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  • 17.01.2018 00:55 - Die leise Abkoppelung von Santa Marta
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die leise Abkoppelung von Santa Marta

Fordert Franziskus von Kardinälen ein zusätzliches Loyalitätsversprechen?
16. Januar 2018 7


Will Papst Franziskus ein spezielles Treuebekenntnis der Kardinäle zu seinem Lehramt einführen?

Das ist nur ein Gerücht, nichts mehr und nichts weniger. Tatsache ist, daß immer mehr Gläubige ein Glaubensleben ohne Santa Marta führen.
Will Papst Franziskus ein spezielles Treuebekenntnis der Kardinäle zu seinem Lehramt einführen? Das ist nur ein Gerücht, nichts mehr und nichts weniger.

Tatsache ist, daß immer mehr Gläubige ein Glaubensleben ohne Santa Marta führen.
(Rom) Wird vom päpstlichen Umfeld ein Spezialgelöbnis vorbereitet, mit die Kardinäle Papst Franziskus die Treue schwören sollen?


In Rom wird ein Gerücht herumgereicht, daß auf Wunsch von Papst Franziskus ein Sondergelöbnis von den Kardinälen verlangt werden soll, das sie zu einem speziellen Treue- und Loyalitätsbekenntnis zum Lehramt des regierenden Papstes verpflichten soll. Das Sondergelöbnis, so InfoVaticana, soll über die normale Treueverpflichtung eines jeden Gläubigen und besonders des Klerus gegenüber dem Papst hinausgehen.

Das Gerücht, da vorerst nur ein solches, wäre keine Meldung wert, würde es sich nicht so hartnäckig halten, daß es vielleicht doch Zeit scheint, einen Blick darauf zu werfen. Darüber öffentlich zu sprechen, hat schon öfter dafür gesorgt, daß etwas, das nur ein Gerücht war, auch tatsächlich nie Wirklichkeit geworden ist.

https://www.katholisches.info/?s=Amoris+laetitia

Konkret geht es um ein Sondergelöbnis, mit dem die Kardinäle zur Treue und Loyalität nicht nur gegenüber dem Papst, sondern auch seinem Lehramt verpflichtet werden sollen. Das Gerücht ist vor dem Hintergrund einer nicht unerheblichen Unruhe zu sehen, die im Kardinalskollegium über die Amtsführung von Papst Franziskus herrscht. Nur ein kleiner Teil davon dringt an die Öffentlichkeit.

„Nicht ausgeschlossen, dass ich als derjenige in die Geschichte…“
InfoVaticana verweist in diesem Zusammenhang auf einen Artikel von Weihnachten 2016. Der Spiegel berichtete damals, Papst Franziskus soll im kleinsten Kreis „selbstkritisch“ gesagt haben:

https://www.katholisches.info/2018/01/fo...etsversprechen/
„Nicht ausgeschlossen, dass ich als derjenige in die Geschichte eingehen werde, der die katholische Kirche gespalten hat“.

Sollte Papst Franziskus ernsthaft glauben, das befürchtete Schisma durch ein Sondergelübde im Zaum halten zu können? Das scheint sehr unwahrscheinlich, denn noch unwahrscheinlicher scheint, daß es funktionieren würde. Vor allem hätte Franziskus weit geeignetere Mittel dazu, unmittelbar und nicht zuletzt eine Änderung seines eigenen Kurses. Das Gerücht ist jedoch Anlaß zu einigen Anmerkungen.

Die Frage eines Schismas wird dann akut, wenn sich die gegensätzlichen Positionen gar nicht mehr vereinbaren lassen. Eine große Schar von Theologen ist daher eifrig bemüht, zuweilen auf ganz gegensätzliche Weise, die päpstlichen Entscheidungen, Aussagen, Gesten und Unterlassungen zu rechtfertigen. Zum Teil wird sein Lehramt in Kontinuität mit dem Lehramt der Kirche behauptet. Das ist die Position von Kardinal Gerhard Müller in seiner Zeit als Glaubenspräfekt und auch danach. Eine Position, die ihn schon arg ins Schleudern gebracht hat, weil der Papst und dessen Vertraute den Kardinal immer neu in Verlegenheit bringen.

