Placuit Deo oder die Vorbereitung der Proskriptionslisten Veröffentlicht am 2. März 2018 von Traditio et Fides Jan_van_Eyck_Diptych_Crucifixion_Right_Detail_1
Dem ersten Eindruck und Anschein nach scheint die vorausgefühlte Katastrophe, die unter anderem Hilary White kommen sah und welche mit der Veröffentlichung des Dokuments Placuit Deo zusammenhing, nicht eingetroffen zu sein. Auf den ersten Blick scheint es so, aber gehen wir in die Tiefe. Placuit Deo ist „nur“ ein Dokument der Glaubenskongregation und keine päpstliche Enzyklika. Aber freuen wir uns nicht zu früh, denn wir leben in einem Bergoglio-Totalitarismus, der zum Ziel hat die irdische Kirche zu zerstören. Denn schauen wir uns seine „lehramtlichen“ Schreiben an:
Laudato si (2015) oder Blah, blah, blah – rettet die Wale
Evangelii gaudium (2013) oder Blah, blah, blah – Antiglobalismus, Antikapitalismus Vultum Domini quaerere (2014) oder Zerstörung der kontemplativen Orden Mitis Iudex Dominus Jesus (2015) oder Ehenichtigkeitserklärung für jeden Amoris laetitia (2016) oder Sex über alles, Aufhebung des Sechsten Gebotes, Situationsethik Wie eine liebende Mutter (2016) oder Jeder Bischof kann jederzeit fliegen
Wir sehen also, wie die Bergoglio-Kirche durch 1. und 2. zur einer NGO verkommt, sich durch 3. der spirituellen Ressourcen entledigt. Katholiken durch 4. und 5. massenweise in die Todsünde treibt und jeden Bischof jederzeit, wegen angeblicher oder reeller Deckung von sexuellem Missbrauch, absetzen kann. Daher ist es nicht verwunderlich, dass man von den päpstlichen Schreiben nichts Gutes erwartet. Im Herbst soll die Amazonas-Synode oder die Aufhebung des Priesterzölibats kommen, ob eine Homo-Pflichtehe für Kleriker, die von Kard. Marx gesegnet werden wird, auch eingefordert wird, stellt noch nicht fest. Im Vatikan und außerhalb werden sich dafür sehr viele Willige finden.
Was aber viele Kritiker des Bergoglianismus nicht zu entdecken scheinen, ist die Tatsache, dass sie selbst längst Opfer eines Stockholm-Syndroms geworden sind und wie alle Opfer eines Psychopaten den Letzteren für gut, sich selbst hingegen für schlecht halten. Was ging doch für eine Erleichterung durch die Menge, als die „katholische“ Bischofskonferenz Deutschlands in ihrer Frühjahrvollversammlung doch keine Homo-Segnung, sondern lediglich Kommunion für Protestanten eingeführt hat. Das Letztere ist genauso häretisch, schismatisch und blasphemisch wie das Erstere, aber die Menschen scheinen sich über Sittliches mehr aufzuregen als über das Doktrinäre. Kardinal Marx und seinen DBK-Leute haben also gut gepokert.
Es ist weniger schlimm, was die Publikumsreaktion anbelangt, ausgefallen als erwartet. Und dieselbe Methode verfolgt auch Franziskus mit seinem (Sodomiten-)Team zuerst den Weg zum apostatischen Endschlag psychologisch, kirchenrechtlich und theologisch vorzubereiten. Man hört, dass ein Dokument herausgegeben werden soll, das alle Kleriker zum Treueeid auf die Person Bergoglios verpflichtet. Dies wäre aber wirklich ein Präzedenzfall, denn ein Kleriker hat die Treue zur kirchlichen Lehre und nicht zur Person des jeweiligen Papstes zu schwören. Deswegen sollen aber die persönlichen Ansichten und unqualifizierten Bemerkungen Bergoglios in eine lehramtliche Aussage umgemünzt werden, sodass die entgegengesetzte Meinung als contra fidem catholica – „gegen den katholischen Glauben“ angesehen werden kann.
Es muss also eine künstliche Häresie geschaffen werden, deren all diejenigen bezichtigt werden können, die Bergoglio trotzen und aufgrund dessen sie vom Priesteramt suspendiert oder vom anderen theologischen Dienst gefeuert werden können. Na ist das nicht schlau? Und ob!
