Das „Was tun?“ Wochenende
1. September 2018Traditio et Fides 220px-Rottmayr-Engelsturz
Da bei unseren Lesern schon einige Vorschläge anklangen, wie man sich zu organisieren hat, so stellt DSDZ seine Vorschlagsliste, die er im Jahre 2016 einem katholischen Verein unterbreitet hat, ohne darauf eine Antwort erhalten zu haben. DSDZ geht davon aus, dass ihn dieser Verein für einen Irren gehalten hat oder womöglich immer noch hält. DSDZ kennt die Vereinslandschaft in D, A und CH wenig, dass man aber bisher nichts Rechtes auf die Beine gestellt hat, spricht vielleicht dafür, dass es nicht möglich ist. Der viel erfahrene, wie es scheint, Kirchfahrter Archangelus fasst die Lage wie folgt zusammen:
Nun, zutun gäbe es wahrlich genug, nicht wahr? Was Not täte, wäre eine Vernetzung der Gläubigen zwecks Informationsweitergabe, regionaler Sammlung und Gebet. Wird aber, nach meiner Erfahrung, von 90% der Befragten rundweg abgelehnt, sei es aus Bequemlichkeit, angeblichem „Zeitmangel“ oder schlicht der Besorgnis, innerhalb seinem Umfeldes unangenehm als „religiöser Fundamentalist“ aufzufallen. Lieber plärrt man z.B. via gloria.tv den letzten Stuß ins Netz, als andern zuzuhören und sich ggf. weiterzubilden.
In Versammlungen trifft man oft Akademiker älteren Datums, welche heute noch die verlorenen Schlachten der 70er Jahre gewinnen wollen und damit allen gehörig auf den Senkel gehen. Oder die Oberschlauen, die alles wissen und zwar besser, die „Verbalerotiker“, die zu allem bereit, aber zu nichts zu gebrauchen sind, oder, oder, oder. Das allgemeine Credo in diesen Debattierzirkelchen: „Mir hat hier keiner was zu sagen!“. Und so stimmt man sich nicht ab, tut lieber, was man will – die Gruppen, Grüppchen und Splittergrüppchen spalten sich fortwährend. Die meisten sind einander spinnefeind und haben außer höhnischen Bemerkungen und abschätzigem Lächeln wenig füreinander übrig.
Vielleicht sehe ich zu schwarz, aber wenn ich Bilanz der Gespräche des letzten Jahres ziehe, wird es halt nicht heller…
Ein ähnliches Bild zeichnet David Berger in seinem Heiligen Schein, wenn er das katholisch-konservative Milieu beschreibt, welches er so lange an der Nase herumführen konnte. Was leider das Problem aller Rechten ist oder der Menschen, die sich von Grundsätzen leiten lassen, ist, dass sie wenig flexibel sind und schlecht zusammenarbeiten können. Jeder hält sich für die Richtschnur schlechthin und je inkompetenter er ist, umso mehr unterstreicht er seine eigene Wichtigkeit. Aber lassen wir das.
DSDZ kehrt gerade vom Gewerbeamt zurück, wo er der Behörde verschiedene seiner Pläne vorlegte, samt Fernuniversität, um zu fragen, wie all das rechtlich einzustufen sei. Die Damen waren sachlich und freundlich, stuften alles ein, sagten Hilfe zu und verwiesen an das Kultus-und Bildungsministerium für den Fall, dass die künftige Schule akademische Grade verleihen wollte. Dies ist zwar alles noch Zukunftsmusik, aber DSDZ zieht es durch, da es außer ihm niemand tun wird und man wird sich sicherlich irgendwo einen Bischof, wohl im Ausland, organisieren können, der dies absegnet. DSDZ denkt an Liechtenstein, wo Prof. Seifert eine Akademie gegründet hat und wohl weniger Jahre noch zu leben hat als DSDZ, die wieder regelmäßig Kraftsport treibt und sich immer gesund ernährt. DSDZ hat noch ein paar Behördengänge zu absolvieren, aber alles stellt sich viel weniger kompliziert heraus, als zuvor gedacht. Und so realisiert DSDZ nach und nach sein unten angeführtes Projekt, welches eine natürliche Fortführung seines Blogs sein wird, wenigstens der Teil, der die Fernbildung angelangt. Das eigentliche Problem wird wohl darin bestehen Menschen zu finden, die das u.a. Projekt ernsthaft weiter betreiben wollen, weil sie wirklich Christus und seine Kirche lieben. Aber schauen wir uns die Realität an:
Priester werden jammern, dass sie nicht auffallen wollen und Angst vor ihrem Bischof haben, Akademische Lehrer mit katholischen Ansichten gibt es in D, A und CH kaum und diese werden Angst haben sich als Katholiken zu „outen“ oder sich einer „radikalen“ Katholikengruppe anzuschließen,
Ecclesia Dei Gemeinschaften haben vor jedem und allem Angst, denken nur an eigenes Überleben, Piusbruderschaft hält sich für eine autarke, vollkommene Welt und ist darüber hinaus kanonisch irregulär, sodass sie uns nicht weiter interessiert, Familienväter haben die Familie, Arbeit und keine Zeit
Frauen haben die Kinder und den Hasen, der noch gespickt werden muss, Studenten haben ihr Studium, nach welchem sich ihr Leben ändern wird, Rentner haben zwar die Zeit, aber „die Rente ist nicht sicher“
Wer bleibt also übrig?
