Flughafen und Bahnhöfe geschlossen Virus-Alarm! China-Metropole Wuhan ruft Einwohner auf, Stadt nicht zu verlassen.
Coronavirus in China dpaGesundheitsbeamte in Chemikalienschutzanzügen kontrollieren am Flughafen in Peking die Körpertemperatur von Passagieren, die aus der Stadt Wuhan angereist sind. Mittwoch, 22.01.2020, 21:23
Weil sich das Coronavirus weiter rasant ausbreitet, ergreift die chinesische Regierung nun drastische Maßnahmen. Einwohner der Metropole Wuhan, wo die Lungenkrankenheit ihr Epizentrum hat, sollen die Stadt nicht verlassen. Der Flughafen und Bahnhöfe werden am Donnerstagmorgen geschlossen, der öffentliche Nahverkehr eingestellt. Menschen dürfen die Stadt nur noch mit einer Sondergenehmigung verlassen. In Wuhan leben etwa elf Millionen Menschen.
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Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat unterdessen entschieden, trotz rasanter Zunahme von Infektionen keine "gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite" auszurufen. Ein Expertenrat, der die WHO berät, sah dafür am Mittwoch keinen Anlass, wollte aber am Donnerstag weiter tagen.
Die Zahl der Toten durch die neuartige Lungenkrankheit in China war am Mittwoch sprunghaft auf 17 gestiegen. Mit mehr als 200 Nachweisen binnen eines Tages nahm auch die Zahl erfasster Virus-Infektionen stark zu. Es sei bislang bei 544 Menschen in China bekannt, dass sie an der Lungenkrankheit leiden, berichtete die chinesische Ausgabe der "Global Times".
Lungenfacharzt erklärt, wie gefährlich das neue Coronavirus ist
VIDEO PCPLungenfacharzt erklärt, wie gefährlich das neue Coronavirus ist Auch außerhalb Chinas wurden weitere Infektionen mit dem Coronavirus bekannt. Erstmals wurde ein Fall in den USA gemeldet.
In Europa gibt es bislang keine Nachweise. Nach Einschätzung der Bundesregierung bedeutet die Ausbreitung der neuen Lungenkrankheit nur ein "sehr geringes" Gesundheitsrisiko für die Menschen in Deutschland. Es gebe keinen Grund, jetzt in Alarmismus zu verfallen, sagte ein Sprecher von Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU).
US-Erkrankter kam aus Wuhan In den USA sei ein Mann erkrankt, der nach einer Reise in die chinesische Stadt Wuhan am 15. Januar in die Westküstenmetropole Seattle zurückgekehrt war, teilte die US-Gesundheitsbehörde CDC am Dienstag (Ortszeit) mit. Der Mann in seinen 30ern habe bei der Rückreise noch keine Symptome bemerkt, sich später aber zur Untersuchung in ein Krankenhaus begeben. Sein Zustand sei gut. Es bestehe nur ein sehr geringes Risiko, dass er weitere Menschen angesteckt haben könnte, hieß es. Die Behörden seien dabei, eine Liste der Menschen zusammenzustellen, mit denen der Mann Kontakt hatte.
Die Krankheit war zuvor bereits in Japan, Südkorea, Taiwan und Thailand nachgewiesen worden - bisher stets bei Menschen, die sich zuvor in China aufgehalten hatten. In Thailand sind mit zwei neuen Fällen inzwischen vier Erkrankte erfasst, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Thailands Behörden haben demnach seit Anfang Januar rund 20 000 Menschen auf mögliche Symptome wie Fieber kontrolliert, die mit Flügen aus Wuhan gekommen waren.
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Virus könnte von Fischmarkt stammen Russland will die Kontrollen an allen Grenzposten verstärken. "Wir wollen so verhindern, dass das Coronavirus in unser Land eingeschleppt wird", sagte Jelena Jeschlowa von der russischen Verbraucherschutzbehörde der Agentur Tass zufolge. Vor allem an der rund 4200 Kilometer langen Grenze zu China sollen Einreisende mit Temperaturmessungen kontrolliert und zusätzlich befragt werden.
Es wird vermutet, dass das neue Coronavirus von einem Fischmarkt in der zentralchinesischen 11-Millionen-Metropole Wuhan kommt, auf dem auch Wildtiere verkauft wurden. Man gehe zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass die Quelle ein Wildtier auf dem Markt gewesen sei, sagte Gao Fu, Direktor des chinesischen Zentrums für Seuchenkontrolle. Demnach gab es zunächst Übertragungen vom Tier zum Menschen, bevor das Virus sich an seinen neuen Wirt anpasste und es zu Übertragungen zwischen Menschen kam.
