic Theology). Von ihm stammt das Buch: „Den Eros entgiften: Plädoyer für eine tragfähige Sexualmoral und Beziehungsethik“ (2011, ital. Ausgabe 2015), in dem er die Türen zur Homosexualität und zu außerehelichen Beziehungen auftut. Ebenso bekannt ist er für eine begeisterte Aufnahme von Amoris laetitia, das seines Erachtens „einen Point of no Return“ in der Kirche darstellt. Lintner am 5. Dezember 2016 in SettimanaNews:

„Wir können nicht mehr sagen, daß es heute einen kategorischen Ausschuß von den Sakramenten der Eucharistie und der Versöhnung gibt für jene, die in neuen Verbindungen sich nicht des Geschlechtsverkehrs enthalten. Daran besteht seit dem Text von AL kein Zweifel.“
Damit ist klar, daß die tiefe Spaltung, die durch die Kirche geht, nicht zwischen Papst-Verleumdern und Papst-Fans verläuft.

Die Bruchlinie verläuft zwischen jenen, die dem unveränderlichen Lehramt der Päpste treu sind und denen, die sich auf Papst Bergoglio berufen, um ihren „Traum“ von einer anderen Kirche zu verfolgen, die nicht die von Unserem Herrn Jesus Christus gegründete Kirche ist. Man muß kein Historiker sein, um zu erkennen, daß wir Zeugen eines absolut nie dagewesenen Kapitels im Leben der Kirche sind. Wir befinden uns nicht am Ende der Welt, aber auf unsere Zeit lassen sich die Worte Unseres Herrn anwenden. Als er über Seine Wiederkehr am Ende der Zeiten sprach, sagte er traurig:

„Wird jedoch der Menschensohn, wenn er kommt, auf der Erde (noch) Glauben vorfinden?“ (Lk 18,8).
Der Glaubensverlust, auch bei Männern der Kirche, ist offensichtlich. Am 27. Januar 2012 erklärte Papst Benedikt XVI. in einer Ansprache an die Vollversammlung der Glaubenskongregation:

„Wir stehen vor einer tiefen Glaubenskrise und einem Verlust des religiösen Sinnes, die für die Kirche in der heutigen Zeit die größte Herausforderung darstellen. Die Erneuerung des Glaubens muß daher im tätigen Einsatz der Kirche in unseren Tagen Vorrang haben.“
Dieser Glaubensverlust hat heute die Merkmale einer allgemeinen Apostasie.

Kardinal Robert Sahra erklärte auf einer Tagung der Europäischen Bischofskonferenzen COMECE, die am 4. November 2013 in Triest stattfand:

„Sogar unter den Getauften und den Jüngern Christi gibt es heute eine Art von ‚schleichender Apostastie‘, eine Ablehnung Gottes und des christlichen Glaubens in der Politik, in der Wirtschaft, im ethischen und moralischen Bereich und in der postmodernen westlichen Kultur.“
Kardinal Raymond Leo Burke erinnerte in einer Predigt vom 13. Oktober 2017 in der Abtei Buckfast daran, daß die Botschaft von Fatima

„von den in unserer Zeit in der Welt entfesselten diabolischen Kräften handelt, die die Seelen von der Wahrheit des Glaubens und damit von der göttlichen Liebe entfernen, die aus dem glorwürdigen, durchbohrten Herz Jesu strömt“.
Die Seelen gehen verloren, weil die Sprache verschwommen und irreführend ist, und weil Irrtümer und Häresien jeden Tag unter das gläubige Volk gestreut werden. Das Pontifikat von Papst Franziskus repräsentiert das Ergebnis und den Höhepunkt des Selbstzerstörungsprozesses der Kirche, dessen Ursprung schon lange zurückliegt, der aber heute eine schwindelerregende Geschwindigkeit erreicht hat.

In die Nacht, in der die Seelen eingetaucht sind, ist die Correctio filialis am 24. September 2017 wie ein Lichtstrahl gewesen, der die Finsternis zerrissen hat. Der Vorwurf, der von Papst Franziskus unterstützten und propagierten Häresien, erreichte den letzten Winkel der Erde und fand Widerhall in den Medien. Er ist das beherrschende Thema in den privaten Konversationen unzähliger Katholiken. In diesen Gesprächen leugnen nur wenige die Wahrheit der in der Correctio beklagten Fakten.

Die Divergenzen betreffen vielmehr die Frage, „was tun“ angesichts einer Situation, die in der Geschichte nichts ihresgleichen kennt. Es fehlt nicht an jenen, die eine doppelte Wahrheit praktizieren: Sie kritisieren im Privaten, zollen aber öffentlich jenen Tribut, die die Kirche in die Katastrophe führen. Diese Haltung wurde von Calvin als „nikodemisch“ bezeichnet, um jene Protestanten zu bezeichnen, die ihre Lehre versteckten und öffentlich dem katholischen Glauben und seinen Riten huldigten. Auch die katholische Kirche hat die Verstellung immer verurteilt und stattdessen als Lebensmodell das öffentliche Glaubensbekenntnis gelehrt bis zum Martyrium.

