Mordfall in Stuttgart Drama im Wohnidyll – Sohn tötet den Vater Von Wolf-Dieter Obst 08. Mai 2018 - 16:57 Uhr
Vergewaltigungen von Polizei geheim gehalten.. .https://www.huffingtonpost.de/entry/grup...4b0859d11d0ed0d https://www.focus.de/
https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...0973a0f0ef.html Ein beschauliches Wohngebiet wird plötzlich Schauplatz eines Großeinsatzes der Polizei: Aufgerüstete Kräfte des Spezialeinsatzkommandos dringen in ein Reihenhaus ein – und finden einen Toten.
Stuttgart - Vor der Terrassentür zum Garten liegen Glasscherben, dahinter im Wohnzimmer eines Reiheneckhauses suchen Kriminaltechniker auf dem Boden nach verwertbaren Spuren. Im Wilhelm-Geyer-Weg im beschaulichen Ortsteil Riedenberg hat sich am Dienstag ein tödliches Familiendrama abgespielt. Ein 27-Jähriger soll im Haus den 60-jährigen Vater umgebracht haben. Die Umstände der Bluttat sind noch unklar – vieles spricht allerdings dafür, dass eine psychische Erkrankung des Sohnes eine Rolle gespielt haben dürfte.
Das Drama nimmt am Dienstag gegen 11.50 Uhr seinen Anfang, als es in der Rettungsleitstelle von DRK und Feuerwehr klingelt. Telefonisch meldet sich ein 27-Jähriger aus Riedenberg, und was er erzählt, lässt eine Familientragödie befürchten. Die Polizei rückt sofort in das Wohnquartier aus, das bevorzugt mit Reihenhäusern oder hochwertigen Mehrfamilienhäusern mit großzügigen Vorgärten bebaut ist. „Am Haus selbst ist es aber nicht gelungen, mit dem Sohn in Kontakt zu kommen“, sagt Polizeisprecher Olef Petersen. Die Polizei geht auf Nummer sicher – und beordert ein Spezialeinsatzkommando (SEK) aus Göppingen nach Stuttgart.
Dann ist lautes Scheibenklirren zu hören Für die Bewohner spielen sich spektakuläre Szenen ab. Ein SEK-Kommando mit Helmen und Schutzwesten bahnt sich seinen Weg zum Haus, das weiträumig von der Polizei mit weiß-roten Flatterbändern abgesperrt ist. Die Anwohner werden aufgefordert, in ihren Häusern zu bleiben und die Fenster geschlossen zu lassen. Gegen 14 Uhr ist lautes Scheibenklirren zu hören: Die SEK-Einsatzkräfte dringen brachial durch die Terrassentür in das Reiheneckhaus ein. Der 27-jährige Josef M. lässt sich widerstandslos festnehmen. Für den 60-jährigen Vater indes kommt jede Hilfe zu spät. Er ist bereits tot. Wie er umgebracht wurde, darüber will die Polizei keine Angaben machen: „Das ist Täterwissen“, sagt Polizeisprecher Petersen, „und wir stehen erst am Anfang der Ermittlungen.“
Ein Idyll ist zerstört – nicht nur das der Familie. Dass eine psychische Erkrankung des 27-Jährigen eine Rolle für die Tat spielt, ist für die Ermittler durchaus wahrscheinlich. Doch am Nachmittag können noch nicht alle Familienmitglieder zu den Verhältnissen befragt werden. Die Anwohner sind durchweg fassungslos. Dabei ist das Quartier längst nicht nur beschaulich: Erst in der vergangenen Woche haben im Wilhelm-Geyer-Weg schon einmal Polizisten vorbeischauen müssen. In der Nacht zum vergangenen Donnerstag haben Einbrecher die Terrassentür eines Wohnhauses aufgehebelt und aus den Räumlichkeiten Schmuck und Bargeld im Wert von 500 Euro erbeutet.
