21. JANUAR 2020 … Castel Gandolfo: Weinberg von Benedikt XVI. beseitigt
Der Weinberg von Benedikt XVI. in Castel Gandolfo mit der Statue des Guten Hirten, der beseitigt wurde.
In Castel Gandolfo wurde der Weinberg beseitigt, den Papst Benedikt XVI. in Anlehnung an das Gleichnis im Evangelium anlegen hatte lassen.
Einen „herrlichen Weinberg von nur wenigen Rebzeilen, poetisch und symbolisch zugleich“, nannte in Franca Giansoldati von der römischen Tageszeitung Il Messaggero. Der kleine Weingarten war in einem Teil der Gärten des Apostolischen Palastes angelegt worden, den Benedikt XVI. besonders mochte. Dort ging er während der Sommerfrische, die er auf Castel Gandolfo verbrachte, nicht nur häufig spazieren, sondern betete dort gerne.
Zum Jahreswechsel wurde dieser Teil des Parks neu gestaltet. Die Rebstöcke wurden ausgerissen und der kleine Weingarten eingeebnet.
„Im Vatikan will niemand darüber sprechen“, so Giansoldati.
Der Weinberg von Benedikt XVI. kurz nach der Pflanzung der Reben. Laut Gerüchten soll dort demnächst ein Weg angelegt werden. Die entsprechende Entscheidung wurde durch die Verwaltung der Päpstlichen Villen getroffen, „die den Auftrag erteilte, einen der symbolträchtigsten Orte des vorigen Pontifikats zu beseitigen“.
Die Rebsetzlinge waren Benedikt XVI. vom italienischen Bauernbund Coldiretti geschenkt worden. Der deutsche Papst hatte persönlich den Ort ausgesucht, wo die Reben gepflanzt werden sollten, und auch Anweisungen zur Anlage des Weinbergs. Die Wege zwischen den Rebzeilen, das war Benedikt XVI. wichtig, sollten auf die Marmorstatue des Guten Hirten zuführen.
Gärten von Castel Gandolfo Nachdem ihn am 28. Februar 2013 ein Hubschrauber aus dem Vatikan nach Castel Gandolfo geflogen hatte, hielt er sich bevorzugt in diesem Teil auf.
Der Weingarten hatte eine Größe von rund 1.000 Quadratmetern und war mit Reben der Sorte „Trebbiano“ (weiße Beeren) und „Cesanese di Affile“ (schwarze Beeren) bepflanzt. Während die weiße Rebsorte sowohl in Italien als auch in Frankreich weitverbreitet ist, wird die schwarze Rebsorte nur in einem kleinen Gebiet etwa 30 Kilometer östlich von Castel Gandolfo am Fuß des Apennins angebaut, einer Gegend, die zum suburbikarischen Bistum Palestrina gehört.
Der Bauernbund hatte die Reben sorgsam ausgewählt, um den 1. September als Welttag für die Bewahrung der Schöpfung zu begehen. Damit sollte der Worte gedacht werden, die Benedikt XVI. sagte, als er sich am 19. April 2005 nach seiner Wahl der Stadt Rom und dem ganzen Erdkreis zeigte, und von sich selbst sagte, nur „ein einfacher und bescheidener Arbeiter im Weinberg des Herrn“ zu sein. Damit verwies er auf das Gleichnis, das im Matthäusevangelium (Mt 20,1–16) erzählt wird.
Castel Gandolfo Die Bauern, die Benedikt die Reben zum Geschenk gemacht hatten, erneuerten auch die kleine Kellerei von Castel Gandolfo, um aus den Trauben Weiß- und Rotwein herstellen zu können.
Die Beseitigung des Weinbergs ist nicht der einzige Eingriff. Vor kurzem wurden auch einige Zimmer ausgeräumt und umgestaltet, die im Apostolischen Palast über dem Kratersee von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. genützt worden waren.
Papst Franziskus, der Castel Gandolfo nie nützte, gab 2015 bekannt, die päpstliche Sommerresidenz in ein Museum umzuwandeln und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Ankündigung wurde ab 2016 umgesetzt. Franziskus selbst verbrachte bisher „keine einzige Nacht“ in Castel Gandolfo. Er erklärte damals, daß für ihn die Sommerresidenz Teil „des letzten europäischen Fürstenhofes“ sei, und das wolle er abstellen.
Text: Giuseppe Nardi https://katholisches.info/2020/01/20/cas...-xvi-beseitigt/ ++++++++++++++++++++++ Anonym sagt: Ist das Nächstenliebe,und auch noch von diesen, die dauernd von der Nächstenliebe reden`?
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