Den Glauben bekennen heißt immer auch, die Irrtümer anzuklagen, die sich ihm widersetzen, auch wenn sie von Bischöfen oder sogar von einem Papst vorgebracht werden, wie es durch Honorius I. (625–638) der Fall war. Dabei ist nicht wichtig, zu wissen, ob Honorius ein Häretiker oder favem haeresim war. Die Tatsache, daß er vom VI. Konzil von Konstantinopel (681) unter dem Vorsitz von Papst Leo II. feierlich verurteilt wurde, und diese Verurteilung von den beiden folgenden ökumenischen Konzilen bestätigt wurde, zeigt, daß die Möglichkeit eines häretischen Papstes gegeben ist, wie alle Kanonisten des Mittelalters bestätigen, und zwar unabhängig davon, ob es in der Geschichte tatsächlich einmal dazu gekommen ist.

Wer aber hat die Autorität, einem Papst zu widerstehen und ihn zurechtzuweisen? In erster Linie kommt diese Pflicht den Kardinälen zu, die dem Papst Ratgeber in der Leitung der Kirche sind; dann den Bischöfen, die in Einheit mit dem Papst die lehrende Kirche bilden; schließlich den einfachen Gläubigen, Priestern, Ordensleuten und sogar den Laien, die als Getaufte über jenen sensus fidei verfügen, der es ihnen ermöglicht, den wahren Glauben von der Häresie zu unterscheiden.


Maximus Confessor
Eusebius, der Anwalt in Konstantinopel war, bevor er Bischof von Doryläum wurde, unterbrach 429 öffentlich eine Predigt des Priesters Nestorius, der die Gottesmutterschaft Mariens in Frage stellte. Eusebius hätte dasselbe getan, wenn das an jenem Tag der Patriarch oder sogar der Papst gepredigt hätte.

Sein katholischer Geist duldete nicht, daß die Allerseligste Jungfrau vor dem gläubigen Volk beleidigt würde. Heute braucht die Kirche keine Nikodemischen, sondern Bekenner des Glaubens vom Temperament eines Eusebius oder eines Maximus Confessor, eines einfaches Mönchs, der nicht zögerte, den Patriarch von Konstantinopel und die byzantinischen Kaiser herauszufordern. Jenen, die ihn zwingen wollten, mit den monotheletischen Häretikern zu kommunizieren, antwortete er:

„Und wenn auch das ganze Universum mit euch kommuniziert, ich allein werde es nicht tun.“
Mit achtzig Jahren und nach drei Prozessen, die er wegen seiner Treue erlitten hatte, wurde er verurteilt und verstümmelt. Man riß ihm die Zunge heraus und schlug ihm die rechte Hand ab, die beiden Organe, mit denen er in Wort und Schrift die Irrtümer und Häresien bekämpft hatte.

Er hätte die Worte des Heiligen Paulus wiederholen können:

„Bei meiner ersten Verteidigung ist niemand für mich eingetreten; alle haben mich im Stich gelassen. Möge es ihnen nicht angerechnet werden.
Aber der Herr stand mir zur Seite und gab mir Kraft, damit durch mich die Verkündigung vollendet wird und alle Heiden sie hören; und so wurde ich dem Rachen des Löwen entrissen“ (2 Tim 4,16-17).
Der Umstand, wenige, unverstanden und verfolgt zu sein, wird von der Göttlichen Vorsehung zugelassen, um das Verdienst der Glaubenszeugen zu mehren und ihre Haltung nicht nur recht und billig sein zu lassen, sondern heilig und heroisch. Was ist die heroische Ausübung der Tugend, wenn nicht die eigene Pflicht unter außergewöhnlichen Bedingungen zu erfüllen, indem man nicht auf die eigenen Kräfte vertraut, sondern auf die Hilfe Gottes?

*Roberto de Mattei, Historiker, Vater von fünf Kindern, Professor für Neuere Geschichte und Geschichte des Christentums an der Europäischen Universität Rom, Vorsitzender der Stiftung Lepanto, Autor zahlreicher Bücher, zuletzt in deutscher Übersetzung: Verteidigung der Tradition: Die unüberwindbare Wahrheit Christi, mit einem Vorwort von Martin Mosebach, Altötting 2017.


Übersetzung: Giuseppe Nardi
Bild: Corrispondenza Romana

http://www.katholisches.info/2017/10/die...apst-franzikus/



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