„Das Gesetz der Kirche verlangt, daß kompetente Personen nicht schweigen, wenn die Hirten der Kirche die Herde verwirren.“Amazonassynode: „Menschlich betrachtet, müßte man sagen: ‚Es ist aus!'“ .
(Rom) Don Alfredo Morselli, einer der Erstunterzeichner der Correctio filialis gegen die Verbreitung von Häresien im September 2017, ist ein Mann klarer Worte. Der 1986 zum Priester Geweihte, zelebriert seither als Diözesanpriester ununterbrochen in der überlieferten Form des Römischen Ritus. Aus der Lehrtätigkeit als Fundamentaltheologe, Exeget und Altphilologe wurde er allerdings entfernt und mußte, als das Klima zu drückend wurde, das Bistum wechseln. Seit mehr als einem Vierteljahrhundert ist er im Erzbistum Bologna inkardiniert. Seiner Linie ist er treu geblieben. Im vergangenen Sommer sagte er, nicht ausschließen zu können, daß Papst Franziskus von Personen umgeben ist, „die Häretiker sind“. Nun nahm der Theologe zur Amazonassynode Stellung, die „ein kontroverses Treffen voller kontroverser Ideen“ sei.
Es gelte verschiedene Aspekte der Synode zu unterscheiden.
„Zuallererst das Instrumentum laboris, das einigen Bischöfen und Kardinälen zufolge Häresien enthält. Dann die heidnischen Spektakel dieser Tage in Rom. Dann die Arbeit der modernistischen Avantgarde, die die Gelegenheit nutzen will, die Kirche zu verändern. Und last but not least der Heilige Geist, der dem Durcheinander sicherlich Grenzen setzen wird.“
Als „schlimmsten“ Aspekt des Instrumentum laboris nennt der Fundamentaltheologe die Verzerrung der Kategorie des theologischen Ortes. Was bisher die Überzeugung unseres Glaubens an das Hohe koppelte, werde nun zur immanenten Quelle von unten, der religiösen Erfahrung.
„Der Schrei der Armen wird als theologischer Ort behauptet. In Wirklichkeit ist der wirkliche Ort die übernatürliche Offenbarung. Sie leitet die Soziallehre, in der die Grundsätze enthalten sind, um auch den Armen gerecht zu werden. „
Don Morselli erkennt im Instrumentum laboris auch das Gesicht des Modernismus:
„Im Haß auf die Kategorien des westlichen Denkens (z.B. Substanz, Natur, Form), die laut Instrumentum beseitigt werden müssen.“
Johannes Paul II. sagte in Fides et Ratio das Gegenteil und nannte den Grund dafür:
„Der Heilige Geist hat die Kirche angewiesen, diese Denkkategorien zu gebrauchen, weil sie universell und dauerhaft gültig sind. Nach diesen Kategorien hängt Erkenntnis – einschließlich Glauben – von einem externen Objekt ab, dem es sich angleicht. Für die Modernisten hingegen ist Erkenntnis immanent und daher auch der Glaube ein Produkt des Subjekts, das sie erschafft: die teuflische Do-it-yourself-Religion.“
Don Morselli stößt sich zudem am „traurigen Schauspiel heidnischer Riten, an denen der Heilige Vater teilnahm“.
Der Vorfall erinnere zwar ein wenig an die Teilnahme von P. Matteo Ricci SJ (1552–1610) am Ahnenkult in China, doch mit dem grundlegenden Unterschied, daß P. Ricci deutlich machte, daß es sich um ein bürgerliches und kein religiöses Ritual handelte.
„Diese Unterscheidung fehlt völlig bei den traurigen römischen Shows dieser Tage.“
Angesprochen auf die Bestrebungen zur Zulassung von verheirateten Priestern kommt dem Theologen das Lachen, „um nicht zu weinen“.
„Jene, die vom ‚Neuen Paradigma der Kirche von Papst Franziskus‘ sprechen und solche Vorschläge machen, wiederholen ein schmieriges Déjà-vu. Bereits Paul VI. hat die Haarspalterei der pastoralen Nächstenliebe zurückgewiesen, laut der die Zulassung verheirateter Männer zum Priestertum notwendig sei, um niemand die Sakramente vorzuenthalten. Dieser Papst antwortete, daß zwölf ausreichten, um das Christentum über die ganze Welt auszubreiten. Die Priester werden zahlenmäßig in der Welt immer wenige sein. Nicht die Zahl ist wichtig, sondern der Auftrag, sich christusgleich zu machen, denn genau das wird von einem Priester verlangt, nämlich ein alter Christus zu sein.“
Die Lage der Kirche sei, nüchtern betrachtet, sehr ernst.
„Die Arbeit und die Koalition der modernistischen Speerspitzen greifen das Erbe des historischen Modernismus auf und schwingen es wie eine Siegestrophäe. Gäbe es nicht die Verheißung Jesu ‚non prævalebunt‘, müßte man sagen: ‚Es ist aus‘. Stattdessen können wir sagen: ‚Auf ein Neues‘, ich weiß nicht wie, ich weiß nicht wann, aber der Triumph des Unbefleckten Herzens wird dieser Zerstörung ein Ende bereiten.“ https://katholisches.info/2019/10/24/ama...gen-es-ist-aus/ Text: Giuseppe Nardi Bild: Youtube/Dogma TV (Screenshot)
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