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  • 11.02.2018 00:33 - Höflich lächelnd und treu an der Seite des Diktators: Die nordkoreanische Popsängerin Hyon Song-wol.
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Politik
Liebesgrüße aus Pjöngjang

Höflich lächelnd und treu an der Seite des Diktators: Die nordkoreanische Popsängerin Hyon Song-wol.

Sonntag, 11.02.2018, 20:54

Im Kampf um positive Schlagzeilen bei den Olympischen Winterspielen in Südkorea schickt Diktator Kim Jong Un seine schärfste Waffe: die nordkoreanische Diva Hyon Song Wol.

Als Hyon Song Wol am innerkoreanischen Grenzübergang in Paju ihrem Bus entstieg, wirkte sie wie die Femme fatale aus einem James-Bond-Film: Die Fuchsstola um ihren schwarzen Wintermantel geschlungen, ging die Schönheit mit den funkelnden Augen kühl und kommentarlos an Hunderten Paparazzi vorbei. Ihre sechs Parteikader folgten ihr auf Schritt und Tritt. Die Lady ist die größte Diva Nordkoreas. Als Leiterin einer Kulturdelegation reiste sie vor Kurzem nach Südkorea, um Konzertsäle für die geplanten Auftritte des 140-köpfigen Samjiyon Orchestra in Seoul zu inspizieren. Ihre eigentliche Mission ist jedoch eine andere: die Welt mit ihrem Charme zu bezirzen.

Kim Jong Uns Geliebte startet Charme-Offensive

Nach Monaten der Eskalation und zur großen Verwunderung des Westens nähert sich Nordkoreas Herrscher Kim Jong Un seit einigen Wochen dem feindlich-brüderlichen Süden an. Anfang des Jahres öffneten die beiden Koreas nach zweijähriger Funkstille die Gesprächskanäle entlang der Waffenstillstandslinie, wenig später einigten sie sich auf die Teilnahme nordkoreanischer Athleten bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang.

Im Video: Das traurige Schicksal von Nordkoreas "Armee der Schönheiten"
Das traurige Schicksal von Nordkoreas Armee der Schönheiten
Huffington Post/WochitDas traurige Schicksal von Nordkoreas "Armee der Schönheiten"

Dabei schwebte der Nordkorea-Konflikt noch kürzlich wie ein Damoklesschwert über den Spielen. Ausländische Wintersportverbände äußerten Bedenken, ihre Athleten ins 80 Kilometer von der innerkoreanischen Grenze entfernte Pyeongchang zu schicken. Nun hat sich das Blatt gewendet: Kim Jong Un landete einen PR-Coup mit seiner Sportdiplomatie unter weiblicher Führung.

Hyon Song Wol trat erstmals Mitte der 90er-Jahre als Sängerin des Pochonbo Electronic Ensemble in Erscheinung. Als Frontfrau der ersten nordkoreanischen Pop-Band sang sie vornehmlich zu Synthesizer-Klängen, in ihren Liedtexten pries sie den Fleiß nordkoreanischer Fabrikarbeiterinnen. Doch auch eine Modern-Talking-Coverversion von „Brother Louie“ zählte zum Repertoire der damals beliebtesten Band Nordkoreas.

Hyon Song Wol war lange totgeglaubt

Hyon Song Wols Bekanntheit hatte allerdings nur wenig mit ihrem musikalischen Talent zu tun. Der südkoreanische Geheimdienst lancierte Gerüchte, wonach die heute 40-Jährige eine Affäre mit Kim Jong Un hatte. Am 29. August 2013 berichtete „Chosun Ilbo“, Südkoreas größte Tageszeitung, Hyon sei wegen eines Porno-Videos von einem Maschinengewehrkommando hingerichtet worden. Auch wenn sich die Nachricht wenig später als falsch entpuppte, wurde sie von fast allen Medien im Ausland übernommen.


Quicklebendig jedenfalls durchquerte Hyon Song Wol Ende Januar den Seouler Zentralbahnhof, um nach dem zweitägigen Inspektionsbesuch wieder in ihre Heimat zu reisen.

Die Soft-Power-Strategie des Regimes ist bislang aufgegangen: Statt über Nordkoreas Atomprogramm zu berichten, rätseln südkoreanische Medien zur besten Sendezeit über die Marke von Hyon Song Wols Designertasche (vermutlich: Hermès) und ihre Mahlzeiten (Fischsuppe und Abalone-Brei zum Frühstück). Fast unbemerkt blieben auch die Demonstranten vor dem Bahnhof, die, mit wütenden Gesichtern und begleitet von Schreichören, ein Bild von Kim Jong Un in Brand setzten.

