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  • 21.04.2018 00:40 - Unübersichtliche Lage Türkisches Militär rückt immer weiter gegen Kurden vor – und hilft damit dem IS
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Unübersichtliche Lage


Türkisches Militär rückt immer weiter gegen Kurden vor – und hilft damit dem IS

Afrin, Syrien, Türkei, Islamischer Staat, Terroristen, YPG, Recep Tayyip Erdogan
dpa/Morukc UmnaberYPG-Kämpfer bei Kämpfen gegen den IS in der syrischen Stadt Rakka.

Die türkische Armee und verbündete syrische Kämpfer sind weiter auf die Stadt Afrin im Nordwesten Syriens vorgerückt. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte befinden sich die Verbände nur noch wenige Kilometer von Afrin entfernt. Im Nordosten der Stadt habe es „heftige Kämpfe mit Luftangriffen und Artilleriebeschuss“ gegeben, teilten die Aktivisten mit.

Die Stadt Afrin wird seit 2012 von den kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG) kontrolliert. Ankara bezeichnet die YPG als Terrororganisation, ebenso wie die mit ihr verbundene und in der Türkei verbotene Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) des inhaftierten Abdullah Öcalan. Die Türkei sieht die kurdischen Autonomiebestrebungen in Syrien als Bedrohung für das eigene Land.

Die protürkischen Verbände versuchten demnach, die Stadt einzukreisen. Am Donnerstag hatte das türkische Militär die strategisch wichtige Stadt Dschandairis eingenommen und war in Richtung Afrin vorgerückt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erklärte, nach der Eroberung Afrins werde die Armee auf die östlich gelegene Stadt Manbidsch und weiter bis zur irakischen Grenze vordringen.

Der IS ist nicht mehr der Hauptfeind
Die YPG ist mit den USA im Kampf gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) verbündet. Deshalb sorgt Ankaras Offensive für Spannungen zwischen Washington und Ankara, die beide Partner in der Nato-Militärallianz sind. Besonders heikel ist der von der Türkei geplante Vormarsch auf Manbidsch, weil die USA dort – im Gegensatz zu Afrin – militärisch präsent sind.

Außerdem beeinträchtigt der türkische Vormarsch den Kampf gegen den IS – und hilft somit indirekt der islamistischen Terrormiliz. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF), die vorwiegend aus YPG-Einheiten bestehen, hatten diese Woche die Verlegung von 1700 Kämpfer vom ostsyrischen Deir Essor nach Afrin angekündigt. Die Verteidigung der Heimat sei wichtiger als die Zerschlagung des IS, hieß es. Immer mehr kurdische Kämpfer verlassen das Anti-IS-Bündnis und schließen sich dem Kampf gegen die türkischen Truppen an.

Afrin, Syrien, Türkei, Islamischer Staat, Terroristen, YPG, Recep Tayyip Erdogan
dpa/APTürkische Artillerie feuert bei Afrin in Richtung der Kurdenmiliz YPG.
Kurden von den USA enttäuscht
Laut einem SDF-Kommandeur sind bereits „hunderte Kämpfer aus Afrin“ in die Region zurückgekehrt. Die US-geführte Anti-IS-Koalition sah sich veranlasst, eine „Operationspause“ für den Kampf gegen die Dschihadisten in Ostsyrien zu verkünden. „Warum helfen wir euch in Deir Essor und anderen Orten, während ihr uns nicht in Afrin helft?“ sagte ein SDF-Kämpfer zur Nachrichtenagentur AFP.

Die Türkei rief die USA auf, die YPG daran zu hindern, weitere Truppen nach Afrin zu verlegen. Trotz scharfer Kritik aus Ankara halten die USA an der Unterstützung der Kurdenmiliz im Kampf gegen die Dschihadisten fest. Zugleich lehnen sie es aber ab, der YPG in Afrin zu Hilfe zu kommen. So sind beide Seiten unzufrieden. Doch auch die in Syrien stationierten russischen Truppen intervenieren nicht.

Assad-Truppen kehren in den Norden zurück
Inzwischen führt die Situation sogar zu politischen Umbrüchen: Im Jahr 2012 hatte sich die Armee des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad aus dem Norden des Landes zurückgezogen, nun kehren die Soldaten nach Afrin zurück – um mit den Kurden gemeinsam das syrische Territorium gegen die Türkei zu verteidigen. Noch ist die Zusammenarbeit nicht offiziell, doch die Verhandlung laufen.


Nach Angaben des Generalstabs in Ankara wurden im Zuge der am 20. Januar gestartete „Operation Olivenzweig“ bislang 42 türkische Soldaten getötet. Der Angriff auf Afrin könnte für die tausenden dort noch lebenden Zivilisten verheerende Folgen haben. Laut Aktivisten kamen in der türkischen Militäroffensive bereits mehr als 200 Zivilisten ums Leben. Die türkische Armee bestreitet das.
https://www.focus.de/politik/ausland/isl...id_8593849.html



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