Gabriele Amorth, seit 1985 Exorzist der Diözese Rom. (mit 91 Jahren jetzt verstorben)
Bericht von einem Umsessenen
,....Als Benedikt XVI. wie üblich auf dem Papamobil eingezogen sei und die Audienz ihren Anfang genommen habe, „drehten sich die beiden Frauen zu Marco und Giovanni und stützen sie instinktiv“. Die beiden Männer „zeigten ein ungewöhnliches Verhalten“. Während die Zeit verstreiche, „verstehen die beiden Frauen, dass jemand in den Leibern von Marco und Giovanni immer unruhiger wird“.
Die beiden Frauen riefen die Männer beim Namen und ermunterten sie, die Selbstkontrolle zu bewahren, so Amorth, bis einer von diesen sich umgewandt und gesagt habe: „Ich bin nicht Giovanni“. Ab dem Moment hätten die Frauen nichts mehr gesagt: „Sie wissen, dass mit dem Teufel allein der Exorzist sprechen darf. Würden sie es tun, so wäre dies gefährlich“.
Die beiden Besessenen hätten sich dann auf dem Boden gewunden, während der Papst wie üblich die Pilger vom Papamobil aus gesegnet habe. Als das Auto auf dem Sagrato vor der Petersbasilika seine Fahrt durch die Pilger beendet habe und der Papst ausgestiegen sei, um die Menschen in der ersten Reihe zu segnen, hätten die beiden Männer zu schreien begonnen.
Eine der beiden Assistentinnen habe versucht, die Aufmerksamkeit des Papstes auf sich zu ziehen: „Benedikt XVI. dreht sich um, kommt jedoch nicht näher. Er sieht die beiden Frauen, und er sieht die beiden jungen Männer auf dem Boden, die schreien, geifern, zittern, von Wut ergriffen sind. Er sieht den Blick voller Hass der Männer. Ein Blick ist direkt gegen ihn gerichtet.
Der Papst bleibt ruhig. Er schaut aus der Ferne. Er hebt den Arm und segnet die vier. Für die beiden Besessenen ist dies wie ein wütender Schlag. Ein Peitschenhieb, der über den ganzen Körper geht. So stark, dass sie drei Meter nach rückwärts geworfen und wieder auf den Boden geschleudert werden. Jetzt schreien sie nicht mehr. Doch sie weinen und weinen und weinen. Sie stöhnen während der ganzen Audienz. Als der Papst weggeht, kommen sie wieder zu sich. Sie kehren in sich zurück. Und erinnern sich an nichts“.
Satan fürchte Benedikt XVI. sehr, so Amorth. Seine Messen, seine Segnungen, seine Worte seien wie mächtige Exorzismen. Für den Exorzisten ist der ganze Pontifikat Benedikts XVI. „ein einziger großer Exorzismus gegen Satan“.
„Die Weise, wie Benedikt XVI. die Liturgie lebt. Sein Respekt vor den Regeln. Seine Strenge. Seine Haltung: all dies ist extrem wirksam gegen Satan. Die vom Papst gefeierte Liturgie ist mächtig. Immer wenn der Papst die Eucharistie feiert, wird Satan verletzt.
Satan hat die Wahl Ratzingers auf den Stuhl Petri sehr gefürchtet. Denn er sah in ihm die Fortführung der großen Schlacht, die über 26 Jahre hinweg sein Vorgänger Johannes Paul II. gegen ihn geschlagen hatte“. http://www.kath.net/detail.php?id=35031
Zeugnis einesUmsessenen
Alles begann im Alter von 16 Jahren. Bis dahin war ich ein glücklicher Junge, lebhaft und heiter, obwohl mich auch eine gewisse Bedrückung, eine Schwermut verfolgte. Ich verstand das nicht, machte mir aber damals auch kein Problem daraus. Ich lebte in einem Städtchen am Meer, und das Meer, der Himmel und die Landschaft waren mir eine beachtliche Hilfe, meine Melancholie zu vertreiben. Mit 16 Jahren kam ich nach Rom, verließ die Kirche und begann alles das auszukosten, was einen Neuankömmling in einer Großstadt fasziniert. Ich machte alle jene extremen Erfahrungen, die auf dem Lande unbekannt sind. Bald schon lernte ich Drogenabhängige, Lang- haarige, Diebe, leichte Mädchen usw. kennen. Und ich hatte eine gewisse Ungeduld, diesen Umgang zu lernen, der meinen bisherigen Frieden enorm störte. Ich lebte nun in diesem neuen, künstlichen, übersättigten, ekelerregenden Milieu. Ich hatte einen sehr despotischen Vater, der mich streng kontrollierte und immer mit mir unzufrieden war.