DSDZ (der Schreiber dieser Zeilen) geht einfach davon aus, dass die meisten seiner Leser keine totalitären Erfahrungen haben, weil sie
(a) zu jung sind, um in Nazi-Deutschland unter der NSDAP-Herrschaft gelebt zu haben,
(b) nicht bewusst die DDR-Diktatur erlebt haben, da die DDR kaum Katholiken enthielt,
(c) aus keinem Ostblockland stammen und die bluttriefende Geschichte des Kommunismus nicht kennen.
Sollte es anders sein, so bittet DSDZ um Entschuldigung, aber er pflegt das Allgemeinwissen seiner Mitmenschen eher zu überschätzen als zu unterschätzen.
Was ist das Ziel eines jeden Totalitarismus?
Machterhalt.
Wie erhält man die Macht?
Durch Säuberung der potentiellen politischen Gegner, denn in einem Totalitarismus kommen keine echten Gegner auf, siehe das Schweigen der Kardinäle und Bischöfe zu Amoris Laetitia. Um jedoch dieser Säuberung einen Anschein der moralischen Berechtigung zu geben, denn legal kann man eh alles machen, da man die totalitäre Macht hat, so konstruiert man eine Häresie, eine Widerstandsbewegung, einen Komplott, den es niemals gab, um die später Hingeschlachteten dieser Häresien bezichtigen zu können.
Was machte Hitler? Um sich der SA zu entledigen, inszenierte er den sog. „Röhm-Putsch“. Es gab natürlich keinen Röhm-Putsch, Röhm selbst war Hitler gegenüber äußerst loyal, was ihm auch nicht weiter geholfen hat. Die Sowjetherrschaft kennt eigentlich nichts anderes als fortfolgende Säuberungen der politischen Gegner unter verschiedenen Namen, denn es waren
Es spielte eigentlich keine Rolle, wessen sie angeklagt wurden. Sie bekamen eine Kugel in den Kopf oder 20 Jahre Sibirien, da die Sowjetjustiz entsprechende Gummiparagraphen entwickelte. Da mihi hominem et dabo tibi lex – „gib mir einen Menschen und ich werde dir das Gesetz geben“, sagte schon das römische Recht. Der politische Gegner wird zuerst in der regimeeigenen Presse, heute ist es L’Osservatore Romano und Civita Catholica, als verdächtigt und bedrohlich dargestellt, „das Volk“ wird gegen ihn aufgebracht, bevor man gegen ihn vorgeht.
Das tat aber die Inquisition auch,
wird unsere bürstenschnittige Pastoralassistentin einwenden und dadurch bezeugen, wie schlecht es um ihr Theologiestudium bestellt ist. Denn das stimmt eben nicht. Die Inquisition befasste sich mit Fakten. Eine Lehre musste vorgestellt worden sein, schriftlich greifbar sein, wie z.B. die 95 Thesen von Luther, man setzte sich mit dem Gegebenen auseinander und beurteilte es anhand der unveränderlichen katholischen Lehre. Der Angeklagte konnte sich verteidigen, dazu äußern, einwenden, dass man ihn falsch verstanden habe, denn Verurteilungen waren in den echten Inquisitionsprozessen sehr selten, welch meistens damit endeten, dass man widerrief und Besserung gelobte.
Als aber Bergoglio am Anfang seines Pontifikates wirklich unqualifizierte Bemerkungen von sich gab und über „von sich selbst eingenommene Neo-Pelagianer, die Rosenkränze zählen“ oder Neo-Gnostiker sprach, so mussten die theologisch Gebildeten müde lächeln, da aus diesen Anmerkungen klar wurde, dass Bergoglio keine Ahnung von Kirchengeschichte hat und er Fremdwörter und Fachbegriffe einfach falsch verwendet. Warum? Weil Pelagianismus eine Häresie des V. Jahrhundert ist, während Gnosis bis zum III. Jahrhundert ihr Unwesen trieb. Diese Häresien traten also in ihrer Vollausprägung niemals gleichzeitig auf und haben auch als solche nichts miteinander zu schaffen.
