Freitag, 27. Dezember 2019 Über die päpstliche Unfehlbarkeit in Zeiten von Pachamama Dr. Edward Feser hat für LifeSiteNews einen Artikel über die päpstliche Unfehlbarkeit und die Vergeblichkeit, diese durch Manipulation oder Spin-Doktoren herbeiführen zu wollen. Hier geht´s zum Original: klicken
"PÄPSTLICHE IRRTÜMER DER VERGANGENHEIT ZEIGEN, WIE LÄCHERLICH DER VERSUCH IST, DEN PAPST MANIPULIEREN ZU WOLLEN."
Anmerkung des Herausgebers: der folgende Text ist Teil eines tiefschürfenden Essays über die päpstliche Fehlbarkeit, den LifeSiteNews in drei Teilen veröffentlichen wird. Heute präsentieren wir den ersten Teil. (...)
Wenn die Kirche Häresie nicht "bindet", kann ein Papst der Kirche schweren Schaden zufügen. Wie Kardinal Ratzinger einmal sagte, als er gefragt wurde, ob der Heilige Geist bei der Wahl der Päpste eine Rolle spielt:
In diesem Sinn würde ich nicht sagen, dass der Heilige Geist den Papst herauspickt, weil es zu viele gegensätzliche Fälle von Päpsten gibt, die der Heilige Geist offensichtlich nicht ausgewählt haben würde. Ich würde sagen, daß der Geist nicht gerade die Kontrolle über die Angelegenheit übernimmt, sondern uns wie ein guter Erzieher sozusagen viel Freiraum lässt, ohne uns gänzlich zu verlassen. Daher sollte die Rolle des Geistes in einem viel elastischeren Sinne verstanden werden, nicht daß er den Kandidaten diktiert, für den man stimmen muss. Wahrscheinlich ist die einzige Zusicherung, die er bietet, dass die Sache nicht völlig ruiniert werden kann. (Zitiert in John Allen, Conclave: Die Politik, die Persönlichkeiten und der Prozess der nächsten Papstwahl)
Hier nur einige Beispiele von Päpsten, die-teilweise auf äußerst ernste Weise geirrt haben.
St. Peter (d. c. 64): Als ob die Kirche im Voraus gewarnt werden sollten. daß Päpste nur innerhlab gewisser Grenzen unfehlbar sind, durfte der erste Papst schweren Irrtümern verfallen. Vor der Kreuzigung verleugnete er Christus. Bei einer anderen Gelegenheit vermied er es, mit Heiden-Konvertiten zu essen, um die Hardliner-Judenchristen nicht zu beleidigen, was den Hl. Paulus dazu veranlaßte, ihn öffentliche zu tadeln. Die Katholische Enzyklopädie sagt dazu:
Da diese Handlung den Grundsätzen und der Praxis des Paulus völlig widersprach und zu Verwirrung unter den konvertierten Heiden hätte führen können, richtete dieser Apostel einen öffentlichen Vorwurf an den heiligen Petrus, weil sein Verhalten den Wunsch zu signalisieren schien, die heidnischen Konvertiten zwingen zu wollen, Juden zu werden und die Beschneidung und das jüdische Gesetz zu akzeptieren... Paulus, der zu Recht die Widersprüchlichkeit im Verhalten von Petrus und den jüdischen Christen sah, zögerte nicht, die Immunität der konvertierten Heiden gegenüber dem jüdischen Gesetz zu verteidigen Papst St. Victor I (189-98): Die West-und die Ostchristen haben sich lange über das Datum gestritten, an dem Ostern gefeiert werden sollte. Obwohl frühere Päpste diese Differenz tolerierten, versuchte der Hl. Victor eine Lösung zu erzwingen, indem er mehrere Bischöfe der Ost-Kirche exkommunizierte. wegen dieser exzessiven Strenge und der Abweichung von der früheren päpstlichen Politik wurde er vom Hl. Irenäus kritisiert.
Papst St. Marcellinus (296-304) : Während der Zeit der Verfolgung der Christen ordnete Kaiser Diokletian die Herausgabe der Hl Bücher und Opfer an die Götter an. Es wurde überliefert, daß ein ängstlicher Hl. Marcellinus sich daran hielt und später bereute, das getan zu haben. Historiker streiten darüber, ob das wirklich passiert ist. Die Katholische Enzyklopädie sagt dazu:
Andererseits ist bemerkenswert, daß in der Römischen Chronographie, die erstmals 336 erschien, fehlt nur der Name dieses Papstes, während alle anderen von Lucius I an darin vorkommen...