Die zweite Familientragödie im Wohnquartier „Das ist eine sehr ruhige Wohngegend“, sagt ein 75-Jähriger, der seit zehn Jahren in diesem Viertel des Stadtbezirks Sillenbuch lebt, „aber wir sind von Einbrüchen nicht verschont.“ In seinem Umfeld waren vor etwa drei Jahren Eindringlinge zugange. Die Gegend wird von ihren Bewohnern gleichzeitig als anonym empfunden, meist leben hier Eigentümer oder Mieter, die sich einen gehobenen Standard leisten können. „Das ist hier anders als in einer Dorfgemeinschaft, in der jeder jeden kennt“, sagt ein 78-Jähriger, als er auf das betroffene Reihenhaus hinter den rot-weißen Absperrbändern der Polizei blickt. Kein Wunder, dass man sich wenig kennt. In einer reicheren Wohngegend sei jeder doch lieber eher für sich allein, sagt der Rentner.
Die Bluttat vom Wilhelm-Geyer-Weg ist nunmehr schon die zweite Familientragödie im beschaulichen Riedenberg. Der andere Tatort liegt nur 350 Meter Fußweg entfernt im Mandarinenweg: Mitte Oktober 2015 hatte ein 52-Jähriger seine 43-jährige Ehefrau und den 16-jährigen Sohn mit einer Vielzahl von Messerstichen getötet. Auch diese Tat blieb unbegreiflich. Der Familienvater brachte anschließend auch den Hund um. Sein Motiv blieb bis zum Schluss im Dunkeln. Auch vor Gericht blieb das Motiv unklar. Der Mann wurde vom Landgericht zu 15 Jahren Gefängnis wegen Totschlags verurteilt. https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...0973a0f0ef.html
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Doppelmord in Stuttgart
Familiendrama - Nachbarn sind erschüttert Von Wolf-Dieter Obst 19. Oktober 2015 - 06:00 Uhr
Kriminaltechniker auf dem Weg zur Spurensicherung: In Riedenberg gab es bei einem Familiendrama zwei Mordopfer Foto: SDMG Kriminaltechniker auf dem Weg zur Spurensicherung: In Riedenberg gab es bei einem Familiendrama zwei Mordopfer Foto: SDMG Der Stadtteil Riedenberg gilt als ruhiges Wohngebiet in guter Lage – Polizei sieht man hier selten. Am Sonntag ist alles anders: Ein Familiendrama endet mit zwei Todesopfern. Der Mann gesteht die Tat, er wird am Montag dem Haftrichter vorgeführt.
Stuttgart - Der Himmel über dem Wohnviertel in Riedenberg ist so grau und trist wie die Stimmung unter den Anwohnern: „Der Mandarinenweg ist eine Sackgasse, und man denkt, jeder kennt hier jeden – aber das ist nicht so“, sagt eine Nachbarin, die auf der gegenüberliegenden Seite des Tatorts wohnt. Schon als am Sonntagmorgen die ersten Polizeiautos und der Notarzt auftauchten, ahnte sie Schlimmes.
Das Schlimme, ein Doppelmord, hat sich in einem Mehrfamilienhaus im Mandarinenweg 4 in einer Erdgeschosswohnung ereignet. Die Polizei erfährt kurz vor 9.30 Uhr davon, als sich ein Mann per Notruf im Führungs- und Lagezentrum des Polizeipräsidiums meldet. Er sagt, dass er seine Familie getötet habe. Die ersten Streifenbeamten finden ihn nach starkem Blutverlust zusammengebrochen in der Wohnung vor. Ein Notarzt kümmert sich um den 52-Jährigen, der sich offenbar selbst das Leben nehmen wollte, und bringt ihn mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus.
Für seine Ehefrau, 43 Jahre alt, und den 16-jährigen Sohn kommt aber jede Hilfe zu spät. Die beiden liegen tot in der Wohnung. Wie sie umgebracht wurden, darüber will die Polizei am Sonntag keine Auskunft geben. „Das ist Täterwissen“, erklärt Polizeisprecher Stefan Keilbach. Der 52-Jährige sei der einzige lebende Beteiligte, weitere Zeugen oder gar Komplizen gebe es nicht.
