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  • 10.05.2019 00:54 - Der Vatikan wäscht auch die Pharisäer rein ...Die Nächsten bitte!
von esther10 in Kategorie Allgemein.

10. MAI 2019

Der Vatikan wäscht auch die Pharisäer rein
DIE NÄCHSTEN BITTE...
9. Mai 2019 0



Erteilt Papst Franziskus auch den Pharisäern die Absolution?

(Rom) Papst Franziskus betreibt seit seiner Wahl eine Art von „Reinigung“ und Imagepflege. Man könnte auch von einer Rehabilitierungswelle sprechen. Wessen Image poliert das argentinische Kirchenoberhaupt auf? Wessen Bild wäscht er rein? Die Liste hat bereits eine beachtliche Länge erreicht und wurde nun um einen neuen Punkt erweitert.

Die bisherige Liste, hier unvollständig wiedergegeben, ist bereit beachtlich: sie umfaßt Martin Luther, Judas Iskariot, Gay Priests und Befreiungstheologen, lebende und verstorbene, indirekt sogar die Freimaurer. Alle Genannten stehen, wenn auch auf unterschiedlichen Ebenen, für ganze Strömungen, und alle betreffen Abirrungen. Immer geht es letztlich um Denkrichtungen, die Hand an die Substanz leben.

Luther „hatte recht“, wiederholte Franziskus im Juni 2016 auf dem Rückflug von Armenien, was Kardinal Walter Kasper erklärt hatte. „Er war ein Reformator. Er machte eine Medizin für die Kirche.“

Judas Iskariot wurde von Jesus gerettet, zitierte Franziskus die freie Imagination des abgefallenen Priesters Eugen Drewermann, der vor einigen Jahren durch Austritt der Kirche den Rücken kehrte.

Für weit weniger Nachsicht gegenüber homosexuellen Priestern, als sie Franziskus bisher gegenüber homosexuellen Bischöfen übte, wurden Bischöfe von weltlichen Gerichten wegen Vertuschung und Begünstigung verurteilt.

Manche Befreiungstheologen empfing Franziskus in Audienz, andere lobte er mit Worten, wieder anderen gewährte er die Aufhebung der gegen sie verhängten Sanktionen, obwohl sie nichts bereuten, und einige erhob er als Höhepunkt sogar zu den Altären, wie jüngst Bischof Enrique Angelelli.

Die Freimaurer erwähnt Franziskus nie, „rehabilitierte“ aber zentrale Aspekte ihres Denkgebäudes. Zunächst tat er das im direkten Gespräch mit dem aus einer Familie mit langer freimaurerischer Tradition stammenden Atheisten Eugenio Scalfari (totale Gewissensfreiheit, keine Notwendigkeit der Bekehrung, Abschaffung von Sünde und Hölle). In Abu Dhabi erklärte Franziskus die „menschliche Brüderlichkeit“ zum höchsten Gut und bekannte sich zum religiösen Relativismus. „Alle Freimaurer der Welt schließen sich dem Aufruf des Papstes an“, jubelten die Logenbrüder.

„Neue Art, das Wort Pharisäer zu lesen“
Nun wird das Spektrum der päpstlichen Reinwaschungen um eine weitere Gruppe erweitert: die Pharisäer.

Die italienische Tageszeitungsausgabe des Osservatore Romano veröffentlichte heute einen Bericht über die Studientagung „Jesus und die Pharisäer. Eine interdisziplinäre Neuüberprüfung“, die vom 7. Mai bis heute an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom stattfindet. Die Universität bewarb die Veranstaltung auf Facebook ebenso wie die Tageszeitung der Italienischen Bischofskonferenz mit dem Hinweis: „Wer waren die Pharisäer? Und was bedeutet ihr Name wirklich?“

Durchgeführt wird die Tagung vom Päpstlichen Bibelinstitut aus Anlaß seiner 110. Gründung. Mitorganisatoren sind unter anderem das Centro Cardinal Bea per gli Studi Giudaici (Zentrum Kardinal Bea für jüdische Studien) an der Gregoriana, das American Jewish Commitee und die Italienische Bischofskonferenz.

Der Osservatore Romano titelt heute von einer „neuen Lesart des Begriffs ‚Pharisäer‘“.

Zu den drei Studientagen haben sich jüdische, protestantische und katholische Wissenschaftler aus Argentinien, Österreich, Kanada, Kolumbien, Deutschland, Indien, Israel, Italien, den Niederlanden und den USA versammelt. Heute vormittag wurden die Teilnehmer von Papst Franziskus in Privataudienz empfangen.

„Jüdische Yankee-Feministin“ neue Mitarbeiterin des Osservatore Romano
Der Osservatore Romano veröffentlichte heute als „Vorabdruck“ das Referat der jüdischen Bibelwissenschaftlerin Amy-Jill Levine. Levine wurde kürzlich in die neu aufgestellte Redaktion der Frauenbeilage der „Tageszeitung des Papstes“ berufen. Die bisherige Redaktion unter Leitung von Lucetta Scaraffia war Ende März unter Protest geschlossen zurückgetreten.

Amy-Jill Levine bezeichnet sich selbst als „jüdische Yankee-Feministin“, die an einer „vorwiegend protestantischen Bibelschule am Übergang zum Bible Belt“ unterrichtet. In ihrer Biographie auf der Internetseite der Vanderbilt Universität heißt es: Sie „vereint historisch-kritische Strenge, literarisch-kritische Sensibilität und viel Humor mit dem Engagement, antisemitische, sexistische und homophobe Theologien zu beseitigen“.

Offensichtlich also eine „Idealbesetzung“ für die neue Frauenredaktion des Osservatore Romano. Ihr Vortrag an der Gregoriana ist offenbar ihr Einstandgeschenk an die Kirche.

Amy-Jill Levines Referat trägt die Überschrift: „Beginnen wir neu bei Chagall“. Dazu wurde das Bild „Weiße Kreuzigung“ von Marc Chagall von 1938 abgedruckt. Kein Zufall: Papst Franziskus liebt Chagall, und die „Weiße Kreuzigung“ ist sein Lieblingsbild.

Levine beklagt, daß „trotz der Fortschritte in der historischen Arbeit über die Pharisäer“, diese jüdische Strömung zur Zeit Jesu „in der Verkündigung in der ganzen christlichen Welt weiterhin“ negativ dargestellt werden. Levine nennt sie „jüdische Lehrmeister“, die von den Christen fälschlich als „fremdenfeindlich, elitär, Paragraphenreiter, Liebhaber des Geldes und heuchlerische Moralisten“ gezeichnet werden. „Pharisäer“, so Levine, werde von den Christen oft als Synonym für die Juden verwendet.
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https://katholisches.info/2019/05/09/der...harisaeer-rein/



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