Man muß tatsächlich zugeben, daß in gewissen Kreisen in Rom dem Verhalten des Papstes während der Verfolgung unter Diokletian nicht zugestimmt wurde.... Es ist möglich, daß es Papst Marcellinus möglich war, sich rechtzeitig an einem sicheren Ort zu verstecken, wie es auch viele andere Bischöfe taten. Es ist aber auch möglich daß er durch die Veröffentlichung des Edikts seine eigene Immunität sicherte; in römischen Kreisen wäre ihm das als Schwäche angekreidet worden, so daß die Erinnerung an ihn darunter litt und er in der Aufzählung in der Chronographie ausgelassen wurde. "....
Papst Liberius (352-366): Nachdem die Arianische Häresie von vielen Bischöfen unterstützt wurde und unter dem Druck des Kaisers stimmte Papst Liberius der Exkommunikation des standhaft orthodoxen Hl. Athanasius und einer zweifelhaften theologischen Formulierung zu. Er bereute später seine Schwäche, war aber der erste Papst, der nicht als Heiliger verehrt wird.
Papst Honorius I (625-638): Papst Honorius akzeptierte zumindest implizit die monothelitische Häresie und wurde von seinem Nachfolger Papst St. Agatho dafür verurteilt und von Papst St. Leo als zumindest fahrlässig kritisiert. Obwohl seine Handlungen in keiner Weise mit der päpstlichen Unfehlbarkeit unvereinbar sind - Honorius hat keine Ex-Cathedra-Definition vorgebracht- , haben sie schwerwiegenden Schaden angerichtet, indem sie den Kritikern des Papsttums Futter zur Verfügung gestellt haben. In der katholischen Enzyklopädie heißt es: „Es ist klar, dass kein Katholik das Recht hat, Papst Honorius zu verteidigen. Er war ein Ketzer, nicht der Absicht nach- sondern tatsächlich..." Papst Stephanus VI (896-897): Bei der berüchtigten „Leichen-Synode“ - einem Ereignis, das einige Historiker als Tiefpunkt des Papsttums betrachten - hat Papst Stephen die Leiche seines Vorgängers Papst Formosus exhumieren, in päpstliche Gewänder kleiden, auf einen Thron setzen lassen und wegen angeblicher Verstöße gegen das Kirchenrecht (siehe Abbildung oben) vor Gericht gestellt, das ihn für schuldig befand und alle Handlungen von Formosus als Papst für null und nichtig erklärte, dann ließ er die Leiche in den Tiber werfen. Die Anhänger von Formosus setzten Stephanus später ab und steckten ihn ins Gefängnis, wo er erwürgt wurde. Papst Johannes XII (955-964): E. R. Chamberlin beschreibt in deinem Buch "Die schlechten Päpste" den Charakter Johannes`XII wie folgt: " In seiner Beziehung zur Kirche scheint Johannes zu einem Kurs des absichtlichen Sakrilegs gedrängt worden zu sein, der weit über das zufällige Genießen sinnlicher Freuden hinausgeht. Es war, als ob das dunkle Element in seiner Natur ihn dazu veranlasste, das äußerste Ausmaß seiner Macht zu testen, ein christlicher Caligula, dessen Verbrechen durch das Amt, das er innehatte, besonders schrecklich wurden. Später wurde ihm ausdrücklich vorgeworfen, er habe den Lateran in ein Bordell verwandelt; dass er und seine Bande weibliche Pilger in der Basilika von St. Peter vergewaltigt haben; daß die Opfergaben der Demütigen, die auf den Altar gelegt wurden, als leichte Beute angesehen wurden.
Er war dem Spiel außerordentlich zugetan war und rief dabei die Namen der abgesetzten Götter an, die heute allgemein als Dämonen betrachtet werden. Sein sexueller Hunger war unersättlich...in römischen Augen ein kleineres Vergehen. Viel schlimmer war, daß seine zufälligen Bettgenossen nicht mit einfachen Geschenken belohnt wurden, sondern mit Land. (S. 43-44).
