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  • 06.08.2019 00:27 - Islamisches Zentrum München, Moschee empfiehlt Schlagen von Frauen: Islam-Expertin kritisiert Koran-Auslegung
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Islamisches Zentrum München
Moschee empfiehlt Schlagen von Frauen: Islam-Expertin kritisiert Koran-Auslegung



Islamisches Zentrum München

Dienstag, 06.08.2019, 16:29
Der Aufschrei ist groß. Auf seiner Internetseite beschreibt das Islamische Zentrum München (IZM) unter Punkt 10 zum Thema „Frau und Islam“, wie ein Mann im Fall einer „in größeren Schwierigkeiten steckenden Ehe“ vorgehen soll.

Unter Verweis auf den Koran werden drei Schritte angeführt: „Ermahnen, Trennung im Ehebett und Schlagen.“ Weiter führt das IZM aus, dass vor allem das Schlagen im Affekt verboten sei. Zudem habe das Schlagen eher „symbolischen Charakter“. Was das konkret bedeutet, bleibt unklar.

Der „Bayrische Rundfunk“ hatte bereits im März darüber berichtet. Demnach ist diese Textstelle schon seit 15 Jahren online und war bis Montag noch abrufbar. Deshalb gab es erneut scharfe Kritik. Cumali Naz, integrationspolitische Sprecherin der SPD im Münchner Stadtrat, sagte gegenüber dem „BR“: „Wenn das IZM propagiert, Gewalt sei ein legitimes Mittel zur Lösung von Ehekonflikten, widerspricht das fundamental den Werten unserer Gesellschaft. Aufrufe zu Gewalt haben in unserer Gesellschaft keinen Platz.“

„Es geht darum, häusliche Gewalt einzudämmen“
Unter Islam-Experten gibt es unterschiedliche Auslegungen der Koran-Passage, auf die sich das IZM beruft. Nicht immer ist "schlagen" dabei überhaupt die Übersetzung. Unter dem Ursprungswort "daraba" könne auch "sich trennen" verstanden werden. Darauf weisen etwa Islam-Expertinnen in einer Publikation der Friedrich-Ebert-Stiftung hin. Andere Wissenschaftler erachten "schlagen" zwar als die gängige Auslegung, verweisen aber darauf, dass das nicht bedeute, dass dies auch umgesetzt werde.


Islam-Expertin Khola Maryam Hübsch hält eine derartige Auslegung des Verses für falsch und nicht weit verbreitet. Er behandle das Thema Gewalt vielmehr metaphorisch: „Wenn das so ausgelegt wird, finde ich es problematisch. Ich denke, das ist eigentlich eine Minderheitsposition.“ Die Expertin unterstreicht im Gespräch mit FOCUS Online, der Vers gehe auf das Verhindern der Gewalt in einer patriarchalen Gesellschaft zurück: „In dem Vers geht es darum, häusliche Gewalt einzudämmen. Das ist die Lesart, die ich kenne.“ Demzufolge solle der Mann die Frau mit einem kleinen Stück Holz antippen, um sie zu ermahnen. Eine Legitimierung des Schlagens der Ehefrau sei dies eben nicht: „Wenn man sich Texte anschaut, findet man heute kaum noch einen Gelehrten, der damit salopp umgeht.“

Doch wie kommt es dann zu diesem Text? Das IZM wird auch im bayrischen Innenministerium durchaus kritisch gesehen, da Verbindungen zur Ideologie der radikalen Muslimbruderschaft bestehen sollen. Publizistin Hübsch erklärt, um solche Texte zu verstehen, werde auf das Verhalten des Propheten Mohammed zurückgegriffen: „Bei der Exegese wird die Methode angewandt, zu schauen, wie sich der Prophet verhalten hat. Der Prophet hat Schlagen abgelehnt und selbst nie eine Frau geschlagen.“ Selbiges schreibt zwar auch das IZM auf seiner Website, das Wort „Schlagen“ wurde dennoch verwendet.

„Krankheit und andere Umstände“ verhinderten Aktualisierung der Website
Der Verband Deutsche Muslimische Gemeinschaft (DMG) kündigte bereits im März gegenüber dem „BR“ eine Überarbeitung der Seite an: „Bei kritischer Betrachtung kommen wir zum Schluss, dass bestimmte Passagen missverständlich formuliert sind oder inhaltlich mit unseren Überzeugungen im Widerspruch stehen.“ Auf eine erneute Anfrage des „BR“, warum die Passagen noch immer zu lesen seien, teilte die DMG-Geschäftsführung mit, dass es aufgrund von „Krankheit und anderer Umstände“ zu Verzögerungen gekommen sei und versprach: „Die überarbeitete Version sollte spätestens in zwei Wochen online sein.“ Inzwischen sind die problematischen Stellen nicht mehr zu finden.

Autor und Islam-Kritiker Ahmad Mansour sagte gegenüber der „Bild“: „Es ist heuchlerisch zu behaupten, dass die Debatte damit beendet wäre. Bei vielen Muslimen und Gemeindemitgliedern ist die Gleichberechtigung von Mann und Frau immer noch nicht angekommen.“

Im Video:
Dürfen Frauen Muslimen die Hand geben? Experte widerlegt Vorurteil über Umgangsform
https://www.focus.de/politik/deutschland...d_11002796.html



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