Wie Kirchfahrter richtig sagte, es ist viel einfacher sich den Frust auf gloria.tv niederzuschreiben, sich mit den Privatoffenbarungen zu trösten und auf den „Triumph des Unbefleckten Herzens“ zu warten. Natürlich ist das theologisch falsch, denn Gott verlangt vor jedem die Mitarbeit mit der Gnade und wir sich die kämpfende Kirche, die zu kämpfen hat und zwar nicht mit der eigenen Arthritis.
Wie auch immer DSDZ stellt hiermit seine Ideen vor und bitten um Diskussion.
Projekt ein [neuer] katholischer Verein in Deutschland Sehr geehrter Herr Dr.
[….]
Ich habe mir darüber Gedanken gemacht und ich glaube, dass unter dem jetzigen Pontifikat und was noch wichtiger ist, unter dieser Zusammensetzung der DBK, es keinen Sinn macht an Bischöfe oder Ordinariate zu appellieren, denn Sie tun es ja seit Jahren und es bringt nichts. Unter Papst Franziskus bringt auch eine Beschwerde in Rom nichts. Man wird das nächste Pontifikat abwarten müssen.
Nichtsdestotrotz glaube ich, dass es notwendig sein wird die Rahmen von DBK irgendwie klug zu umgehen, denn die DBK ist leider und nachweislich das, was dem Katholizismus in Deutschland am meisten schadet.
Wovon hat die DBK Angst:
Vor schlechten Presse. Vor Geldverlust Vor Machtverlust. Ausweg:
Gründung eines katholischen Vereins, als Gegengewicht zu ZDK, mit Verbündeten oder Ablegern in Österreich und der Schweiz, auch in Liechtenstein. Darüber hinaus ist es wichtig sich gut international, vor allem in den USA, zu vernetzen.
Juristische Form (weltlich): Ein gemeinnütziger Verein mit Möglichkeit Spenden zu sammeln, Erbschaften zu erhalten, wirtschaftliche Tätigkeit zu führen etc.
Kirchliche Rechtsform: Vorerst keine, denn unter Franziskus wird es sowieso nicht bewilligt. Später vielleicht kann der „harte Kern“ dieses Vereins zu einem Säkularinstitut nach Kann. 731 werden, aber dafür ist noch Zeit.
Ziele des Vereins: Verbreitung der katholischen Lehre durch Tagungen, Sommerschulen, Internetblogs, E-Learning. Zelebration von würdigen Messen in Vetus Ordo und Novus Ordo durch assoziierte Priester. Mitarbeit mit den Eccelesia Dei Mitarbeit mit befreundeten Priestern und Priestervereinen. Politischer Lobbyismus bei allen Parteien Kontakte knüpfen mit allen Parteien, auch den neuen AfD, Pegida etc. Fundraising – Erwerb von Spenden und anderen Mitteln.
Gründung einer online Fernuniversität mit dem Ziel ein katholisches Glaubensgut auf akademischen Niveau zu vermitteln. Da ich selbst akademischer Lehrer bin […], so sehe ich das Hauptproblem in Deutschland (Österreich und Schweiz sind immer mitberücksichtigt) darin, dass das katholische Glaubenswissen entweder
nicht orthodox, wie auf allen Universitäten, Hochschulen und Seminaren oder nicht wissenschaftlich und akademisch genug vermittelt wird.