Pelagianismus ist die Leugnung der Notwendigkeit der Gnade, wogegen sich hauptsächlich der hl. Augustinus wandte, Gnostizismus ist eine Selbsterlösung durch spirituell-okkultes Wissen. Aber, wie richtigerweise wahrgenommen wurde, wurden als Neo-Pelagianer die konservativen Katholiken oder Katholiken überhaupt bezeichnet und da Gnostizimus jeder und alles sein kann, so kann wohl jeder als ein Neo-Gnostiker bezeichnet werden, der kein Neo-Pelagianer ist oder auch umgekehrt, da Worte und Bedeutungen unter dem Bergoglio-Regime, wie wir wissen, keine Bedeutung haben. Es geht um Macht! Natürlich ist mit einem dermaßen unscharfen Begriff wie „Neo-Pelaganimsus“ oder „Neo-Gnostizismus“ kirchenrechtlich nicht viel zu machen, um ihn gegen jemanden anzuwenden. Deswegen wird jetzt die Glaubenskongregation auf den Plan gerufen, um Bergoglios Kauderwelsch in den Anschein einer „seriös-konservativen“ Theologie zu kleiden.
Und so wie die grauenvoll vielen Seiten von Amoris Laetitia wegen der Fußnote, welche Kommunion für Ehebrecher erlaubt, geschrieben wurde, natürlich im Duktus Jedoch-aber-Wenn, so glauben wir, dass Placuit Deo ausschließlich deswegen geschrieben wurde, um die nebulösen Begriffe „Neo-Pelagianismus“ und „Neo-Gnostizismus“ Novus-Ordo-theologisch zu definieren, um den künftig Verurteilten daraus einen Strick drehen zu können. Gehen wir die ersten Paragraphen von Placuit Deo durch und schauen wir uns an, was wirklich damit gemeint ist, indem wir in anderer Farbe und in [] die Aussagen kommentieren.
GLAUBENSLEHRE „PLACUIT DEO“ ÜBER EINIGE ASPEKTE DES CHRISTLICHEN HEILS AN DIE BISCHÖFE DER KATHOLISCHEN KIRCHE IN VOLLER LÄNGE: Einleitung
«Es hat Gott in seiner Güte und Weisheit gefallen, sich selbst zu offenbaren und das Geheimnis seines Willens bekannt zu machen (vgl. Eph 1,9), dass die Menschen durch Christus, das Fleisch gewordene Wort, im Heiligen Geist Zugang zum Vater haben und der göttlichen Natur teilhaftig werden (vgl. Eph 2,18; 2 Petr 1,4). [Dies ist richtig, aber nur potentiell. Jeder Mensch hat die Möglichkeit (potentia) der göttlichen Natur teilhaftig zu werden, wenn er sich 1. bekehrt, 2. in der katholischen Kirche taufen lässt, 3. weitere Sakramente empfängt, 4. im Gnadenstand lebt, 5. sich heiligt, 6. mit der Gnade Gottes mitarbeitet. Aber automatisch und inklusiv geschieht nichts.] […]
Die Tiefe der durch diese Offenbarung über Gott und über das Heil des Menschen erschlossenen Wahrheit leuchtet uns auf in Christus, der zugleich der Mittler und die Fülle der ganzen Offenbarung ist».[1] Die Lehre über das Heil in Christus muss immer wieder neu vertieft werden. Den Blick fest auf den Herrn Jesus gerichtet, wendet sich die Kirche in mütterlicher Liebe an alle Menschen [Und warum nicht an ihre eigenen Mitglieder, die Katholiken? Kein Heil außerhalb der Kirche – nulla salus extra Ecclesia, oder?], um ihnen den ganzen Bundesplan des Vaters [Hier wieder einmal die berühmte „Bundtheologie“. Aber der Mensch ist kein ebenbürtiger Vertragspartner Gottes, sondern nur ein Geschöpf.] zu verkünden. Dieser hat beschlossen, durch den Heiligen Geist «das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen» (Eph 1,10)
[Das hört sich verdächtig nach Kosmotheismus und Pantheismus des verurteilten Teihard de Chardin an]. Das vorliegende Schreiben möchte auf der Linie der großen Tradition des Glaubens [Weil sich Franziskus an keine Tradition hält.] und unter besonderer Bezugnahme auf die Lehre von Papst Franziskus [Ja, darum geht es. Um seinen Sonderlehre, nicht um die Lehre der Kirche] einige Aspekte [Aspekte sind Teile und Teile sind als Auswahl (hairesis) meistens häretisch.] des christlichen Heils hervorheben, deren Verständnis heute aufgrund der jüngsten kulturellen Wandlungen [Franziskus ist diese „kulturelle Wandlung“, die seit 2013 eingetroffen ist.] erschwert sein kann.
