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  • 10.05.2019 00:37 - Kardinal: „Alles, was Franziskus sagt, ist Lehramt“ DIE NEUE PAPOLATRIE
von esther10 in Kategorie Allgemein.

10. MAI 2019

Kardinal: „Alles, was Franziskus sagt, ist Lehramt“
DIE NEUE PAPOLATRIE
10. Mai 2019 0



Die neuen Papolatoren: Kardinal Baldisseri mit Papst Franziskus.
(Rom) Ist alles, was Papst Franziskus sagt, Teil des Lehramtes? Das behauptet Kardinal Lorenzo Baldisseri, einer der engsten Vertrauten des regierenden Papstes. Doch von den ansonsten vor jedem bloß vermeintlichen Autoritarismus warnenden progressiven Theologen ist kein Ton zu hören.

https://cruxnow.com/vatican/2019/05/09/t...-heresy-charge/

Gestern veröffentlichte Crux, das katholische Portal des Boston Globe, einen Artikel über Theologen und Kardinäle, die Papst Franziskus gegen den Vorwurf der Häresie verteidigen. Am 30. April hatte eine Gruppe von katholischen Intellektuellen gegen Franziskus in einem Offenen Brief die schwersten Vorwürfe erhoben, die gegen einen Papst erhoben werden können, nämlich ein Häretiker zu sein. Dabei handelt es sich nach sechs Jahren eines als destabilisierend empfundenen Pontifikats um einen Aufschrei. Er wurde auf 20 Seiten detailliert dokumentiert und wendet sich an alle Bischöfe mit der Bitte, die Anschuldigungen zu prüfen und darüber zu befinden. Sollten sie zum Schluß gelangen, daß sie ganz oder teilweise berechtigt sind, werden sie zum Handeln aufgerufen, denn ein häretischer Papst ist für die Kirche in jeder Hinsicht untragbar.

https://katholisches.info/2019/05/01/kat...die-rote-karte/

Papst Franziskus schweigt zu den Vorwürfen, wie er es zu unangenehmen Anfragen zu tun pflegt. Aus seinem Umfeld kamen Angriffe gegen die Unterzeichner des Offenen Briefes, bisher aber keine qualifizierte Erwiderung. Auch im Crux-Artikel findet eine solche nicht.

Zitiert wird unter anderem Lorenzo Kardinal Baldisseri. Baldisseri war Sekretär im Konklave und Parteigänger des Team Bergoglio (Geheimzirkel von Sankt Gallen), das sich im Vorfeld organisierte, um Jorge Mario Kardinal Bergoglio auf den Thron Petri zu heben. Der Umgang zwischen dem soeben erfolgreich gewählten Franziskus und Baldisseri war am Wahlabend auffällig vertraut. Franziskus setzte dem Sekretär der Papstwahl noch in Sixtinischen Kapelle in einem Moment der Ausgelassenheit vor allen Kardinälen seinen Kardinalspileolus auf den Kopf. Von einer „halben Kardinalskreierung“ sprach damals der Vatikanist Sandro Magister. Nicht wenige Journalisten und sogar Kardinäle waren der Meinung, es habe sich um eine effektive Kardinalserhebung gehandelt, weil Baldisseri mit dem Purpurpileolus auf dem Kopf hinter Franziskus auf der Mittelloggia des Petersdomes stand, als sich der neue Papst der Welt zeigte.

Die Hofauguren versuchten den Vorfall dann herunterzuspielen und behaupteten, es handle sich um einen „alten Brauch“. Er sei einem unbedarften Franziskus von irgendeinem „Zeremoniär“ eingeflüstert worden. Eine Behauptung, die einer Überprüfung nicht standhielt. Es gab in den vergangenen 200 Jahren nur einen neugewählten Papst, der dieselbe Geste setzen: Johannes XXIII. Es handelte sich bei Franziskus also um das, nach dem es aussah: Um eine erste, nonverbale Anknüpfung an das für alle Progressiven ikonenhafte Pontifikat von Johannes XXIII. Franziskus bedankte sich zudem, wie Papst Roncalli, beim Konklavesekretär, der für die ordnungsgemäße Durchführung der Wahlgänge zuständig ist. Wofür?

