Die turbulente Geschichte Frankreichs am Beispiel des Pariser Panthéons
Simone Veil wird „pantheonisiert“ – der Abtreibung sei Dank 2. März 2018 0 Panthéon
Simone Veil wird pantheonisiert. Sie erhält ein Ehrengrab im Pariser Panthéon und wird damit zu den republikanisch-laizistischen „Altären“ erhoben. In gewisser Hinsicht auch passend, handelt es sich ja ursprünglich um eine katholische Kirche.
https://www.katholisches.info/2018/03/si...ibung-sei-dank/
(Paris) „Geehrt im Tod, vom Tod, für den Tod“, so Jeanne Smits. „Es steckt etwas Makabres in der republikanischen Insistenz, mit der in Frankreich die sterblichen Überreste ihrer großen Männer, und auch Frauen, im Tempel ohne Ausgang, in der Sackgasse der menschlichen Schicksale versammelt werden.“
Das Pantheon in Rom war ein Tempel, den Kaiser Hadrian auf den Resten eines ähnlichen Vorgängerbaues für „alle Götter“ des heidnischen Kaiserstaates errichten ließ (πᾶνθεόν ἱερόν, wörtlich: Tempel aller Götter).
Simone Veil (1927–2017)
Das Pariser Panthéon versammelt die „Götter“ menschlicher Dimension.„Die Kadaver, jener, die nicht mehr wirken können, weder für sich noch für uns“, so Smits in Reinformation zur angekündigten Beisetzung von Simone Veil in „diesem bedeutenden, freimaurerischen Ort“.
Die Überführung der am 30. Juni 2017 gestorbenen Veil ist für den 1. Juli 2018 geplant. Auch die sterblichen Überreste ihres Mannes Antoine, der bereits 2013 gestorben ist, sollen ins Panthéon gebracht werden.
„Es wird kein Reliquienkult in Erwartung der Auferstehung sein, sondern die Glorifizierung von absolut Sterblichen, die auf perfekte Weise unsere Zeit verkörpern“, so Jeanne Smits.
Bejubeln des „Genozids an den Franzosen“ Im kommenden Juli wird die Pantheonisierung, die „Vergöttlichung“ jener Frau stattfinden, die durch die Legalisierung der Abtreibung in die Geschichte eingegangen ist und sich dadurch einen Platz im Olymp der Freimaurer gesichert hat, so Smits:
„Was für ein horrendes Symbol ist doch das Bejubeln einer Frau, die die Türen zum ‚Genozid an den Franzosen‘ (Bernard Antony) aufgestoßen hat.“
Kirche der heiligen Genoveva alias PanthéonDer Journalist und traditionsverbundene Katholik Bernard Antony war 1984–1999 Abgeordneter zum Europäischen Parlament.
„Muß man sich nicht empören über die posthume Belohnung, die ein Leben krönt, das von den hohen Sphären der Macht fast einhellig gefeiert wurde, ein Leben, in dem sie zugleich das Opfer eines der schlimmsten Genozide der Menschheit und zugleich eine Pseudo-Wohltäterin derselben war, indem sie behauptete, mit einem Todesgesetz den Frauen zu helfen?“
Der Platz für Simone Veil im Panthéon „ist ein Indikator für die zeitgenössische Bosheit“, so Smits.
Ja, Veil habe „große Verdienste um die Kultur des Todes. Nolens volens tat sie das Möglichste, ein Gesetz aufzuzwingen, mit dem das Bewußtsein von Gut und Böse ausgelöscht werden soll. Sie tat es ganz modern unter dem Deckmantel des Altruismus, der in Wirklichkeit die schlimmste Tyrannei ist.“
Letztlich passe sie in das Panthéon, Seite an Seite mit den „großen Revolutionären“ und mit Gestalten „wie Voltaire und Rousseau“, so Jeanne Smits.
„Im Licht der Ewigkeit betrachtet, ist es ein Trauerspiel. Ihr wird der Kult einer Welt ohne Gott zuteil, die Ehrung einer Anti-Religion, die sich von Anbeginn gegen Ihn aufgelehnt hat. Wer wird morgen im Panthéon an ihrem Grab vorübergehen und die Barmherzigkeit Gottes für sie und ihren Mann anrufen?“
Es sei „schon eine Ironie der französischen Geschichte und Kultur, daß das Panthéon trotz allem von einem Kreuz überragt wird. Ein schöner, symbolischer Ausdruck, der Anlaß sein sollte, unsere dumme Auflehnung gegen Gott und das Gute, das er für den Menschen will, zu relativieren“.
