Panorama Teufel SEITE 2Das Böse in der Welt: Eine Spurensuche Der Exorzist Von Markus Brauer 09. Oktober 2016 - 15:00 Uhr
Der Exorzist: Das Foto aus dem Jahr 2005 zeigt den bekanntesten Exorzisten der Katholischen Kirche – Gabriele Amorth bei der Ausübung seiner Arbeit. Foto: AFP „Die Versuchung Christi“, Gemälde des niederländischen Malers Ary Scheffer (1795-1858) von 1854. Foto: Wikipedia „Die Verbannung Luzifers aus dem Himmel“, Gemälde des ungarischen Malers Mihály Zichy (1827-1906) von 1887. Foto: Wikipedia15 Bilder ansehen Exorzisten-Treffen in Rom Zurück zu Pater Amorth: 1994 gründete der Geistliche die „Internationale Exorzisten-Vereinigung“ (Associazione internazionale degli esorcisti, AIE) in Rom, die er bis 2000 leitete. Der Vatikan erkannte den Zusammenschluss 2014 offiziell an. Im April 2015 trafen sich in der katholischen Universität Regina Apostolorum in Rom hunderte Exorzismus-Experten aus aller Welt und tauschten ihre Erfahrungen aus. Priester, Mediziner, Psychologen und andere Fachleute diskutierten sechs Tage lang über den Kampf gegen den Teufel. + Interview mit einem Exorzisten „Ich spreche jeden Tag mit dem Teufel“, sagte Gabriele Amorth im Jahr 2000 in einem Interview der britischen Zeitung „Sunday Telegraph“. Er rede dann Latein. Der Teufel antworte auf Italienisch. Bis zuletzt blieb Amorth ein streitbarer Anwalt dieser auch innerhalb der katholischen Kirche umstrittenen Praxis. Man könne die Realität des Bösen nicht leugnen, entgegnete Amorth solche Einwände. Wenn sich die Kirche davon verabschiede, überlasse sie das Feld Kartenlegern, Magiern und Sekten.
In einem Interview mit den Stuttgarter Nachrichten im Jahre 2011 kritisierte der berühmte Exorzist, dass sich in der heutigen Kirche eine Teufels-Vergessenheit breit mache. „Wir hatten fast drei Jahrhunderte ohne Exorzisten. Das Problem ist, dass man in der Kirche nur noch selten über den Teufel spricht. Das liegt vor allem daran, dass die meisten jüngeren Geistlichen überhaupt nichts wissen vom Belzebub.“
Unter den beiden Päpsten Johannes Paul II. und seinem Nachfolger Benedikt XVI. wäre der Kampf gegen das Böse aber wieder neu entfacht worden, so Amorth. Auf die Frage, ob sich etwas unter dem deutschen Papst geändert hätte, sagte er: „Ich antworte Ihnen mit den Worten des Teufels. Mit Worten, die er mir während verschiedener Exorzismen entgegenschleuderte. ‚Johannes Paul II. fügte uns großen Schaden zu!‘ Wenn wir Exorzisten seinen Namen benutzten, schreit der Teufel laut auf. ‚Aber der deutsche Papst ist viel schlimmer!‘, sagen die Teufel, wenn ich sie auf Benedikt XVI. anspreche. Mit Ratzinger sind wir endlich wieder in den besten Händen.“
1Teufel, Exorzismus und Psycho-Wahn 2Der Exorzist 3Der Teufel Der Exorzismus https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...f94d6219a6.html
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Der Chefexorzist "Der Teufel fühlt sich wohl, wo man nicht an ihn glaubt" Von Thomas Miggem, Rom 23. Juli 2011 - 09:05 Uhr
Foto: dpa Foto: dpa Foto: dpa Padre Gabriele Amorth gilt als Chefexorzist der Katholischen Kirche. Ein Gespräch.
Rom - Padre Gabriele Amorth, 86, gilt als Chefexorzist der Katholischen Kirche. Seine Autobiografie "Memorie di un esercista" sorgte für Aufsehen. Wir trafen ihn im Haus des Paulinerordens in Rom, wo Padre Amorth seit Jahren lebt.
MEHR ZUM THEMA Papstbesuch - Benedikt kommt, die Kirche bezahlt Padre Amorth, Sie beklagen, dass sich die Kirche zu wenig um den Teufel kümmere.
Die Kirche hat eine lange Zeit der Krise in Sachen Teufel durchlaufen. In der Frühzeit der Kirche durfte jeder Christ einen Exorzismus durchführen. Dabei bezog man sich auf Markus 16,17. Wer an mich glaubt, heißt es dort, treibe den Teufel aus. Im vierten Jahrhundert führte die Kirche offiziell die Figur des Exorzisten ein. Im Mittelalter dann übertrieb man es. Die Kirche sah den Teufel überall, und es kam zu den unschönen Hexenverbrennungen und Folterungen. Seit einigen Jahrhunderten ignoriert die Kirche den Teufel. Nur so kann er sich hervorragend ausbreiten. Der Teufel fühlt sich dort sauwohl, wo man nicht mehr an ihn glaubt und wo er die Menschen ungestört steuern kann.
Auch im Vatikan glaubt man immer weniger an die Präsenz Belzebubs?
Auch im Vatikan! Wir hatten fast drei Jahrhunderte ohne Exorzisten! Das Problem ist, dass man in der Kirche nur noch selten über den Teufel spricht. Das liegt vor allem daran, dass die meisten jüngeren Geistlichen überhaupt nichts wissen vom Belzebub.
Sie kritisieren die Priesterausbildung?
Genau! Früher unterrichtete man auch jenen Teil der Theologie, der dieses Thema behandelt. Man lehrte die Geschichte der Engel, die vom rechten Weg abkamen und zu Handlagern des Bösen wurden. Man sprach von Exorzisten, von Besessenen. Jetzt geschieht gar nichts mehr. Es gibt immer mehr Geistliche, die nichts vom Teufel wissen, die noch nicht einmal an seine Präsenz glauben.
Welche Verantwortung haben die Bischöfe?
Sie weihen die jungen Priester und sollten stärker darauf achten, dass in der Priesterausbildung auch das Wirken des Teufels thematisiert wird. Die meisten Bischöfe meiner Kirche, vor allem in Europa, haben keine Ahnung vom Teufel und von Exorzismen!
Hat sich mit Benedikt XVI. etwas verändert?
Ich antworte Ihnen mit den Worten des Teufels. Mit Worten, die er mir während verschiedener Exorzismen entgegenschleuderte. "Johannes Paul II. fügte uns großen Schaden zu!" Wenn wir Exorzisten seinen Namen benutzten, schreit der Teufel laut auf. "Aber der deutsche Papst ist viel schlimmer!", sagen die Teufel, wenn ich sie auf Benedikt XVI. anspreche. Mit Ratzinger sind wir endlich wieder in den besten Händen.
Welche Texte benutzen Sie?
Das Ritual von 1614. Im Jahr 2000 wurde zwar von der Kirche ein neues Ritual herausgegeben, aber es steht jedem Exorzisten frei, das alte oder neue zu benutzen.
1"Der Teufel fühlt sich wohl, wo man nicht an ihn glaubt" 2So wird man Exorzist https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...808c7a84f5.html
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