Gefahr der Spaltung durch "Synodalen Weg": Kardinal Woelki warnt vor deutschem Sonderweg
Kardinal Rainer Maria Woelki Foto: Screenshot / YouTube
Von AC Wimmer
KÖLN , 04 September, 2019 / 6:44 PM (CNA Deutsch).- Wie riskant ist der angekündigte "verbindliche synodale Weg"? Kardinal Rainer Maria Woelki hat vor der Gefahr eines deutschen Sonderwegs und dem Risiko einer Spaltung innerhalb der Kirche in Deutschland gewarnt.
Das berichtet das Kölner "Domradio" mit Verweis auf ein Interview des Erzbischofs mit der Kölner Kirchenzeitung.
Papst Franziskus habe in seinem Brief an die deutschen Katholiken Ende Juni eindeutig darum gebeten, in der Einheit mit der Universalkirche und dem Glauben der Kirche zu bleiben, so Woelki, der soeben von einer USA-Reise zurückgekehrt ist. In vielen Begegnungen dort sei die Sorge vor einem deutschen Sonderweg zu spüren gewesen, "dass wir schlimmstenfalls sogar die Gemeinschaft mit der Universalkirche aufs Spiel setzen und zu einer deutschen Nationalkirche werden", so der Kardinal.
"Das kann niemand wollen, und wir sollten die Warnung sehr ernst nehmen." Viele seiner Gesprächspartner hätten den Kopf darüber geschüttelt, so der Kardinal laut Domradio, "dass wir in Deutschland bereit scheinen, das uns anvertraute Glaubensgut mutwillig zu verändern, weil es lautstark von uns gefordert wird".
Wie CNA Deutsch berichtete, hatte Kardinal Reinhard Marx nach dem Treffen der deutschen Bischöfe im März 2019 angekündigt, man würde sich auf einen "verbindlichen synodalen Weg" begeben, und dabei unter anderem mit dem Zölibat, der Sexualmoral und der "Machtstruktur" der Kirche befassen. Später wurde dazu das Thema "Frauen in Diensten und Ämtern der Kirche" hinzugenommen.
Die Aufforderung, sich der Neuevangelisierung anzunehmen, wie sie Papst Franziskus und die Initiative "Maria 1.0" angeregt haben, ist bislang offenbar ohne Antwort geblieben.
Sakramente statt Sonderwege Kardinal Woelki schildert mit Blick auf seine Eindrücke aus den USA, dass dort die vielen Aufbrüche mit zahlreichen jungen Katholiken getragen werden von der Entscheidung, das Sakramentale ins Zentrum zu stellen: Messfeiern werktags und sonntags oder die eucharistische Anbetung seien "Essentials im Leben der Gemeinden, der Schulen und der Hochschulen".
LINK-TIPP: Der volle Wortlaut des Briefs von Papst Franziskus
Der Pontifex hatte in seinem Brief an alle Katholiken in Deutschland dazu aufgerufen, den Schwerpunkt auf Bekehrung, Gebet und Mission zu legen, statt Sex, Macht und Ämter in den Mittelpunkt zu stellen.
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