Lesen wir weiter:
Der Einfluss der aktuellen kulturellen Wandlungen auf das christliche Heilsverständnis Die Welt von heute vernimmt nicht ohne Schwierigkeit das christliche Glaubensbekenntnis [Tut sie das? Wie denn? Es wird ja seit Vat. II nichts mehr verkündet], das Jesus als einzigen Erlöser des ganzen Menschen und der ganzen Menschheit [wieder einmal potentiell als Chance nicht aktuell als Tatsache] verkündet (vgl. Apg 4,12; Röm 3,23-24; 1 Tim 2,4-5; Tit 2,11-15).[2] Auf der einen Seite neigt der auf das autonome Subjekt [Die rahnerische Subjekttheologie ist schuld] konzentrierte Individualismus dazu, den Menschen als ein Wesen zu betrachten, dessen Verwirklichung allein von seinen eigenen Kräften abhängt.[3] In dieser Sichtweise entspricht die Gestalt Christi eher einem Vorbild [weil man seine Göttlichkeit leugnet], das durch Worte und Taten zu guten Werken anspornt, als demjenigen, der die menschliche Verfasstheit wandelt und durch den Geist in ein neues mit dem Vater und untereinander versöhntes Dasein hineinnimmt (vgl. 2 Kor 5,19; Eph 2,18)
[Das ist Pantheismus, denn Christus tut nichts automatisch, sondern der Mensch muss mit der Gnade mitarbeiten]. Auf der anderen Seite breitet sich die Sichtweise eines rein innerlichen Heils aus [Das ist wohl eine Anspielung auf die frommen Traditionalisten], die vielleicht eine starke persönliche Überzeugung oder ein intensives Gefühl der Vereinigung mit Gott weckt, ohne aber unsere Beziehungen mit den anderen [Islamischen Flüchtlingen, Homosexuellen, Strichern und anderen Franziskus-Lieblingen] und mit der geschaffenen Welt [der Wale und ihrer Rettung, der Finanzierung der Hilary Clinton Kampagne] anzunehmen, zu heilen und zu erneuern. In dieser Perspektive wird es schwierig, den Sinn der Menschwerdung des Wortes zu erfassen, durch die der Herr – für uns Menschen und zu unserem Heil – ein Glied der Menschheitsfamilie [So? Die UNO und die Menschheitsfamilie wurden automatisch erlöst?] geworden ist und unser Fleisch [Nicht unser, Marias, der Unbefleckten und Sündenlosen] sowie unsere Geschichte [Hat er nicht. Hegel hat hier nichts zu suchen!] angenommen hat.