Die vielen Unannehmlichkeiten und all die Demütigungen von seiner Seite trieben mich wie eine Feder auf die Straße. Ich ging von Zuhause fort und lernte Hunger, Kälte, Müßiggang und Schlechtigkeit kennen. Ich lebte mit leichten Mädchen und schweren Jungen zusammen. Bald schon quälte mich eine Frage, auf die ich keine Antwort wusste: ,,Warum lebe ich auf der Straße? Warum bin ich so, während andere die Kraft haben, zu arbeiten und froh zu sein?" Damals ging ich mit einem Mädchen, das das Böse für stärker hielt als das Gute; es sprach von Hexern und Magiern und schrieb Dinge, dass einem ganz schwindlig wurde. Ich hielt sie für sehr intelligent, denn es schien mir fast übermenschlich, solche Theorien über die Welt und das Leben zu schreiben. Ich las alle ihre Hefte und verlangte dann, dass sie sie vor mir verbrennt, denn sie handelten nur vom Bösen, und ich hatte ein wenig Angst, sie im Haus so herumliegen zu haben. Danach hasste mich das Mädchen, und ich verstand das gar nicht. Ich versuchte doch, ihr aus diesem schwarzen Loch herauszuhelfen, aber es gelang mir nicht. Sie lachte mich aus und damit auch das Gute, das ich ihr vorschlug. Als ich nach Hause zu den Meinen zurückkehrte, traf ich ein anderes Mädchen, das noch schlimmer war als das erste.
Die folgenden Jahre war ich traurig und unglücklich und fühlte mich von allen verfolgt. Eine Art Dunkelheit umgab mich, ich lachte nicht mehr und weinte häufig. Ich war verzweifelt und fragte mich wieder: ,,Warum lebe ich? Wer bin ich? Was macht der Mensch auf der Welt?" Natürlich interessierte das niemanden in meiner Umgebung, aber innerlich schrie ich in einem Augenblick schlimmster Verzweiflung mit schwacher Stimme: ,,Mein Gott, ich kann nicht mehr! Hier stehe ich vor dir Hilfe!" Ich hatte den Eindruck, dass ich erhört wurde. Denn nach einigen Tagen ging meine Freundin in eine Kirche, kommunizierte und bekehrte sich in Rekordzeit. Um nicht nachzustehen, machte ich es ebenso. Dabei geriet ich in eine Kirche, wo sie gerade eine Statue der Muttergottes von Lourdes in Prozession trugen. Sie riefen mich, ihnen beim Tragen zu helfen, und obwohl ich mich schämte, tat ich es und war dann sehr stolz. Ich ging auch zur Kommunion und war sehr erstaunt über den Beichtvater, weil er so gütig und verständig war. Beim Hinausgehen sagte ich: ,,Ich habe es geschafft. Ich bin auf den guten Weg zurückgekehrt." Und auch wenn ich bisher nicht wusste, was das Gute war, so fühlte ich jetzt, was es war. Einige Wochen später hörte ich von Medjugorje, wo die Madonna seit 1981 erschien. Ich reiste sofort mit jenem Mädchen dorthin, geleitet von einem inneren Antrieb, einem Wunder, das ich nicht beschreiben kann. Wir kehrten daraufhin in aller Form in die Kirche zurück und änderten unser Leben. Jetzt liebten wir Gott mehr als uns selbst, so dass das Mädchen sogar in ein Kloster eintrat und ich daran dachte, Priester zu werden. Wie glücklich war ich, dass ich wieder eine Lebensmotivation hatte und das Leben nicht zu Ende war. Aber dies war nur der Anfang, denn da war noch ,,jemand", der mit all dem nicht zufrieden war.
