27. FEBRUAR 2019
Päpstlicher Hausvatikanist: „Versöhnung mit Piusbruderschaft rückt immer näher“ – 1988 war nur ein „Mini-Schisma“ 31. Januar 2017 17
Bischofsweihen von 1988 waren nur ein "Mini-Schisma", die "Versöhnung mit den Lefebvrianern rückt immer näher", so der päpstliche Hausvatikanist Andrea Tornielli.
(Rom) In der Frage der kanonischen Anerkennung der von Erzbischof Marcel Lefebvre 1970 gegründeten Piusbruderschaft scheint neue Bewegung zu kommen. Hinter den Kulissen wird intensiv gearbeitet, wie Kurienerzbischof Guido Pozzo bestätigte. Am Sonntag strahlte TV Libertés ein Interview mit Bischof Bernard Fellay, den Generaloberen der Bruderschaft aus. Gestern folgte der päpstliche Hausvatikanist und Koordinator der Nachrichtenplattform Vatican Insider, Andrea Tornielli, mit dem Artikel: „Priesterbruderschaft St. Pius X.: Versöhnung rückt immer näher“. Die Artikel Torniellis können in Anspruch nehmen, die Meinung von Papst Franziskus erkennen zu lassen.
Tornielli zitiert in seinem Artikel Kurienerzbischof Guido Pozzo, den Sekretär der Päpstlichen Kommission Ecclesia Dei, die für die Gespräche mit der Piusbruderschaft zuständig ist:
„In diesem Augenblick wird an der Perfektionierung einiger Aspekte der kanonischen Figur gearbeitet, die die Personalprälatur sein wird.“
Der Kurienerzbischof „bestätigt, daß der Schritt zur vollen Gemeinschaft mit den Lefebvrianer näherrückt“, verdeutlicht Tornielli die Aussage.
Die Wallfahrt der Piusbrüder im Heiligen Jahr 2000 nach Rom
Der Vatikanist verweist auf das Fellay-Interview mit TV Libertés und die Aussage des Generaloberen der Piusbruderschaft, daß es „nicht notwendig“ sei, darauf „zu warten“, bis in Rom „alles geordnet“ sei. Tornielli unterstreicht zudem Fellays-Aussage, daß die Priester der Piusbruderschaft „in alle den Jahren nie aufgehört haben, den Namen des Papstes zu nennen und mit und für ihn in der Zelebration der Messe zu beten.“
Der Papst Franziskus besonders nahestehende Vatikanist minimiert den Bruch, der durch die vier Bischofsweihen durch Msgr. Lefebvre im Jahr 1988 entstanden war, zu einem „Mini-Schisma“. Zugleich liefert er eine Kurz-Chronologie der Wiederannäherung zwischen Rom und der Bruderschaft seit Johannes Paul II. Auslöser für den polnischen Papst sei die Wallfahrt der Piusbruderschaft im Heiligen Jahr 2000 nach Rom gewesen. Es darf angenommen werden, daß Papst Franziskus Torniellis Einschätzung teilt.
Der Vatikanist unterstreicht zudem das Entgegenkommen von Papst Franziskus, der den Priestern der FSSPX die Vollmacht gewährte, „nicht nur gültig, sondern auch rechtmäßig“ die Beichte zu hören und loszusprechen.
Zur Aussage von Msgr. Fellay, der Generalobere der Piusbruderschaft könne die Priesterweihe mit der Erlaubnis des Heiligen Stuhls auch ohne Zustimmung der Ortsbischöfe spenden, „präzisierte“ Kurienerzbischof Pozzo mit dem Hinweis, daß die Sache etwas „komplizierter“ sei, wie Tornielli schreibt:
„Der Heilige Stuhl erlaubt und duldet die Priesterweihen der Priesterbruderschaft St. Pius X., hält aber weiter daran fest, sie ohne vorherige Mitteilung der Namen der Weihekandidaten an den Ortsbischof für gültig, aber nicht rechtmäßig zu halten. Papst Franziskus hat die Rechtmäßigkeit nur für die Verwaltung der Sakramente der Buße und der Krankensalbung gewährt. Gerade damit auch alle anderen sakramentalen Handlungen nicht nur gültig, sondern auch rechtmäßig erfolgen, ist es notwendig, zu einer kanonischen Lösung zu kommen, die der Bruderschaft eine Gestalt gibt“, so Msgr. Pozzo.
https://katholisches.info/2017/01/31/pae...n-mini-schisma/
Text: Giusppe Nardi
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