Es geht weiter:
3. Papst [Antipapst] Franziskus hat in seinem ordentlichen Lehramt [Ha, ha, der war gut. Die unqualifizierten und häretischen Aussagen Bergoglios stellen kein ordentliches Lehramt da, da er 1. kein Papst ist und 2. seine Aussagen der gesamten Tradition wiedersprechen.] oft auf zwei Tendenzen Bezug genommen, die mit den eben angedeuteten Abweichungen zusammenhängen und die in einigen Punkten Ähnlichkeiten mit zwei alten Häresien [Das ist richtig. Entfernte Ähnlichkeit ist vorhanden, aber es ist eine falsche Begriffsverwendung.], nämlich dem Pelagianismus und dem Gnostizismus, aufweisen.[4
] In unseren Tagen gedeiht ein Neu-Pelagianismus [Tut er das wirklich?], gemäß dem das radikal autonome Individuum [eines Traditionalisten] vorgibt, sich selbst zu erlösen [durch die Alte Messe und nicht das Miteinander des Novus Ordo], ohne anzuerkennen, dass es im Tiefsten seines Seins von Gott und von den anderen [die ihn suspendieren und feuern können] abhängig ist. Das Heil wird deshalb von den Kräften des Einzelnen oder von rein menschlichen Strukturen [die wären?] erwartet, die aber nicht imstande sind, die Neuheit des Geistes Gottes [Der im Amoris Laetitia-Gebot „Du sollst ehebrechen“ zum Tragen kommt.] aufzunehmen.[5] Eine Art von Neu-Gnostizismus propagiert ihrerseits ein rein innerliches, im Subjektivismus eingeschlossenes Heil [Wahrscheinlich die Alte Messe],[6] das darin bestünde, dass sich der Verstand «über das Fleisch Christi
[Eine recht beleidigende Bezeichnung, man sprich vom Leib. Aber vielleicht ist damit gemeint, dass man dem Fleisch frönen muss, um das Fleisch Christi zu erkennen.] hinaus zu den Geheimnissen der unbekannten Gottheit [„Unbekannter Gott“ ist ein Ausdruck des Gnostikers Markion. Gnosis führt zur Gnosis.] erhebt».[7] So wird der Anspruch erhoben, die Person vom Leib [d.h. vom Sex, der unter Bergoglio theoretisch und praktisch eine wichtige Rolle spielt] und von der materiellen Welt zu befreien [keine Askese, bitte], in denen man nicht mehr die Spuren der Vorsehung des Schöpfers [bei den Walen, die zu retten sind] erkennt, sondern nur eine Wirklichkeit ohne Sinn, die der eigentlichen Identität der Person [welche wohl wieder im Sex besteht] fremd wäre und gemäß dem Gutdünken des Menschen manipuliert [wie es Franziskus tut] werden könnte.[8]
Es ist freilich klar, dass der Vergleich mit den Häresien des Pelagianismus und des Gnostizismus nur allgemeine gemeinsame Merkmale andeuten will [stimmt, soviel Wahrheit muss sein], ohne eine Beurteilung der genauen Art der alten Irrtümer vorzunehmen [weil sie ganz anders sind]. Groß ist nämlich der Unterschied zwischen dem heutigen historischen Kontext, der von der Säkularisierung geprägt ist, und der Situation der ersten christlichen Jahrhunderte, in denen diese Häresien entstanden sind [Man merkt daran, dass es einigen Leuten in der Glaubenskongregation doch peinlich ist diesen unwissenschaftlichen Unsinn von sich zu geben].[9] Doch weil der Gnostizismus und der Pelagianismus bleibende Gefahren für ein falsches Verständnis des biblischen Glaubens [nicht mehr katholischen Glaubens] darstellen, ist es möglich, eine gewisse Ähnlichkeit [eine gewisse Ähnlichkeit besteht durch die Seins-Analogie jedem mit jedem] mit den eben beschriebenen Tendenzen unserer Zeit zu finden.
Der letzte Paragraph des ersten Kapitels lautet:
4. Der Individualismus des Neu-Pelagianismus sowie die Leibverachtung [kein Sex] des Neu-Gnostizismus [der Traditionalismus] entstellen das Bekenntnis des Glaubens an Christus, den einzigen und universalen [so?] Retter. Wie könnte Christus den Bund mit der ganzen Menschheitsfamilie aufrichten [Tat er das? Das ist Allerlösungslehre. Potentiell schon, akutell nicht], wenn der Mensch ein isoliertes Individuum wäre, [Forderung des Kollektivismus] das sich nur mit eigenen Kräften selbstverwirklichen könnte, wie der Neu-Pelagianismus vorgibt? Und wie könnte das Heil durch die Menschwerdung Jesu, sein Leben und Sterben und die Auferstehung in seinem wahren Leib zu uns kommen [kein Automatismus], wenn nur das wichtig wäre, was das Innere des Menschen von den Begrenzungen des Leibes und der Materie befreit [etwa durch Askese], wie der Neu-Gnostizismus meint?