Im folgenden Jahr pilgerte ich wieder nach Medjugorje, und als ich nach Rom zurück- kehrte, begann ich wieder diese Dunkelheit zu spüren wie in der Zeit, bevor ich Gott entdeckt hatte. Im Verlauf einiger Wochen wurde diese Ahnung zur Gewissheit, die ich zunächst dem Verhalten meines Vaters, den unglücklichen Verhältnissen, in denen ich aus verschiedenen Gründen gelebt hatte, sowie einer gewissen Unruhe zuschrieb, die ich für normal hielt, ohne zu begreifen, dass sie für andere keineswegs normal war. Ich fing an zu leiden, wie es mir noch nie passiert war. Ich schwitzte, fieberte und hatte überhaupt keine Kraft mehr, so dass ich nicht einmal mehr alleine essen konnte und gefüttert werden musste. Ich hatte die Vorstellung, an etwas zu leiden, das nicht körperlich, irgendwie fremd war. Ich spürte eine starke Verzweiflung und sah — ich weiß nicht, mit welchen Augen — eine Finsternis, die nicht nur mein Zimmer, in dem ich wohnte, oder das Bett, auf dem ich seit Monaten liegen musste, verdunkelte, sondern auch die Zukunft, den Lebenswillen und die Hoffnung auf morgen. Ich kam mir vor, wie von einem unsichtbaren Messer getötet, und spürte, dass jener, der dieses Messer führte, mich hasste und mehr wollte als meinen Tod. Es ist sehr schwer, das alles in Worten auszudrücken, aber es war so, wie ich es beschrieben habe. Nach einigen Monaten war ich verrückt geworden und nicht mehr zurechnungsfähig, so dass man mich in eine Heilanstalt bringen wollte. Ich verstand nicht mehr, was ich sagte, denn ich lebte bereits in einer anderen Dimension, in jener, an der ich litt. Die Wirklichkeit schien von mir' getrennt. Es war, als ob nur mein Körper in der Zeit und an dem Ort war, meine Seele aber sich woanders befand, an einem schrecklichen Ort, wo es kein Licht und keine Hoffnung gibt. Mehrere Monate blieb ich so zwischen Leben und Tod und wusste nicht mehr, was ich denken soll. Ich verlor Freunde, Verwandte und das Verständnis der Angehörigen. Ich war außerhalb der Welt, die mich nicht mehr verstand, was ich auch nicht verlangen konnte, da ich wusste, was in mir war, was ich aber nicht beschreiben konnte. Ich vergaß beinahe Gott, und obwohl ich mich mit Tränen und unaufhörlichen Klagen an ihn wandte, spürte ich ihn weit weg, in einer Entfernung, die man nicht nach Kilometern misst, sondern nach Ablehnungen. Irgendetwas sagte nein zu Gott, zum Guten, zum Leben, zu mir. Ich dachte daran, mich an ein Krankenhaus zu wenden, denn ich meinte, dass das Fieber, das ich seit Monaten hatte, eine physische Ursache haben müsse, und wenn diese behoben wäre, dann würde es mir besser gehen. Und irgendetwas musste ich doch unternehmen.
