Jugendarmut ist Grund für IS-Terror 20. März 2018
Papst Franziskus beim vorsynodalen Treffen, das in Rom statt fand.August 2005
(Rom) Kritiker der Amtsführung von Franziskus sagen, daß der Papst die Jugendsynode 2018 und die Amazonassynode 2019 unter anderem als Vorwand verwenden will, um den Zölibat des sakramentalen Priestertums zu torpedieren. Ebenso wird Papst Franziskus vorgeworfen, zwar Papst Paul VI. im Rahmen der Jugendsynode heiligzusprechen, aber dessen Enzyklika Humanae vitae unterminieren zu wollen.
Tatsache ist, daß Papst Franziskus gestern( 2005) am Päpstlichen Internationalen Kollegium Maria Mater Ecclesiae eine vorsynodale Versammlung zur Jugendsynode eröffnete. Das Kollegium ist durch eine gemeinsame Initiative von Papst Johannes Paul II. und den Legionären Christi entstanden.
In seiner Eröffnungsrede sagte Papst Franziskus erstaunliche Worte:
„Was macht ein Jugendlicher, der keine Arbeit findet? Er wird krank – die Depression –, er fällt in Abhängigkeiten, er bringt sich um – das läßt nachdenken: Die Statistiken zur Jugendselbstmordrate sind alle getürkt, alle. Er wird zum Rebell, aber das ist eine Art, Selbstmord zu begehen. Oder er besteigt ein Flugzeug und fliegt in eine Stadt, die ich nicht nennen will und schließt sich dem IS [Islamischer Staat] an oder einer dieser Guerillabewegungen an. Zumindest hat er einen Sinn, warum er lebt, und er wird ein monatliches Gehalt beziehen. Und das ist eine soziale Sünde! Die Gesellschaft ist dafür verantwortlich. Aber ich möchte, daß Ihr die Gründe benennt, das Warum, und nicht sagt: ‚Auch ich weiß nicht genau warum‘. Wie erlebt Ihr dieses Drama? Das würde uns sehr helfen. Ihr werdet zu oft alleingelassen.“
Gesellschaft schuld am islamischen Terrorismus?
Dschihadisten „nur“ Jugendliche, die keine Arbeit finden?
„Die Gesellschaft“ ist schuld daran, daß es islamische Terroristen gibt? Daß es Selbstmordattentäter gibt? Daß es den Islamischen Staat gibt? So sagte es Papst Franziskus in seiner Deutung der Weltlage.
Einen Augenblick hätte man annehmen können, Papst Franziskus wollte sagen, daß – laut seiner Darstellung – Jugendliche, weil sie keine Arbeit fanden, wofür die Gesellschaft schuld ist, ein „Flugzeug bestiegen“ haben und nach New York geflogen sind, wo sie sich, weil so frustriert und enttäuscht, das Flugzeug gegen die Twin Towers gesteuert haben.
Das sagte Papst Franziskus nicht, doch sinngemäß kommt diese Lesart seinen Ausführungen ziemlich nahe.
Mit Sicherheit behauptete Papst Franziskus einen Zusammenhang zwischen der Armut und dem islamischen Terrorismus. Die Armut sei schuld am Entstehen des Islamischen Staates und anderer Dschihad-Milizen.
Kommunistische Guerillabewegungen
Der Begriff „Guerillabewegungen“, den Franziskus zusätzlich zum IS verwendete, kann sich auch auf kommunistische Guerillabewegungen in Lateinamerika und anderswo beziehen. Papst Franziskus ist aktiv an der umstrittenen „Integration“ der marxistischen Terrororganisation FARC in das politische System Kolumbiens beteiligt. Der Präsidentschaftskandidat der FARC Rodrigo Londoño, genannt Timoschenko, hat sich inzwischen aus dem Wahlkampf zurückgezogen, weil ihm von der Bevölkerung so massive Ablehnung entgegenschlug. Am grünen Tisch hatten der sozialdemokratische Staatspräsident und die kommunistischen FARC unter Vermittlung von Papst Franziskus, des kubanischen Staatspräsidenten Raul Castro und von US-Präsident Obama einen „Friedensplan“ vereinbart. Die Bevölkerung zeigt aber weiterhin barsche Ablehnung. Auch dank päpstlicher Vermittlung werden die FARC-Kommunisten nach den Parlamentswahlen im Mai zehn Prozent der Parlamentssitze geschenkt bekommen, selbst für den Fall, daß sie keine Wählerstimmen erhalten.
Hat Papst Franziskus recht?
Kein Zusammenhang zwischen Armut und Terrorismus
Wie stichhaltig aber ist die Aussage von Papst Franziskus? Oder handelt es sich um eine Anleihe bei auf ein marxistischen Denkmustern?
Der Ökonom Alan Krueger, Bendheim-Lehrstuhlinhaber an der Princeton Universität in den USA, der unter Obama Vorsitzender des Rates der Wirtschaftsberater des US-Präsidenten war, sieht die Sache ganz anders. In seinem Buch What Makes a Terrorist. Economics and the Roots of Terrorism, das bereits vor zehn Jahren erschienen ist, erbrachte er den anhand der Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte von Terrororganisationen, ihrer ideologischen Zielsetzungen, der politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen und der Biographien von Terroristen, daß es keinen direkten Zusammenhang zwischen Armut und Terrorismus gibt.
Text: Giuseppe Nardi Bild: Vatican.va/AsiaNews (Screenshots) https://www.katholisches.info/2018/03/ju...fuer-is-terror/
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