Ich frage mich auch, ob es in Deutschland ausreichend viele wenigstens promovierte, wenn nicht gar habilitierte Theologen gibt, um überhaupt alle theologischen Fächer, wie sie im Studium oder im Seminar verlangt werden, abzudecken. Und ich glaube es nicht. Dies bedeutet, dass die Priesteramtskandidaten, wenn vielleicht diese wenigen Ecclesia Dei Gemeinschaften keine gute, intellektuelle Ausbildung erhalten können, um überhaupt auf der Ebene des intellektuellen Diskurses mithalten zu können. Dies gilt natürlich auch für Laien, künftige Religionslehrer etc. Das intellektuelle Niveau der Priesterbruderschaft ist mehr als schwach und der neuen nach-pius ED-Gemeinschaften wohl noch schwächer.
Fazit: Katholiken in Deutschland sind nirgends in der Lage die katholische Lehre vollumfänglich vermittelt zu bekommen.
Der Ausweg würde darin bestehen, dass man innerhalb des zu gründenden Vereins mit kompetenten Gastdozenten eine „fliegende Akademie“ der katholischen Lehre errichten würde mit Vorträgen, die in etwa alle theologischen Fächer abdecken würden.
Ad 1. Verbreitung der katholischen Lehre Tagungen Man könnte alle zwei bis drei Monate ein WE zu einem Themenkomplex, z.B. Philosophie als Dienerin der Theologie, Gnadenlehre etc., natürlich je nach Zusammenstellung der Dozenten. Also dasselbe machen, wie eine katholische Akademie von unseren Steuergeldern, nur wir machen es diesmal katholisch.
Sommerschulen Man könnte eine Sommerschule anbieten, wo bestimmte Themen gedrängter angeboten werden würden.
Internetblogs Man könnte auch einen Internetblog betreiben, wo bestimmte Inhalte, auch entgeltliche nur für Abonnenten, angeboten werden würden.
E-Learning Man könnte anfangen bestimmte Kurse, im E-Learning, zum Selbststudium zuhause anzubieten.
Punkte a. bis d. wären natürlich entgeltlich, denn man müsste Räume mieten, die Infrastruktur gewährleisten, die Referenten und ihre Fahrtkosten bezahlen, wahrscheinlich ein paar Hauptberufliche bezahlen. Ich denke daran gleich zweisprachig also Deutsch und Englisch zu starten, weil ich nicht glaube, dass sich ausreichend viele qualifizierte deutschsprachige Dozenten finden lassen.
Ad 2. Zelebration von würdigen Messen in Vetus Ordo und Novus Ordo durch assoziierte Priester Es wäre an eine Kooperation mit einer Ecclesia Dei-Gemeinschaft zu denken, nach dem Motto: „Wir finanzieren euch (mit), ihr stellt uns dann und dann so viele Priester zur Verfügung.“ Also eine Art Piusbruderschaft light, nur nicht Pius und kanonisch regulär. Diese neuen ED-Gemeinschaften können sicherlich eine gute organisatorische Strukturen zu gebrauchen, ich weiß nur nicht, ob sie normal, im Sinne von klar denkend und zurechnungsfähig sind. […]
Es wäre auch gut irgendwie in Rom unter deutschen Kardinälen, natürlich den guten wie Brandmüller, Cordes irgendwie Kontakte zu knüpfen. Im Vatikan muss es doch auch ein paar Katholiken geben, die an Rettung der Kirche in Deutschland interessiert sind.
Ad 3. Politischer Lobbyismus bei allen Parteien sowie Lobbyismus in der Medienlandschaft Dies müsste auch jemand übernehmen, anschreiben, treffen, Lage sondieren, bla, bla, bla etc., islamische Bedrohung abwehren, europäisches Kulturerbe bewahren etc. etc.
Bei den Medien: Man könnte wie folgt argumentieren „Schaut wie originell wir sind und wie sie, die DBK, uns behandelt und obendrein für unser Geld.“ Wenn man sogar Dokus über Asexuelle mit Recht ihre eigene Asexualität nicht auszuleben, dreht, dann auch über Katholiken, die aller Welt zum Trotz katholisch bleiben wollen. Man könnte vielleicht solche Journalisten wie Seewald- den „Papstversteher“ und Matussek kontaktieren.
Ad 4. Fundraising – Erwerb von Spenden und anderen Mitteln. Wie Sie wohl wissen hat die Piusbruderschaft 100 Milionen Euro […] geerbt, welche recht verzwickt und einigermaßen legal oder auch nicht, auf der hohen Kante liegen.