In Rom wollte mich nur wegen des Fiebers kein Krankenhaus aufnehmen. So musste ich mich an ein 300 Kilometer weit entferntes wenden, wo ich 20 Tage blieb und allerlei Untersuchungen über mich ergehen lassen musste. Dann wurde ich ohne Befund und mit einem klinischen Krankenbericht entlassen, der einen Athleten vor Neid hätte platzen lassen: Ich sei gesund wie ein Fisch. Nur ein Nachsatz sagte, dass sich niemand das Fieber und die leichenblasse Gesichtsfarbe erklären könne. Ich war tatsächlich so weiß wie ein Blatt Papier. Kaum war ich aus dem Krankenhaus entlassen, wo sich meine Beschwer- den etwas gebessert hatten, begann eine ganz starke Krise. Ich musste öfters erbrechen und litt alles, was zu leiden menschenmöglich ist. Außerdem befand ich mich in einer Gegend der Stadt, die ich nicht kannte. Wie ich dorthin gekommen bin, weiß ich nicht. Die Beine bewegten sich von selbst, die Arme und auch der übrige Körper waren vom Willen unabhängig. Es war ein schreckliches Gefühl. Ich befahl meinen Gliedern, die mir nicht mehr gehorchten. Diese Erfahrung wünsche ich niemand. Als ob das alles nicht genug wäre, kehrte diese Dunkelheit zurück, die sich diesmal sowohl auf die Seele als auch auf den Körper legte. Alles schien mir dunkel, wie bei Nacht, obwohl es heller Tag war.
Die Qual hatte einen Höhepunkt erreicht. Ich schrie, wälzte mich am Boden, so als hätte ich Feuer in mir, und flehte schreiend zur Muttergottes: ,,Habe Erbarmen. .. Mutter, ich flehe dich an! Meine Mutter, Gnade für mich, denn ich sterbe." Die Schmerzen ließen nicht nach, und die Qual war so hoffnungslos, dass ich auch das Orientierungsvermögen verlor. Ich streifte an einer Mauer entlang und erreichte eine Telefonzelle. Es gelang mir, eine Nummer zu wählen, während mein Kopf gegen die Scheibe und gegen das Telefon schlug. Die einzige Person, die ich kannte, kam tatsächlich und brachte mich zurück nach Rom. Bevor ich noch dort ankam, erkannte ich, dass ich die Hölle gesehen hatte. Ich war nicht dort gewesen, ich hatte sie auch nicht berührt, ich hatte sie nur von weitem gesehen. Diese Erfahrung änderte mein Leben mehr als die Bekehrung von Medjugorje.
Ich glaubte immer noch nicht an eine außerirdische Macht und erklärte alles mit psychologischen Ursachen: mangelnde Anpassungsfähigkeit, autoritärer Vater, kindliche Traumata, Emotionsschock und andere Dinge, die wie eine schöne Zeichnung das Vorgefallene erklären konnten. Ich hatte mich fünf Jahre lang als Autodidakt mit Psychologie beschäftigt und mir ein Schema zurechtgelegt, aus dem man ersehen konnte, woran ich litt. Am Tag der Madonna vom Guten Rat - ich glaube, ich betete um einen solchen - riet mir ein Mönch, mit einem Charismatiker zu telefonieren, der unter der strengen Aufsicht eines Bischofs stand und die Gabe der Seelenschau hatte. Dieser sagte zu mir: ,,Man hat dich verwünscht, um deinen Verstand und dein Herz zu treffen. Und vor acht Monaten hast du eine verwünschte Frucht gegessen.“ Ich musste laut lachen, da ich kein einziges Wort glaubte. Aber dann wurde ich nachdenklich und spürte wieder die Hoffnung in mir. Ich hatte dieses Gefühl schon ganz vergessen und dachte an die Frucht und an die Zeit vor acht Monaten. „Ja, es stimmt“, sagte ich, „ich habe vor acht Monaten tatsächlich eine solche Frucht gegessen.