Was durch die Geste angekündigt wurde, fand bei erster Gelegenheit ihre Umsetzung. Franziskus erhob Baldisseri im Zuge seiner ersten Kardinalskreierungen in den Kardinalsrang. So hatte es auch Johannes XXIII. gemacht.

Zudem setzte er Baldisseri auf einen besonderen Vertrauensposten, den des Generalsekretärs des ständigen Sekretariats der Bischofssynode. Unter Franziskus eine Schlüsselposition. Der Papst aus Argentinien, der den neuen Begriff der „Synodalität“ prägte, setzt die Bischofssynoden als zentrales Instrument zur Umsetzung seiner innerkirchlichen Zielsetzungen ein.

„Jedes Wort von Papst Franziskus ist Lehramt“
Im Gegensatz zu anderen Papstvertrauten hält sich Baldisseri in der Öffentlichkeit zurück. Das hat seinen Grund: Er ist promovierter Kirchenrechtler und gehört seit 1973 dem Diplomatischen Dienst des Heiligen Stuhls an. Als Diplomat durchlief er alle Stationen und war schließlich von 1992 bis 2012 als Apostolischer Nuntius (Botschafter) in verschiedenen Staaten im Einsatz. Um so erstaunlicher ist seine am Mittwoch am Rande der Tagung „Theologie und Lehramt in der Kirche mit Papst Franziskus“ an der Päpstlichen Universität Gregoriana getätigte Aussage. Crux zitierte veröffentlichte sie gestern:

„Papst Franziskus ist der Papst, und wenn er spricht, ist das Lehramt.“

Eine solche Position wurde von der Kirche nie vertreten. Die Kirche war sich immer bewußt, daß es unterschiedliche Qualitätsgrade päpstlicher Äußerungen gibt, aber darunter oder daneben auch persönliche Meinungsäußerungen, die nicht in Verbindung mit dem Petrusamt stehen.

Mit gutem Grund bemühte man sich, private Aussagen von Päpsten zurückzudrängen, was im Kommunikationszeitalter schwieriger geworden ist. Erst recht gilt das für einen gesprächigen Papst wie Franziskus, der gerne und spontan spricht. Niemand käme allerdings auf die Idee, etwa die täglichen Tweets von Franziskus auf Twitter als Teil des Lehramtes zu betrachten. Oder die morgendlichen Predigten in Santa Marta, die vom Vatikan nur als Zusammenfassungen, und das in unterschiedlichen verbreitet werden.

Jedes Wort eines Papstes als sakrosankt zu nehmen, gilt als übertriebene und ungesunde Papolatrie. Manche Gläubige neigten in Zeiten der Bedrängnis dazu. Von einem Kardinal, Vatikandiplomaten und Kanonisten wie Baldisseri würde man sich das nicht erwarten.

Progressive Kreise beklagten und spotteten in den vergangenen Jahrzehnten, bevorzugt unter Johannes Paul II. und Benedikt XVI., über Papolatrie, wobei sie allerdings die gesunder Papstverehrung verunglimpfen wollten. Um so erstaunlicher ist es nun zu beobachten, daß die lautesten Spötter von gestern zu den eifrigsten Papolatoren von heute geworden sind.

Kardinal Baldisseri gehörte als Diplomat im Dienst des Heiligen Stuhls natürlich nicht zu den Spöttern. Gestern lieferte er aber ein Beispiel der neuen Papolatrie.

Text: Giuseppe Nardi
Bild: Vatican.va (Screenshot)
https://katholisches.info/2019/05/10/kar...gt-ist-lehramt/




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