Simone Veil wurde 1927 als Simone Jacob in Nizza geboren. Ihr Vater war ein bekannter Architekt, die Mutter eine Fabrikantentochter. Die jüdische Familie war „nicht praktizierend“, sondern „sehr laizistisch“ gesinnt, wie sie in ihrer Autobiographie schrieb. So sollte es auch bleiben.
Simone überlebte als Jugendliche die nationalsozialistische Judenverfolgung, der ihre Mutter, mit der sie interniert war, zum Opfer fiel. Am 30. März 1944 war der Großteil der Familie in Nizza verhaftet worden.
Die damals 16 Jahre alte Simone wurde mit ihrer Mutter und einer Schwester Mitte April nach Auschwitz deportiert. Eine ältere Schwester, die sich der Resistance angeschlossen hatte, wurde in anderem Kontext verhaftet und ins KZ Ravensbrück gebracht. Der Vater und der Bruder wurden nach Estland deportiert. Von ihnen hat Simone Veil nie mehr etwas gehört. Die Mutter starb im März 1945 im KZ Bergen-Belsen an Typhus. Die drei Töchter der Familie Jacob, darunter Simone, überlebten die KZ-Haft.
Rede zum Abtreibungsgesetz (1974)
Nach Paris zurückgekehrt lernte sie nach Kriegsende an der Universität ihren späteren Ehemann kennen. Sie studierte Rechtswissenschaften und schlug die Richterlaufbahn ein. Unter anderem war sie als hohe Staatsfbeamtin im Justizministerium für die französische Gefängnisverwaltung tätig. 1969 gehörte sie dem Kabinett des Justizministers an, wurde 1970 Generalsekretärin des Obersten Richterrates (CSM) und 1971 Mitglied des Verwaltungsrates des öffentlich-rechtlichen Rundfunks ORTF. Das war ihr erstes politisches Mandat.
Wie ihr Mann stand sie dem liberalen Flügel der Volksrepublikanischen Bewegung (MRP) nahe. Der MRP war nominell eine christdemokratische Partei, die den italienischen Christdemokraten näher stand als CDU/CSU. In ihr sammelten sich linksliberale Bürgerliche, die sich keiner marxistischen Partei anschließen wollten. Zu ihnen gehörte das Ehepaar Veil.
Wegen des Todes von Staatspräsident Pompidou kam es 1974 zu vorgezogenen Präsidentschaftswahlen, die von Valery Giscard d’Estaing gewonnen wurden. Er machte Simone Veil noch im selben Jahr zur Gesundheitsministerin im Kabinett von Premierminister Jacques Chirac. In der entscheidenden Rede vor dem Parlament warb Veil am 26. November 1974 für die Annahme des von ihr vorgelegten Abtreibungsgesetzes mit den Worten:
„Abtreibung muß eine Ausnahme bleiben, die ultima ratio für ausweglose Situationen“.
Freimaurer vor dem Panthéon
Mit der Zustimmung des Senats trat das Abtreibungsgesetz im Januar 1975 in Kraft. Ihm sind seither mindestens 7,7 Millionen ungeborene Kinder zum Opfer gefallen.
Obwohl das genaue Gegenteil von dem eintrat, was Veil behauptet hatte, die Abtreibung zum Massenphänomen wurde und die schrecklichste Blutspur in der Geschichte Frankreichs hinterläßt, schwieg Simone Veil. Qui tacet, consentire videtur.
Veil distanzierte sich nie von diesem Gesetz des Todes. Das verschafft ihr nun einen Platz im republikanisch-laizistischen „Götterhimmel“. Von den Promotoren ihrer Pantheonisierung wurde als „Verdienst“ ausdrücklich auf das Abtreibungsgesetz verwiesen. Es bedurfte auf höchster Staatsebene keiner großen Überzeugungsarbeit. Fünf Tage nach ihrem Tod gab Frankreichs kurz zuvor gewählter Staatspräsident Emmanuel Macron bereits die Überführung ihres Leichnams in das Pantheon bekannt.