“ Und ich erinnerte mich, dass ich die Frucht zunächst nicht essen wollte, aus einer instinktiven Abneigung gegen die Person, die sie mir angeboten hatte. Alles passte zusammen, und so hörte ich auch auf den Rat und akzeptierte die mir vorgeschlagenen Heilmittel, nämlich die Segnungen. Ich suchte einen Exorzisten und fand, nachdem ich von Priestern und Bischöfen ausgelacht und gedemütigt worden war und so das von den eigenen Hirten entstellte Antlitz der Kirche gesehen hatte, endlich Pater Amorth. Ich erinnere mich sehr gut an diesen Tag. Noch wusste ich nicht, was eine besondere Segnung ist; ich dachte an ein Kreuzzeichen, wie es der Priester am Ende der Messe macht. Ich setzte mich, er legte die Stola auf meine Schultern und eine Hand auf meinen Kopf. Dann begann er lateinisch zu beten, wovon ich nichts verstand. Nach einer Weile spürte ich ein frisches, ja eiskaltes Rieseln vom Kopf herab durch den ganzen Körper. Zum ersten Mal hatte ich nach fast einem Jahr kein Fieber mehr. Ich sagte nichts. Er machte weiter, und ganz langsam lebte die Hoffnung in mir wieder auf, das Tageslicht wurde wieder hell, der Gesang der Vögel glich nicht mehr dem Krächzen der Raben und äußere Geräusche waren nicht mehr bedrückend, sondern waren einfach Geräusche. Ich hatte bis dahin tatsächlich mit Watte in den Ohren leben müssen, denn schon die geringsten Geräusche hatten mich in die Luft springen lassen. Pater Amorth forderte mich auf wiederzukommen, und schon beim Hinausgehen hatte ich große Lust zu lachen, zu singen und zu scherzen. „Wie schön“, sagte ich, „dass es vorbei ist.“ Tatsächlich war an allem, was ich gelitten hatte, „jemand“ schuld, der mich hasste. Es war nicht meine Verrücktheit, die mir all das Böse angetan hatte. „So ist es“, sagte ich mir, allein im Auto sitzend, „das ist wahr.“
Heute sind drei Jahre vergangen, und ganz langsam, Schritt für Schritt, Segnung für Segnung, bin ich wieder normal geworden und habe erkannt, dass das Glücklich-sein von Gott kommt, nicht von unseren Eroberungen und Erfolgen. Das Böse, das sogenannte Unglück, die Traurigkeit, der Kummer, das Zittern der Beine, die Erstarrungen, die nervöse Erschöpfung, die Schlaflosigkeit, die Angst vor der Schizophrenie und vor der Epilepsie (ich hatte wirklich einige Anfälle) und viele andere Krankheiten, die ich mitgemacht hatte, verschwanden nach einem einfachen Segen. Seit drei Jahren habe ich noch und noch Beweise, die mir zeigen - natürlich nur mir -, dass es den Dämon gibt, dass er tätig ist, mehr als wir glauben, und dass er alles tut, um nicht entdeckt zu werden. Wir sollen nämlich glauben, dass wir an diesem und jenem erkranken, während er die Ursache jeden Übels ist. Aber er zittert vor einem Priester, der einen Weihwasserwedel in der Hand hat.
Das ist meine Erfahrung, die ich niederschreiben wollte, um alle, die es lesen werden, einzuladen, diesen Aspekt unseres Lebens zu bedenken, den ich leider zur Genüge erlebt habe. Aber ich bin im Nachhinein doch glücklich, dass Gott mir diese große Prüfung geschenkt hat, denn jetzt beginne ich die Früchte so vieler Leiden zu genießen. Meine Seele ist jetzt reiner, und ich sehe, was ich vorher nicht gesehen habe. Vor allem bin ich weniger skeptisch und bin aufgeschlossener gegenüber der Realität, die mich umgibt. Ich glaubte schon, dass Gott mich verlassen hätte, und doch war es gerade damals, dass er mich bearbeitete, um mich auf seine Begegnung mit ihm vorzubereiten. Mit dieser Niederschrift will ich auch jene aufmuntern, die krank sind, wie ich es war, dass sie nicht den Mut verlieren, auch wenn es den Anschein hat, von Gott verlassen zu sein. Aber so ist es nicht, und dafür gibt es Beweise. Man muss nur ausharren, auch jahrelang.
