Stuttgart-Zuffenhausen
Tiere verelenden auf verwahrlostem Gartengrundstück red, 21.08.2019 - 15:10 Uhr
Die Polizei entdeckte nach dem Eintreffen auf dem Gartengrundstück etliche tote Tiere und andere in kritischem Zustand. Foto: Facebook/Polizei Stuttgart
Die Polizei entdeckte nach dem Eintreffen auf dem Gartengrundstück etliche tote Tiere und andere in kritischem Zustand. Foto: Facebook/Polizei Stuttgart Eine Spaziergängerin entdeckt auf einem verfahrlohstem Grundstück eine Gans, die um ihr Leben ringt. Die Polizei schaltet sich ein – und trifft auf ein Elend von erschreckendem Ausmaß.
Stuttgart - Polizeibeamte haben am Dienstagvormittag gemeinsam mit Mitarbeitern des Veterinäramts augenscheinlich vernachlässigte Tiere von einem Gartengrundstück im Gewann Heinrizen in Stuttgart-Zuffenhausen gerettet. Eine Passantin meldete sich am Montagabend bei der Polizei, da sie an einem Kleingartengrundstück eine Gans entdeckte, deren Schnabel offenbar in einer Bierdose feststeckte.
Als die Beamten gegen 18.50 Uhr vor Ort eintrafen, erkannten sie bereits mehrere verweste Tierkadaver auf dem Gartengrundstück. Die Beamten verständigten den Tiernotdienst, der die verletzte Gans zur weiteren Behandlung in eine Tierklinik brachte und die bereits toten Tiere entfernte. Bei der Begehung des Grundstücks zählte die Polizei insgesamt zwei Ziegen, acht Gänse, eine Flugente, fünf Hühner und einen Truthahn. Sie liefen demnach einfach in dem verwahrlosten Grundstück mit vielen gefährlichen Gegenständen, an denen sich die Tiere leicht hätten verletzen können, herum. Die Ställe seien hochgradig verkotet gewesen.
Ermittlungsverfahren gegen den Eigentümer Das am Folgetag eingeschaltete Veterinäramt entschied, nachdem das Grundstück am Dienstagvormittag erneut betreten worden war, die Tiere mit Hilfe des Tiernotdienstes und der Polizei einzufangen, medizinisch zu versorgen und im Anschluss in Tierheimen unterzubringen. Ein Hahn war derart abgemagert, dass der Gesundheitszustand vom Tierarzt als kritisch einzustufen ist, teilt die Polizei mit.
Abgesehen von Gras und Fallobst stand den Tieren offenbar kein Futter oder sauberes Trinkwasser zur Verfügung, sodass die Ziegen den maroden Zaun zum Nachbargrundstück nutzten und die dortigen Bäume leer fraßen. Der Schaden an den Bäumen wird derzeit auf rund 2.000 Euro geschätzt. Zusätzlich fanden die Beamten auf dem insgesamt vermüllten Grundstück auch Gegenstände, die als Sonderabfall zu entsorgen sind. Derzeit gehen die Beamten davon aus, dass die Tiere mehrere Monate auf sich alleine gestellt waren. Gegen den 48 Jahre alten Grundstückseigentümer wurde unter anderem ein Ermittlungsverfahren wegen eklatanten Verstößen gegen das Tierschutzgesetz eingeleitet.
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