Zu einem anderen Teil werden Aussagen von Franziskus als informell abgetan, die keine Relevanz für das päpstliche Lehramt hätten. Auch dabei ist schon mancher gestolpert,....

..... als dann plötzlich die Aussagen als Teil des Lehramtes auftauchten und dort eingereiht wurden. Hinzu kommt, daß Papst Franziskus auffällig wenige Texte auf der formalen Ebene des Lehramtes produziert, dafür aber um so aktiver auf der informellen Ebene aktiv ist. Deren Unverbindlichkeit scheint die bevorzugte Ebene des Papstes. Sie erlaubt jederzeit jede Bedeutung zu leugnen, erlaubt es aber, Versuchsballons zu starten, die Reaktionen abzuwarten und je nachdem, bestimmte Teile nach einem gewissen zeitlichen Abstand und quasi nebenbei in das Lehramt zu übernehmen.

Irritationen
Die Irritationen über diese Vorgehensweise sind erheblich, nicht nur im Vatikan. Taktisch ist die Vorgangsweise geradezu genial, weil kaum greifbar und damit auch nicht wirklich angreifbar. Es bestehen allerdings erhebliche Zweifel, ob sie sich für einen Papst ziemt.

Wird es ganz eng, weil etwas gar nicht zu rechtfertigen ist, fallen ganze Legionen von Kirchenvertretern in Schweigen, um den Papst nicht kritisieren zu müssen.

Die Methode, denn um eine solche handelt es sich, ist deshalb besonders problematisch, weil das gläubige Volk in der Regel die Worte des Papstes nicht feinsäuberlich nach formalen Kriterien auseinanderdividiert und auch gar nicht imstande wäre, sie auseinanderzuhalten. Dazu bedürfte es zu vieler Informationen und Hilfsmittel. Daher wird jedes Wort eines Papstes vom wirklich gläubigen Volk besonders ernst genommen.

Papst Franziskus dessen Pontifikat in erster Linie ein politisches Pontifikat ist – Franziskus denkt und handelt politisch –, scheint diese Anhänglichkeit des gläubigen Volkes, dessen Hirte er ist, nicht ausreichend zu berücksichtigen. Die Adressaten seines politischen Wesens sind andere, meist jene, die außerhalb der Kirche stehen.

Das ist auch der Grund, warum so viele in der Kirche, ob sie es laut sagen oder nicht, ein ungewöhnliches Unbehagen haben. Sie registrieren sehr wohl, daß viel von dem, was Franziskus sagt und tut, in einem Kontrast zur tausendjährigen Tradition der Kirche steht, oder sogar ein Bruch ist. Sie fühlen ebenso, daß er in diesem Kontrast auf der Seite jener Ideen zu stehen scheint, die derzeit in der Welt den Ton angeben. Was das ist, bekommt man jeden Tag punktgenau von den Massenmedien serviert.

Leise Abkoppelung

Nicht nur die Experten im Kreis der Vatikanisten, sondern überraschenderweise auch einfache Gläubige sagen inzwischen in einer Mischung aus Frage und Sorge: „Was wird der Papst heute wieder anrichten“.

Die von Franziskus am Beginn seines Pontifikats auf die Fahne geschriebenen Worte „Kollegialität und Offenheit für Kritik“, sind längst abgenommen und entsorgt worden. Das Gegenteil kennzeichnet seine Amtsführung. Unangenehme Fragen quittiert Franziskus mit eisernem Schweigen. Wer Kritik wagt, fällt in Ungnade.

Das von Franziskus, laut Spiegel, „im kleinsten Kreis“ erwähnte Schisma gibt es noch nicht. Aber es gibt doch eine Spaltung, nämlich eine persönliche Loslösung von Gläubigen, die sich von dem, was der Papst, dieser Papst, in Rom tut oder sagt, abkoppeln und die versuchen, ihr Glaubensleben bewußt oder unbewußt ohne Santa Marta voranzubringen.


Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)

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