Antoine Veil
"Republikanischer Altar" ersetzte den Altar der Kirche
„Republikanischer Altar“ ersetzte den Altar der Kirche
Simone Veils Mann, Antoine Veil, entstammte einer Industriellenfamilie. Da ebenfalls Jude, verbrachte er die Zeit des Zweiten Weltkrieges mit seiner Familie in der Schweiz, wo er die Schule fortsetzte. Nach Frankreich zurückgekehrt durchlief er die Karriere der französisch-republikanischen Staatselite: Ausbildung an der ENA, Klasse „Albert Thomas“.1) Er wurde hoher Staatsbeamter und Kabinettschef verschiedener Minister. Mitte der 60er Jahre wechselte er an hochrangiger Stelle in die Privatindustrie (Reedereien, Luftfahrt, Waffenindustrie, Nahverkehr). In den 70er und 80er Jahren war er MRP-Gemeinderat von Paris. Wie auch seine Frau war er überzeugter Laizist. Also solcher war er unter anderem in der Jury des Jean-Zay-Literaturpreises aktiv, mit dem Arbeiten zur Stärkung des Laizismus prämiert wurden. In besonderer Weise förderte er zuletzt 2008 das Buch „Bürger ohne Grenzen“ von Stephane Hassel.
Simone Veil war Mitglied der Académie française, er Mitglied der Ehrenlegion. 2010 besuchte das Ehepaar gemeinsam das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, wo Simone Veil mehr als acht Monate interniert war. Der Zeitung Paris Match sagte Antoine Veil:
„Ich wollte diesen industriellen Schlachthof sehen, bevor wir sterben“.
Das Abtreibungsgesetz seiner Frau kritisierte er nicht.
Beide wurden auf dem Friedhof Montparnasse begraben. In wenigen Monaten erfolgt die Umbettung ins Panthéon.
Das Panthéon
Der freimaurerische „Götterhimmel“ der République ist offiziell eine nationale Ruhmeshalle. Seine Geschichte spiegelt die Brüche in der jüngeren Geschichte Frankreichs wider.
Panthéon
Wo sich heute das Panthéon befindet, stand seit dem Frühmittelalter eine Kirche, die den Apostelfürsten Petrus und Paulus geweiht war. Dort hatte die heilige Genoveva (um 422–502) ein Kloster errichtet. Sie soll zur Bekehrung des fränkischen Merowingerkönigs Chlodwig I. beigetragen haben. Nach ihrem Tod wurde sie zur Schutzpatronin von Paris. Chlodwig ließ sich 511 nach einem Tod an der Seite der Heiligen begraben, ebenso seine Frau Chrodehild. Im 9. Jahrhundert wurde die Kirche zu Ehren der Heiligen in Sainte Genevieve umbenannt. Was aus dem frühmittelalterlichen Kloster wurde, ist nicht genau bekannt. Sicher ist, daß Abt Suger von Saint-Denis 1148 an der Kirche ein Augustiner-Chorherrenstift errichtete. Kurz darauf wurde 1180 die alte Kirche durch einen gotischen Neubau ersetzt.
Das Chorherrenstift wurde zum Mutterkloster aller französischen Klöster der sogenannten Genovevianer-Kanoniker. Im 17. Jahrhundert kamen Pläne auf, die gotische Stiftskirche durch eine Kirche im Stil Ludwigs XIV. zu ersetzen. Die Entscheidung zog sich bis 1744 hin, als König Ludwig XV., der in Metz schwer erkrankt war, das Gelübde ablegte, im Falle seiner Genesung auf dem Hügel der heiligen Genoveva in Paris eine neue Kirche zu errichten, wie es die dortigen Chorherren wollten.
1764 erfolgte die Grundsteinlegung durch den König. Der Kirchenneubau wurde im Stil des Klassizismus ausgeführt. Der Grundriß in Form eines griechischen Kreuzes erinnerte an ostkirchliche Traditionen. Das äußere Erscheinungsbild sollte sich jedoch an der römischen Antike orientieren. Das Pantheon in Rom diente als Vorbild.
