5. Mai 2018 Kultur » Gesellschaft
Neugeborene 201723 Mohammed ist beliebtester Vorname in Bremen
Neugeborene: Erstmals rangiert ein arabischer Name unter den Top drei Foto: dpa n BREMEN. In Bremen hat erstmals ein arabischer Name die Spitzenposition auf der Rangliste der beliebtesten Vornamen erobert. Mohammed war 2017 zusammen mit Leon der am häufigsten ausgesuchte Name in dem Bundesland, teilte die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) mit. An dritter Stelle liegt der Name Alexander. Bei den neugeborenen Mädchen veränderten sich die Top-Plazierungen in Bremen nicht. Wie 2016 waren auch 2017 Sophie, Marie und Sophia die drei beliebtesten Namen.
Bremen ist damit das erste Bundesland, in dem ein arabischer Name auf den ersten drei Plätzen rangiert. 83 neugeborene Jungen hießen 2017 mit Erst- oder Folgenamen Mohammed. Insgesamt waren 5.317 Jungen geboren worden. 2016 lag der Name noch auf dem neuen Platz.
„Wir vermuten, daß das mit der Zuwanderung zu tun hat. In den Großstädten gab es eine größere Zuwanderung als im ländlichen Raum“, sagte GfdS-Mitarbeiterin Frauke Rüdebusch dem Weser-Kurier. Zudem werde Bremen als Stadtstaat ausgewertet, während andere Großstädte in die Statistik des jeweiligen Bundeslandes einfließen. Mohammed sei mit 150 Millionen Trägern der weltweit beliebteste Vorname.
Nord- Süd- und Ost-West-Gefälle erkennbar
Deutschlandweit rangiert der Name Mohammed auf Platz 25 – eine neue Bestplazierung. 2016 lag er auf Platz 26, im Jahr davor auf Platz 41. Der beliebteste Vorname Deutschlands im vergangenen Jahr war Maximilian gefolgt von Alexander, Paul, Elias und Ben. Bei den Mädchen lagen Marie/Mari, Sophie/Sofie, Maria, Sophia/Sofia und Emilia auf den vorderen Plätzen.
Die GfdS machte einen deutlichen Unterschied hinsichtlich der Namenspräferenzen von Nord- und Süddeutschen sowie Ost- und Westdeutschen aus. Im Süden sei mit Maria, Anna, Leo, Maximilian, Lukas oder Jakob eine traditionelle Namensgebung erkennbar. Im Norden sei sie nordisch-nüchtern geprägt mit Finn, Emil, Ida, Lina und Frieda.
In den östlichen Bundesländern orientierten sich die Eltern wieder der anglo- und frankophonen Welle der 1990er zu. 2017 seien wieder vermehrt Namen wie Oskar, Karl, Emil, Charlotte, Helena, Ella oder Klara vergeben worden. (ls)
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