[Wer will sich schon von Leib befreien? Diejenigen, die Homosex praktizieren sicherlich nicht] In Anbetracht dieser Strömungen möchte das vorliegende Schreiben bekräftigen, dass das Heil in unserer Vereinigung mit Christus besteht, der durch seine Menschwerdung, sein Leben und Sterben und seine Auferstehung eine neue Ordnung von Beziehungen [potentiell] mit dem Vater und unter den Menschen gestiftet und uns dank der Gabe seines Geistes in diese Ordnung hineingenommen [keine Heilautomatismus, welchen diese Allerlösungslehre impliziert] hat. So können wir uns als Söhne und Töchter im Sohn mit dem Vater vereinen [nach wirklich vielen Schritten des spirituellen Lebens im Gnadenstand innerhalb der katholischen Kirche] und ein Leib im «Erstgeborenen unter vielen Brüdern» (Röm 8,29) werden. [Das ist eine Anspielung auf die kommenden pantheistische Ein-Welt-Religion, welche die „ökumenische Messe“ vorbereitet]
Wir machen einen Einschnitt an dieser Stelle und stellen zugleich fest, dass Placuit Deo, außer Vat. II, ausschließlich Bergoglio selbst zitiert, welches sein eigenes Lehramt sui generis darstellt. Es ist wirklich witzig und abstrus ein Lehramt, welches unvermittelt im Jahre 2013 einsetzt mit dem Schreiben Placuit Deo zu konstruieren, was Amoris Laetitia und die übrigen Bergoglio-Schreiben auch taten. Aber deswegen braucht Bergoglio Geld, um diese Leute zu bezahlen, die nicht nur als Ghostwriter, sondern auch als Traditionserfinder und Begradiger fungieren, damit das Fallbeil der künftigen Enzyklika und des vermeintlichen Treueeides Katholiken traditionsfundiert treffen kann. Die Fortsetzung des Placuit Deo-Kommentars wird folgen.
[1] II. Ökumenisches Vatikanisches Konzil, Dogmatische Konstitution Dei Verbum, Nr. 2.
[2] Vgl. Kongregation für die Glaubenslehre, Erklärung Dominus Iesus (6. August 2000), Nr. 5-8: AAS 92 (2000), 745-749.
[3] Vgl. Franziskus, Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium (24. November 2013), Nr. 67: AAS 105 (2013), 1048.
[4] Vgl. Ders., Enzyklika Lumen fidei (29. Juni 2013), Nr. 47: AAS 105 (2013), 586-587; Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, Nr. 93-94: AAS (2013), 1059; Ansprache an die Vertreter des fünften Nationalen Kongresses der Kirche in Italien, Florenz (10. November 2015): AAS 107 (2015), 1287.
[5] Vgl. Ders., Ansprache an die Vertreter des fünften Nationalen Kongresses der Kirche in Italien, Florenz (10. November 2015): AAS 107 (2015), 1288.
[6] Vgl. Ders., Apostolisches Schreiben Evangelii gaudium, Nr. 94: AAS 105 (2013), 1059: «die Faszination des Gnostizismus, eines im Subjektivismus eingeschlossenen Glaubens, bei dem einzig eine bestimmte Erfahrung oder eine Reihe von Argumentationen und Kenntnissen interessiert, von denen man meint, sie könnten Trost und Licht bringen, wo aber das Subjekt letztlich in der Immanenz seiner eigenen Vernunft oder seiner Gefühle eingeschlossen bleibt»; Päpstlicher Rat für die Kultur – Päpstlicher Rat für den interreligiösen Dialog, Jesus Christ. The Bearer of the Water of Life. A Christian Reflection on the “New Age” (Januar 2003), Vatikanstadt 2003.
[7] Franziskus, Enzyklika Lumen fidei, Nr. 47: AAS 105 (2013), 586-587.
[8] Vgl. Ders., Ansprache an die Teilnehmer der Pilgerfahrt der Diözese Brescia (22. Juni 2013): AAS 95 (2013), 627: «in dieser Welt, […] wo man lieber den Weg des Gnostizismus geht, […] des „kein Fleisch“ – ein Gott, der nicht Fleisch geworden ist […]».
[9] Gemäß der Häresie des Pelagianismus, die sich im fünften Jahrhundert um Pelagius entwickelt hat, braucht der Mensch die Gnade zur Erfüllung der Gebote Gottes und zu seiner Rettung nur im Sinn einer äußerlichen Hilfe für seine Freiheit (etwa wie ein Licht, ein Beispiel, eine Kraft), nicht aber im Sinn einer gänzlich unverdienten Heilung und radikalen Erneuerung seiner Freiheit, die es ihm möglich macht, das Gute zu tun und das ewige Leben zu erlangen
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