Nur eine harmlose Kulturabgesandte?

Manch einer bezweifelte allerdings, dass die elegante Besucherin tatsächlich nur eine harmlose Kulturabgesandte ist. Gerade ältere Südkoreaner erinnern sich noch gut, wie das Kim-Regime vor mehr als 30 Jahren eine Agentin auf Auslandsmission schickte: 1987 sprengte die damals 25-jährige Kim Hyon Hui ein Korean-Air-Flugzeug mit 115 Passagieren in die Luft, um die Olympischen Sommerspiele in Seoul zu torpedieren. Die geläuterte Ex-Terroristin, die ihre Haft verbüßt hat, wandte sich nun in ihrer Wahlheimat Südkorea an die Öffentlichkeit: „Kim Jong Un versucht lediglich, mit seiner Annäherung einen Keil zwischen Südkorea und die USA zu treiben“, warnte sie. „Er möchte Zeit gewinnen, um sein Atomprogramm weiter voranzutreiben.“

Diplomatische Kreise in Seoul spekulieren hingegen darüber, ob die USA nach den Olympischen Spielen einen präventiven Erstschlag gegen Nordkorea wagen werden. Nach vertraulichen Aussagen von Angehörigen der US-Streitkräfte in Seoul liegt die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs erstmals bei mehr als 50 Prozent. „Bloody Nose“ wird diese hochgefährliche Strategie genannt: Sie zielt darauf ab, mit einem einzigen Raketenangriff auf nordkoreanische Militäranlagen das Regime in eine Art Schockstarre zu versetzen – und darauf zu hoffen, dass es nicht zurückschlägt.

Nordkorea-Experte warnt vor "Bloody Nose"-Strategie

Tatsächlich verdichten sich die Anzeichen dafür: Erst vor Kurzem entsandte das britische Militär eine Delegation nach Seoul, um Evakuierungspläne für seine 8000 dort lebenden Bürger zu erarbeiten. Diese Woche publizierte der Nordkorea-Experte und als künftiger US-Botschafter in Seoul gehandelte Victor Cha einen Leitartikel in der „Washington Post“, in dem er vor der „Bloody Nose“-Strategie warnte. Fast zeitgleich schloss das Pentagon seine Nominierung aus.

Unterdessen poliert Kim Jong Un auch mithilfe seiner Sportlerinnen sein Rambo-Image auf: Er will 230 Mitglieder seines berühmten Cheerleader-Teams entsenden – vom Parteiapparat handverlesene Schönheiten, die mindestens 1,63 Meter groß sein müssen und einen loyalen Familienhintergrund vorweisen können. Auch Kim Jong Uns Ehefrau begann ihre Laufbahn in dem exklusiven Damenclub, den der Süden „Nordkoreas Schönheiten-Armee“ nennt.

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Und zwölf nordkoreanische Eishockeyspielerinnen trainierten gemeinsam mit Sportlerinnen aus dem Süden in der Stadt Gangneung, wo sie derzeit als Mannschaft bei den Olympischen Spielen antreten.

Viele Südkoreaner sind allerdings alles andere als erfreut über die sportliche Wiedervereinigung: Nach einer Umfrage lehnen 72 Prozent der Bevölkerung ein vereinigtes Eishockey-Team ab, mehr als 54000 unterzeichneten sogar eine Protestpetition. Hyon Song Wol hingegen zeigte sich nach ihrem ersten Besuch im Süden zufrieden: „Beim Anblick der Bürger, die uns hier willkommen heißen, bin ich zuversichtlich“, sagte Nordkoreas schärfste Waffe.

Olympia
Das traurige Schicksal von Nordkoreas "Armee der Schönheiten"


Im Video: Alle dachten, sie sei tot: Kim Jong Un befördert Ex-Geliebte in innersten Machtzirkel
https://www.focus.de/politik/ausland/new...id_8441635.html

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230 Nordkoreanerinnen sollen Nordkoreas Diktatur ein ansehnliches Gesicht verleihen – so auch nun wieder, bei den olympischen Winterspielen im Nachbarland Südkorea. Über das Leben der jungen Frauen ist wenig bekannt – doch die Informationen, die es über die “Armee der Schönheiten” gibt, sind beklemmend.

Nie im Bestand Nordkoreas gesehen
Experten in Aufruhr: Bei Nordkoreas Militärparade taucht plötzlich neue Rakete auf

https://www.focus.de/politik/ausland/new...id_8441635.html




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