Angriffe an Silvester Polizei und Feuerwehr werden bedroht
Silvesternacht - Ausschreitungen in Leipzig
Montag, 01.01.2018, 19:37 In mehreren großen Städten wurden Einsatzkräfte in der Silvesternacht attackiert - in Berlin wurde die Besatzung eines Rettungswagens gar mit Schusswaffen bedroht. Die Angriffe auf Sanitäter, Feuerwehrleute und Polizisten hat ein beängstigendes Level erreicht.
In Berlin rückte die Polizei mehr als 1700 Mal aus, meist wegen falschen Umgangs mit Feuerwerk, Schlägereien und Sachbeschädigungen, wie es hieß. Mehrfach gab es Angriffe auf Einsatzkräfte. Die Besatzung eines Rettungswagens wurde mit Schusswaffen bedroht. Die Feuerwehr zählte bis zum Montagmorgen acht Angriffe auf Einsatzkräfte und 57 Angriffe auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden. Dies mache "sehr nachdenklich und betroffen", schrieb sie auf Twitter. Berliner Feuerwehr ✔ @Berliner_Fw #BFwSilvester : Unseren Kollegen die heute Nacht verletzt worden sind, wünschen wir baldige Genesung. 8 Angriffe auf Einsatzkräfte (u.a. Bedrohung mit Schusswaffen)und 57 Angriffe auf Einsatzfahrzeuge mit erheblichen Sachschäden machen uns sehr nachdenklich und betroffen.
10:21 - 1. Jan. 2018 264 264 Antworten 1.524 1.524 Retweets 2.509 2.509 „Gefällt mir“-Angaben Twitter Ads Info und Datenschutz
In der Rosmarinstraße in Berlin-Mitte bedrohten mehrere Männer die Besatzung eines Rettungswagens des Arbeiter-Samariter-Bundes mit Pistolen. Die attackierten Einsatzkräfte alarmierten die Polizei, diese habe zwei scharfe Schusswaffen sichergestellt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Bei der Polizei war zunächst keine Anzeige zu dem Vorfall eingegangen.
Im Berliner Stadtteil Lichtenrade wurde ein Feuerwehrmann bei einem Einsatz durch einen Faustschlag ins Gesicht verletzt, in Charlottenburg erlitt ein weiterer Kollege Verletzungen durch einen Feuerwerkskörper.Auch die Polizei meldete mehrere Übergriffe. So wurden in Schöneberg in der Gegend um die Potsdamer Straße und die Pallasstraße Einsatzbeamte aus größeren Gruppen heraus immer wieder mit Pyrotechnik und Flaschen beworfen, wie es hieß.
In Leipzig haben in der Silvesternacht dutzende Randalierer Polizisten angegriffen. Wie die Polizei am Neujahrsmorgen mitteilte, wurden im Stadtteil Connewitz zunächst zwei Wasserwerfer zum Löschen eingesetzt, nachdem dort unter anderem Mülltonnen angezündet worden waren. In diesem Zusammenhang hätten etwa 40 bis 50 Menschen Flaschen, Steine und Böller auf die Polizeifahrzeuge und die eingesetzten Beamten geworfen. Nach weiteren Widerstandshandlungen sei auch ein Wasserwerfereinsatz gegen die Störer erforderlich geworden, teilte die Polizei weiter mit. Mehrere Menschen wurden demnach wegen schweren Landfriedensbruchs in Gewahrsam genommen; weitere Ermittlungen wurden eingeleitet. Nach Polizeiangaben versammelten sich im Bereich des Connewitzer Kreuzes in der Silvesternacht rund 1000 Menschen. Der "Leipziger Volkszeitung" zufolge gab es in dem alternativen Stadtteil um 23 Uhr eine Kundgebung "gegen staatliche Repression und Polizeigewalt", die friedlich verlaufen sei. In den umliegenden Straßen seien bereits im Vorfeld mehrere hundert Einsatzkräfte postiert worden.
In Dortmund sind Polizisten beim Versuch, eine Massenschlägerei zu beenden, angegriffen und mit einer täuschend echt aussehenden Schusswaffe bedroht worden. Die Beamten waren am Neujahrsmorgen alarmiert worden, weil in einer Gaststätte rund 15 Menschen mit Fäusten und teilweise mit Glasflaschen aufeinander losgegangen waren. Als die Beamten eintrafen, seien auch sie angegriffen worden, teilte die Polizei mit. Ein 21-Jähriger habe schließlich sogar mit der täuschend echt aussehenden Gaswaffe auf eine Polizistin gezielt. Die Beamten holten Verstärkung und nahmen schließlich drei Männer fest.
In Bremen musste die Polizei 313 Mal ausrücken, unter anderem wegen mehr als 50 Schlägereien. Dabei wurden einige Beamte selbst angegriffen: Vor dem Bahnhof und im Szeneviertel Steintor beschossen Randalierer die Einsatzkräfte mit Raketen und bewarfen sie mit Böllern. Ein Beamter sei am Oberschenkel verletzt worden, habe aber weiterarbeiten können, sagte ein Polizeisprecher am Montag. In Stuttgart gab es Verletzte, weil Polizisten und Feuerwehrleute durch Böller und Raketen bei der Arbeit behindert wurden.
Im vergangenen Jahr hatte der Bund ein Gesetz verabschiedet, wonach tätliche Angriffe auf Polizeibeamte und Rettungskräfte künftig härter bestraft werden. Schon auf Attacken etwa auf Streifen stehen nun drei Monate bis fünf Jahre Haftstrafe. https://www.focus.de/politik/ausland/ang...id_8180941.html
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