Hochbrisantes Dossier der Leitstelle zur Terrorbekämpfung
In Frankreichs Atomreaktoren arbeiten 59 Dschihadisten 14. Februar 2018 0
Dschihadisten:
Die Anti-Terror-Einheit EMO-PT des französischen Innenministeriums identifizierte 59 radikale Muslime, die 2017 im Bereich Atomreaktoren,
Nukleartechnik oder Nuklearforschung arbeiten oder gearbeitete haben. Die Politik schweigt sich dazu.
Die Anti-Terror-Einheit EMO-PT des französischen Innenministeriums identifizierte 59 radikale Muslime, die 2017 im Bereich Atomreaktoren, Nukleartechnik oder Nuklearforschung arbeiten oder gearbeitete haben. Die Politik schweigt sich dazu.
(Paris) Mehrere Dutzend Dschihadisten waren 2017 in Frankreich in Atomreaktoren beschäftigt. Dies geht aus einem hochbrisanten Bericht der französischen Anti-Terrorismus-Stabstelle EMO-PT hervor.
Radikalisierung: Überprüfung des Nuklearsektors
L‘ État major opérationnel de prévention du terrorisme (EMO-PT) wurde 2015 als operative Stabsstelle zur Terrorismusprävention geschaffen. 2017 führte die Stabsstelle eine Überprüfung des Personals von Kernreaktoren und anderen Stellen im Nuklearbereich durch. Die Überprüfung erfolgte im Zuge von Präventionsmaßnahmen gegen Muslime, die sich radikalisieren. Ein solches Radikalisierungsphänomen wird in Frankreich seit Jahren registriert.
Die EMO-PT legte im Abschlußbericht eine Liste von 59 identifizierten Islamisten „mit unterschiedlichem Radikalisierungsgrad“ vor, die im Nuklearsektor tätig sind. Anlaß für die Überprüfung war ein spezielles Phänomen, das die Terrorabwehrspezialisten beschäftigt. Von den 20 islamischen Terroristen, die 2017 in Frankreich Terroranschläge verübten, befanden sich lediglich drei in einer irregulären Situation. Der weitaus größte Teil der Terroristen besaß eine reguläre Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis oder in meisten Fällen sogar die französische Staatsbürgerschaft.
Dschihadisten in Atomkraftwerken und im CERN identifiziert
https://www.katholisches.info/2018/02/in...-dschihadisten/
Auf Dschihadisten stieß die EMO-PT in rund 20 Atomkraftwerken der staatlich kontrollierten und börsennotierten Elektrizitätsgesellschaft Électricité de France (EDF). Die EDF ist der zweitgrößte Stromerzeuger der Welt. Fündig wurde die Terrorabwehr auch beim börsennotierten Konzern Areva, der im Bereich Nukleartechnik tätig ist, und bei der Europäische Organisation für Kernforschung CERN, deren Hauptfinancier mit 20,52 Prozent die Bundesrepublik Deutschland ist. Nicht nur bundesdeutsche Sicherheitsbehörden, sondern auch jene Österreichs (2,22 Prozent) und der Schweiz (4,03 Prozent) haben daher Anlaß, sich für die Erkenntnisse der EMO-PT zu interessieren.
Die Präsenz von Dschihadisten wurde auch am französischen Institut für Strahlenschutz und nukleare Sicherheit (IRSN) entdeckt, das 2002 im Auftrag mehrerer Ministerien (Verteidigung, Forschung, Industrie, Gesundheit und Umwelt) errichtet wurde. Zusammen mit dem deutschen Pendant, der Gesellschaft für Anlagen- und Reaktorsicherheit (GRS), betreibt das IRSN als RISKAUDIT auch eine Niederlassung in Kiew und Projekte in mehreren islamischen Staaten darunter der Türkei, Indonesien und Ägypten, auch in der Volksrepublik China, der Mongolei und Vietnam.
Publik wurde das brisante EMO-PT-Dossier durch einen Journalisten von Mediapart. Aus dem Dokument der Anti-Terror-Stabsstelle geht hervor, daß von den 59 Islamisten mindestens 15 Zugang zu „sensiblen Einrichtungen“ haben. Weitere zehn Personen sind als Akademiker im Bereich der Forschung tätig.
Dossier herunterspielen und politische Programme fortsetzen
Eine der EMO-PT-Überprüfung vergleichbare Erhebung für die Bereiche Atomreaktoren, Nukleartechnik und Nuklearforschung wurde für die Bundesrepublik Deutschland oder die Schweiz bisher nicht bekannt.
Die Behörden versuchen die Enthüllungen herunterzuspielen und scheinen interessiert, daß die Sache auf kleiner Flamme gekocht wird. Von einem realen Risiko will an der Staatsspitze niemand sprechen. Aus diesem Grund ist auch nicht bekannt, ob und welche Maßnahmen gegen die identifizierten Islamisten ergriffen wurden.
Bekannt ist hingegen, daß die konkret zur Abwehr der islamischen Terrorgefahr errichtete „operative Stelle“ EMO-PT, laut Angaben des französischen Innenministers, mit der bereits 1984 geschaffenen Koordinierungsstelle zur Terrorismusbekämpfung Unité de coordination de la lutte antiterroriste (UCLAT) zusammengelegt werden soll.
Neuer UCLAT-Chef, und damit oberster, französischer Terrorbekämpfer, ist seit 12. Februar Amin Boutaghane. Der hochrangige Polizeioffizier ist selbst arabischer Abstammung und Muslim. Boutaghane gilt als Vorzeigebeispiel für die Integrationsprogramme der französischen Regierungen. Er ist nicht nur Polizeioffizier, sondern hat auch ein politisches Mandat inne als Mitglied des Integrationsrates der Regierung.
Gerade in Frankreich aber haben die Integrationsprogramme, die von der Politik am Schreibtisch und mit ideologischen Scheuklappen geschrieben wurden, in der Wirklichkeit auf breiter Front versagt.
https://www.katholisches.info/2018/02/in...-dschihadisten/
Text: Andreas Becker Bild: Wikicommons
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