Mit der Fertigstellung brach die Revolution aus
Grab Voltaires
Als die Kirche nach 25jähriger Bauzeit fertiggestellt wurde, war die Revolution ausgebrochen. Am 4. April 1791 beschloß die verfassungsgebende Versammlung im Zuge einer Ad-hoc-Gesetzgebung, die Chorherren zu enteignen. Wörtlich entschied die Versammlung, die noch nicht geweihte Kirche der heiligen Genoveva in ein „Panthéon der großen Männer“ umzuwandeln. Anlaß war der Tod des einflußreichen Revolutionsführers Honoré-Gabriel Riqueti Graf de Mirabeau, der zwei Tage zuvor gestorben war. In einem feierlichen Staatsbegräbnis wurde sein Leichnam als erster „Großer“ im Panthéon, der Ruhmeshalle der neuen Revolutionsära, beigesetzt. Schon 1793 wurde er allerdings als „unwürdig“ von dort wieder entfernt, weil andere Revolutionäre behaupteten, er habe vor seinem Tod Kontakt zu König Ludwig XVI. gehabt.
Im Juli 1791 wurden die sterblichen Überreste Voltaires ins Panthéon überführt, den die Revolutionäre als geistigen Vater verehrten.
Alle religiösen Symbole in und am Gebäude wurden beseitigt. Das große, vergoldete Bronzekreuz auf der mächtigen Kuppe wurde entfernt und durch eine Frauenfigur mit Posaune ersetzt. Statt religiöser Darstellungen wurden religionsfeindliche Motive angebracht. Die Monarchie wurde mit Despotie und die Religion mit Aberglaube gleichgesetzt. Ein Flachrelief zeigte die „Erklärung der Menschenrechte“ und die drei Göttinnen Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
Napoleon I. ordnete 1806 an, daß die Kirche geweiht und den ursprünglichen Namen Sainte Genevieve zurückerhalten sollte. Die große Krypta sollte als Grablege verdienter Persönlichkeiten, die Kirche aber dem katholischen Kultus im Rahmen der Staatszeremonien dienen.
Im Zuge der Restauration wurde 1816 der Revolutionsspuk ganz beseitigt. Oder zumindest fast. Sainte Genevieve blieb Bestattungsort berühmter Gestalten, die Kirche sollte aber einzig und allein katholisches Gotteshaus sein, weshalb alle religionsfremden Symbole und Inschriften der Revolution entfernt wurden. Auch die Frauenfigur auf der Kuppel wurde wieder durch ein Kreuz ersetzt.
Die bis dahin in der Krypta Bestatteten, blieben dort. Das galt auch, ein Paradox, für den Kirchenfeind Voltaire, der nun in einer Kirche begraben lag. Auf die Frage, was mit Voltaires Grab geschehen sollte, habe König Ludwig XVIII. geantwortet: „Laßt nur. Er ist gestraft genug, jeden Tag die Messe hören zu müssen“.
Die Revolution von 1830 entlud erneut ihren Zorn gegen die Kirche. Auch Sainte Genevieve wurde profaniert und in einen „Tempel des Ruhmes“ umgewandelt. Das Kreuz auf der Kuppel wurde durch eine französische Fahne ersetzt. Pantheonisiert, wie in Frankreich die Beisetzung im Panthéon, und damit deren laizistische „Heiligsprechung“ genannt wird, wurde jedoch niemand mehr.
Die Revolution von 1848 machte den „Tempel des Ruhmes“ zu einem „Tempel der Menschheit“.
Im März 1851 brachte Léon Foucault im einstigen Kirchenschiff das nach ihm benannte Foucaultsche Pendel an, mit dem er die Erdrotation nachweisen konnte. Empirische Wissenschaft gegen Aberglaube, höhnten die Revolutionäre.
Wenige Monate später wurde mit dem Regierungsantritt von Napoleon III. aus dem „Tempel der Menschheit“ wieder eine Kirche. Auf die Kuppel kehrte das Kreuz zurück. Am 3. Januar 1852 wurde die Kirche neu geweiht und wieder die Heilige Messe zelebriert.
Nicht aufgehoben wurde die Anordnung von Bürgerkönig Louis Philippe, daß Sainte Genevieve Begräbnisort berühmter Persönlichkeit sein sollte, wie es die Revolution 1791 beschlossen hatte. Da es das Chorherrenstift nicht mehr gab, und auch keine Pfarrei an der Kirche bestand, wurde von Napoleon III. eine Art Kollegiatsstift mit sieben Priestern errichtet, die für Frankreich und die dort Begrabenen beten sollten.