Rolf K. war bisher unauffällig Die Umstände und Blutspuren an der weißen Schutzkleidung der Kriminaltechniker am Tatort deuten darauf hin, dass der 52-Jährige seine Opfer womöglich mit mehreren Stichen getötet hat. Und nicht nur sie: Auch der Hund der Familie ist nicht mehr am Leben. Das Drama dürfte sich ohne größeren Lärm abgespielt haben – die Nachbarn hatten jedenfalls nichts mitbekommen. Freilich ist die Tatzeit noch nicht eindeutig geklärt: Eine Obduktion in der Gerichtsmedizin soll nähere Erkenntnisse bringen.
Das Motiv des 52-jährigen Familienvaters ist unklar. Rolf K. war weder in der Nachbarschaft auffällig – noch zuvor in den Polizeiakten wegen Gewaltdelikten registriert. In ähnlichen Dramen in und um Stuttgart hatte meist eine bevorstehende Trennung eine Rolle gespielt. Der Partner will das Ende einer Beziehung nicht akzeptieren, sieht sich und seine Welt in Trümmern, will sich und alles auslöschen. Die eigenen Kinder werden getötet, um ihnen das Leben als Waise zu ersparen. Eine Mutter, die vor wenigen Monaten vom Stuttgarter Landgericht für die Tötung ihrer beiden Kinder zu neun Jahren Haft verurteilt wurde, hatte erklärt, sie habe sterben und ihre Kinder nicht alleine lassen wollen. Nicht selten, so auch in diesem Fall, spielen aber auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Wahnvorstellungen eine Rolle.
Ein ruhiges Wohngebiet Das Quartier in Riedenberg, in dem sich das Drama ereignet hat, ist ein ruhiges Wohngebiet mit Mehrfamilienhäusern und Vorgärten. Es gibt wenige Spaziergänger auf den Straßen, Schaulustige gibt es schon gar nicht, ab und zu halten Autos, die Bewohner ziehen sich lieber in ihr Heim zurück. „Das Wohngebiet ist mindestens 25 bis 30 Jahre alt, so etwas hat es hier bisher nicht gegeben“, sagt ein Ehepaar aus der nahen Melonenstraße.
Tatsächlich hat die Polizei im Stadtteil wenig zu tun. Die letzte große Aufregung gab es Anfang Oktober, als ein Küchenbrand in der Klara-Neuburger-Straße mit 90 000 Euro Schaden einen Großeinsatz der Feuerwehr notwendig machte. Noch viel länger zurück liegt der brisante Fund einer Handgranate aus dem Zweiten Weltkrieg im Wald zwischen Riedenberg und Birkach, die ein achtjähriges Mädchen in einem Gebüsch entdeckt hatte. Das war im April.
Man kennt sich „vom Sehen“ Rolf K. ist seit Ende der 90er Jahre, noch vor der Geburt seines Sohnes, im Mandarinenweg gemeldet. Eigentlich müsste man ihn nach so langer Zeit kennen. Doch dem scheint nicht so: „Vom Sehen kennen wir die Leute bestimmt“, sagt ein Ehepaar aus der Nachbarschaft, „aber nicht namentlich, die Gegend ist doch sehr anonym.“ Die Wohnungseigentümer hier, heißt es, hätten meist ein höheres Einkommen, und die Mieten liegen über dem Durchschnitt. Hier sollen eher Beamte und Bürofachkräfte wohnen.
Eine 78-jährige Nachbarin, die gerade vom Schwimmen kommt und die Familie kennt, ist angesichts des Polizeiaufgebots in der Straße erschüttert: „Ich hatte nicht den Eindruck, dass sich hier eine Tragödie anbahnen würde, aber man sieht in die Leute ja nicht hinein.“ Die Familie sei regelmäßig entweder gemeinsam oder einzeln mit ihrem Hund spazieren gegangen. Die Anwohnerin ist beim Anblick der Szenerie fassungslos: „So schnell kann es zu Ende sein.“ https://www.stuttgarter-nachrichten.de/i...f94124a94f.html
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