Dies könnte man langfristig auch anstreben, obwohl solche Baroninnen nicht vom Himmel fallen.
Aber um solche ein Vorhaben, Erbschaften zu erhalten, betreiben zu können, muss man erst seine „Marke“ etablieren. Aber viele Menschen, deren Kindheit in die Zeit vor 1962 werden bald sterben, sie werden vielleicht daran denken etwas für ihre Seele im Fegefeuer zu tun, wir könnten dann Messen anbieten, […] , wenn wir eigene Priester hätten. Denn sterben muss man ohnehin und aus dem Geld kann etwas Gutes werden.
Ad 5. Online Fernuniversität Man könnte nach und nach die Gründung einer staatlichen oder privaten Fernuniversität anstreben, welche zuerst Kurse in Philosophie und Theologie anbieten würde. Finanziell wäre es mit ausreichend Polsterung wohl billiger, als eine Universität in der realen Welt, denn
Der Dozent nimmt den Vortrag bei sich auf, Wir stellen ihn ins Netz. Fertig. So könnte man kompetente Menschen aus der ganzen Welt gewinnen, wenn sie entweder auf Englisch oder auf Deutsch dozieren könnten.
Man müsste sich einschreiben, die Gebühren zahlen, man bekäme nach den Prüfungen und anderen Leistungsnachweisen ein Diplom. Man würde vorerst von der DBK keine kanonische Mission erhalten, aber man könnte sich an irgendeinen Bischof wenden, vielleicht in Liechtenstein/Kasachstan oder zu einer Zweigstelle einer anerkannten Universität werden. Es gibt eine Fülle von Möglichkeiten eine staatliche Anerkennung als Privatschule ist auch machbar.
Innerhalb der nächsten 20 Jahre wird sich die akademisch-katholische Landschaft in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht ändern, so muss man etwas Eigenes gründen. Vielleicht kann man mit der Zeit akademische Grade vom Doktor an verleihen und so seinen eigenen akademischen Nachwuchs „züchten“.
Auf diese Art und Weise könnte man zwei Probleme lösen:
Wo kann man noch Theologie studieren? Bei uns. Wo kann man noch Priester werden? Bei unserer, affiliierten Gemeinschaft. Wo kann man danach als Priester wirken? In unseren Zweigstellen. Dies sind natürlich Pläne für die nächsten 20 bis 30 Jahre, so Gott will, aber ich denke, dass Er schon will, nur kein Bodenpersonal dazu zur Verfügung hat. Es wäre gut, wenn man nach der eventuellen Rekonziliation die Infrastruktur der Piusbruderschaft mitverwenden könnte, ich halte dies aber für nicht wahrscheinlich, […].
Konkretes Vorgehen:
Alle potentiellen Partner anschreiben. Den Plan in Kürze vorstellen, der von ihrem Verein und meinem Blog ausgehen würde. Eine Konferenz zu diesem Thema vorschlagen, vorher Entwürfe, Ideen, Projekt einsammeln. Konferenz einberufen. Organisation einberufen. Statut ausarbeiten. Vorstand wählen. Aufgaben verteilen etc. Ich rate an dieser Etappe davon ab die Piusbruderschaft einzubinden, weil wir sozusagen ihre Klientel vereinnahmen wollen und die Piusbruderschaft leider nur an sich selbst denkt. Genauso kann es uns mit den ED-Gemeinschaften ergehen. Das weiß man aber nicht. Das sind zuerst alles Pläne.
Ich denke, dass im Falle dass dieser noch zur gründende Verein über Einfluss, Geld, politische und mediale Kontakte verfügen würde, die DBK, welche keine eigenen Ansichten hat, sondern sich nur nach dem politischen Wind dreht, anfangen würde uns ernst zu nehmen und uns sogar unsere Wünsche zu erfüllen. Das ist das gute an Pragmatikern: für sie zählt nur Geld oder/und Macht. Da die meisten Bischöfe keine Ansichten haben, können sie sich unsere Ansichten aneignen. Bis dahin ist es aber ein langer, schmerzlicher, mühevoller und entbehrungsreicher Weg.
Diese ist nur eine grobe Skizze, […]
Soviel dazu
Gottes Segen!
Tradition und Glauben https://traditionundglauben.com/2018/09/...tun-wochenende/
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