Über seinen Tod schreibt J. N. D. Kelly im "Oxford Dictionary of Popes": „Er erlitt einen Schlaganfall, angeblich als er mit einer verheirateten Frau im Bett lag, und eine Woche später starb er. Papst Benedict IX (1032-44; 1045; 1047-8): Benedict IX wurde mit Hilfe von Bestechungsgeldern gewählt, die sein Vater bezahlte. Kelly berichtet, daß "sein Privatleben- auch wenn es Übertreibungen gab- was skandalös gewalttätig und zügellos war." Die Katholische Enzyklopädie urteilt: "Er war eine Schande für den Stuhl Petri."
Papst Johannes XXII (1316-34): Papst Johannes XXII lehrte die häretische Ansicht, daß die Seelen der Seligen Gott nach dem Tod nicht sofort sehen, sondern erst bei der Auferstehung -- eine Version die die "Schlafende-Seelen-Theorie" genannt wird. Dafür wurde er von den Theologen seiner Zeit heftig kritisiert und hat seine Ansicht später revidiert. Wie bei Honorius waren auch die Johannes´ Taten nicht mit der päpstlichen Unfehlbarkeit unverträglich--- er sprach seine Ansicht in einer Predigt eher nicht zufällig sondern mehr wie ein formales, lehramtliches Statement aus. Aber James Hitchcock urteilt in seiner "Geschichte der Katholischen Kirche" "er bleibt in der Kirchengeschichte der Möglichkeit eines häretischen Papstes der klarste Fall-" (S. 215) Papst Urban VI (1378-89): Urban wird von der katholischen Enzyklopädie als ein "unbeständiger und streitsüchtiger" Mann beschrieben, dessen "gesamte Regierungszeit eine Reihe von Missgeschicken war". Die Kardinäle versuchten, ihn durch einen anderen Papst zu ersetzen, Clemens VII. - beginnend mit dem berüchtigten vierzigjährigen Großen Westlichen Schisma, bei dem zuerst diese beiden und später ein dritter Mann den päpstlichen Thron bestiegen. Theologen und sogar Heilige waren über die Kontroverse gespalten. Die heilige Katharina von Siena gehörte zu den Heiligen, die Urban unterstützten, während der heilige Vincent Ferrer zu den Heiligen gehörte, die Clemens unterstützten.
Papst Alexander VI (1492-1503): Dieser Borgia-Papst, der von seinen Geliebten viele Kinder hatte, nutzte das Papstamt notorisch dazu aus, die Interessen seiner Familie zu fördern. Papst Leo X (1513-21): Leo X ist der Papst, der dafür berühmt ist, gesagt zu haben "Genießen wir das Papstamt, weil Gott es uns gegeben hat." Sagt die Katholische Enzyklopädie: "Dieser Satz illustriert gut die genußliebende Natur dieses Papstes und seinen Mangel an Ernsthaftigkeit, die für ihn charakteristisch sind, Er hat nicht auf die Gefahren geachtet, die das Papsttum bedrohten und hat sich ungehemmt den Vergnügungen hingegeben, die zahlreich angeboten wurden. Er war von einer unersättlichen Liebe zum Genuss besessen, einer speziellen Eigenschaft seiner Familie. Musik. Theater, Kunst und Poesie sprachen ihn so an wie jeden reichen Erdenbürger. "
Leo war Papst während der Zeit von Luthers Revolte, mit der er nicht weise umging- Die Katholische Enzyklopädie fährt fort:
"Wenn wir uns den politischen und religiösen Ereignissen von Leos Pontifikat zuwenden ... wird die strahlende Pracht, die sich über seine literarische und künstlerische Schirmherrschaft ausbreitet, bald zu tiefster Finsternis. Seine bekannten friedlichen Neigungen machten die politische Situation zu einem unangenehmen Erbe, und er versuchte, die Ruhe durch Ermahnungen aufrechtzuerhalten, denen jedoch niemand zuhörte ... Das einzig mögliche Urteil über das Pontifikat von Leo X. ist, daß es für die Kirche unglücklich war… Von Reumont sagt dazu sachdienlich: „Leo X. ist in hohem Maße schuld an der Tatsache, daß der Glaube an die Integrität und den Verdienst des Papsttums in seinem Glauben, seiner Moral und seiner Regenerationskraft und sogar an seine guten Absichten so tief sinken sollten, dass die Menschen den alten wahren Geist der Kirche für ausgelöscht erklären könnten. “
Fortsetzung folgt..... https://beiboot-petri.blogspot.com/2019/12/dr.html Quelle: LifeSiteNews, Dr.E. Feser
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