Ich möchte noch darauf hinweisen, dass die Exorzismen umso wirksamer sind, je mehr Gott es will. Das hängt weder vom Willen des Exorzisten noch vom Willen des Exorzierten ab. Und die Wirksamkeit hängt nach meiner Erfahrung sehr viel mehr vom Bekehrungswillen des Exorzierten als von der exorzistischen Praxis ab. Die Beichte und die Kommunion wiegen so schwer wie ein großer Exorzismus. Bei den außergewöhnlichen Beichten - wenn es gute Beichten waren - habe ich sofort das Verschwinden der oben beschriebenen Quälereien gespürt; und bei den Kommunionen eine neue Süße, die ich nicht für möglich gehalten habe. Vor Jahren schon, bevor alle diese Leiden auftraten, ging ich zur Beichte und zur Kommunion, aber da ich nicht litt, erkannte ich nicht, wenn ich so sagen darf, weshalb ich so immun war. Nun weiß ich es und lade vor allem die Gleichgültigen ein zu glauben, dass Gott wirklich anwesend ist an der Tür des Beichtstuhls und in der Hostie, die wir oft mit großer Zerstreuung empfangen. Überdies lade ich die Skeptiker ein zu glauben, bevor ihnen „jemand“ mit Gewalt helfen muss, wie es mir passiert ist. Am Schluss wende ich mich an die Armen, denn gerade unter ihnen, den Besessenen und vom Satan Gehassten, bedient sich der Dämon ihrer eigenen Bekannten, um sie zu töten oder sie zu unterdrücken. Verliert nicht den Glauben und die Hoffnung und ergebt euch nicht den bösartigen Einflüssen und den falschen Vorspiegelungen des Bösen. Denn dies ist sein eigentliches Ziel. Sein letztes Ziel ist nicht Leiden zu verursachen oder das Böse zu veranlassen. Er sucht nicht unseren Schmerz, sondern mehr: Er sucht unsere Seele, bis sie sagt: „Genug, ich bin besiegt, ich bin ein Spielzeug in der Hand des Bösen; Gott kann mich nicht befreien; Gott vergisst seine Kinder, wenn er solche Qualen zulässt; Gott liebt mich nicht, der Böse ist ihm überlegen.“ Dies ist der wahre Sieg des Bösen, dem wir widersprechen müssen, auch wenn wir keinen Glauben mehr haben, weil der Schmerz ihn trübt.
„Wir müssen den Glauben wollen.“ Wir müssen wollen! Diesen Willen kann der Dämon nicht angreifen, der Wille gehört uns; er gehört weder Gott noch dem Teufel, denn Gott hat uns den Willen gegeben, als er uns schuf. Also müssen wir immer nein sagen zu dem, der uns niederdrücken will, und müssen glauben (wie der hl. Paulus), dass „im Namen Jesu Christi jedes Knie sich beuge, im Himmel, auf der Erde und unter der Erde“. Dies ist unsere Rettung. Wenn wir nicht fest glauben, dann kann das Böse, das uns durch Verwünschungen und ähnliches auferlegt wurde, Jahre dauern, ohne Aussicht auf Besserung. Für jene, die sich schon für verrückt halten und keinerlei Hilfe sehen, kann ich bezeugen, dass dieses Übel nach vielen Exorzismen verschwindet, als ob es nie existiert hätte. Deswegen dürfen wir keine Angst haben, sondern müssen Gott loben für das Kreuz, das er uns auferlegt hat; denn nach dem Kreuz kommt immer die Auferstehung, so wie auf die Nacht der Tag folgt. Alles ist so erschaffen. Gott lügt nicht und hat uns auserwählt, Jesus nach Getsemani zu begleiten, ihm Gesellschaft zu leisten in seinem Schmerz, mit ihm aufzuerstehen.
Ich opfere dieses Zeugnis der Gottesmutter auf, damit sie es fruchtbar mache für das Wohl meiner Leidensgefährten. Ich antworte jenen mit Liebe, Verzeihen, Lächeln und Segen, die mir als Werkzeuge des Teufels das Martyrium gegeben haben, das ich leiden musste. Ich bete, dass mein Leiden ihnen das Licht bringe, das auch ich von unserem wunderbaren Gott geschenkt bekommen habe.
G.G.M. hier geht es weiter http://www.gottliebtuns.com/exorzismus.htm#10 http://www.gottliebtuns.com/exorzismus.htm#10
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