Victor Hugo spottete in „Napoleon der Kleine“ darüber. Später wurde er selbst pantheonisiert.
Die Krypta hat ungewöhnlich große Dimensionen. Sie umfaßt nicht nur den Teil unter dem Presbyterium, sondern die gesamte Grundfläche des Gebäudes. In einem ausgedehnten Gangsystem befinden sich zahlreiche Kapellen, in denen die „Großen Frankreichs“ bestattet und als „Heilige“ der Republik verehrt werden.
Rote Fahne statt Kreuz
Auf den Sturz Napoleons III. folgte 1871 die Schreckensherrschaft der Pariser Kommune. Die Kommunisten schnitten dem Querbalken des Kuppelkreuzes die Arme ab und hißten eine rote Fahne an. Die Kirche wurde geschändet und zu einem Waffenlager umfunktioniert. In den Mai-Kämpfen diente das Panthéon den Revolutionären sinnigerweise als Hauptquartier und letzte Bastion.
Pantheonisierung (2015) Als diese erste kommunistische Diktatur der Weltgeschichte niedergeschlagen war, blieb es vorerst ruhig. Vorerst.
1873 wurde das Kreuz auf der Kuppel erneuert, dieses Mal nicht mehr vergoldet, sondern als Steinkreuz. Und so befindet es sich noch immer dort. Es wurde ein Mosaik- und Freskenzyklus in Auftrag gegeben, der die Geschichte Frankreichs glorifizieren sollte. Den Beginn bildeten die Taufe Chlodwigs und die Darstellung der heiligen Genoveva.
Als die Republikaner an die Macht zurückkehrten änderten sie zwar nicht den Zyklus, ließen den zentralen Figuren aber die Gesichtszüge führender Republikaner und Kirchengegner geben.
Der Tod Victor Hugos, der über die Wiederherstellung als Kirche gespottet hatte, war Anlaß für die erneute Profanierung. Nach einer hitzigen Debatte erhielt Hugo 1885 ein Ehrengrab in der Krypta. Damit endete der katholische Kultus endgültig.
Die Voraussetzungen hatte bereits ein Beschluß von 1881 geschaffen, mit dem der Erlaß von 1791 wieder in Kraft gesetzt und die Umbenennung in Panthéon beschlossen wurde. Anläßlich der Beisetzung Hugos war die Orgel der gewesenen Kirche ein letztes Mal zu hören. Das Instrument war den Kirchengegnern zu katholisch, weshalb sie die Orgel 1891 aus dem Gebäude entfernen ließen.
Laizistische „Kanonisierung“Pantheonisierung unter Hollande (2015) Pantheonisierung unter Hollande (2015) 1913 wurde beschlossen, dort, wo gemäß dem originalen Kirchenprojekt von 1744 der Altar stand, einen „republikanischen Altar“ zu errichten, was 1920 „zu Ehren der Nationalversammlung“ verwirklicht wurde.
1995 wurde das Foucaultsche Pendel wiederhergestellt.
Derzeit gibt es 77 Ehrengräber im Panthéon.
Um „die Menschen ins Panthéon zu bringen“ und es stärker „im republikanischen Leben“ zu nützen, finden darin seit dem Juli 2017 Einbürgerungszeremonien statt. Am 6. Juli 2017 wurden „neuen Franzosen“ aus 60 Staaten die französische Staatsbürgerschaft verliehen, am 10. November 2017 aus 40 Staaten.
Das Panthéon ist, wie die bewegte Geschichte zeigt, nicht Ausdruck des ganzen französischen Volkes. Die Bestattungen im „republikanischen Tempel“ tragen einen gewissen Stempel. Die Auswahl der Pantheonisierten entspricht, um einen Vergleich anzustellen, in etwa derselben Ausrichtung wie die Auswahl der Literatur- und Friedensnobelpreisträger.
https://www.katholisches.info/2018/03/si...ibung-sei-dank/
Text: Giuseppe Nardi Bild: Wikicommons/Reinformation/Corrispondenza Romana (Screenshots)
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