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Reisewelle verstärkt Infektionsgefahr Mit der gerade laufenden Reisewelle zum chinesischen Neujahrsfest am kommenden Samstag wächst die Gefahr einer Ausbreitung der Viruskrankheit. Bei der größten jährlichen Reisewelle des Landes sind einige Hundert Millionen Chinesen unterwegs. Gesundheitsexperten befürchten, dass besonders ansteckende Patienten das Virus schneller streuen könnten. Sogenannte Superverbreiter (engl. Superspreader) hatte es auch bei der ebenfalls von China ausgegangenen Sars-Pandemie gegeben, der 2002/2003 rund 800 Menschen zum Opfer fielen.
Das neue Virus gehört zur selben Virusart, es ist nur eine andere - nach derzeitigem Stand harmlosere - Variante. Gerade auch wegen der Erinnerungen an den Sars-Ausbruch ist die neue Erkrankung bei Menschen in China zum allgegenwärtigen Thema geworden. Das Land war damals praktisch zum Stillstand gekommen, Schulen blieben über Wochen geschlossen. Sars-Viren gehören zu den Coronaviren, die oft harmlose Erkrankungen wie Erkältungen verursachen. Allerdings gehören auch Erreger gefährlicher Atemwegskrankheiten wie Mers dazu.
In Peking sind inzwischen ungewöhnlich viele Menschen mit Schutzmasken unterwegs. In einigen Geschäften waren diese bereits ausverkauft. Familien diskutierten, ob geplante Reisen über die Feiertage abgesagt werden sollten.
Experten sind überzeugt, dass Reisende die neue Lungenkrankheit zumindest vereinzelt auch nach Europa bringen werden. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hatte wegen der Lungenkrankheit ihren Notfallausschuss einberufen. Die Experten verzichten vorerst darauf, den Notstand auszurufen. Auch die EU-Kommission plante zur Bewertung der Risiken durch die neue Lungenkrankheit ein Treffen.
Was bezweckt ein Gesundheitsnotstand? Die WHO kann einen internationalen Gesundheitsnotstand ausrufen und damit schärfere Maßnahmen zur Bekämpfung der Seuche empfehlen. Als in China vor mehr als 17 Jahren das Sars-Virus auftauchte, empfahl die WHO Maßnahmen wie Fiebermessungen an Flughäfen der betroffenen Region. Damit sollten möglicherweise Erkrankte erkannt und vom Reisen abgehalten werden. Flughäfen in anderen Ländern wie Singapur installierten für ankommende Fluggäste Tore mit Wärmebildkameras. So wollten sie fiebernde Passagiere herausfiltern. Damals gab es das WHO-Prozedere zur Erklärung einer «Notlage von internationaler Tragweite» (public health emergencies of international concern; PHEIC) noch nicht.
Auch nach Ausbruch der Schweinegrippe 2009 empfahlt die WHO solche Messungen. Forscher an der Universität von Perth in Australien kamen in einer Studie 2015 zu dem Schluss, dass die Maßnahmen nicht effektiv waren. In Singapur seien 2009 von 116 Schweinepest-Infizierten nur 15 am Flughafen entdeckt worden, in Japan seien nur 10 von 151 Reisenden aufgefallen, die später diese Grippeform hatten. Reisende können demnach infiziert sein und andere anstecken, bevor sie Symptome wie Fieber entwickeln.
Auch vom Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin hieß es, es gebe keine wissenschaftlichen Belege für die Wirksamkeit sogenannter Entry Screenings an Flughäfen, also Kontrollen bei der Einreise. Sinnvoll seien Exit Screenings in von einer Erkrankungswelle besonders betroffenen Gebieten. Wuhan hat entsprechende Kontrollen bei der Ausreise bereits eingeführt.
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Sprunghaft ansteigende Fallzahlen und neue Todesfälle lassen die Sorge vor dem insbesondere in China auftretenden neuartigen Virus wachsen. Dabei stellen sich viele die Frage, ob der Erreger mitunter lebensgefährlicher Atemwegserkrankungen auch Deutschland erreichen könnte. Lungenfacharzt Norbert Vetter erklärt, wie gefährlich die Krankheit ist.
Alle Infizierten und Verdachtsfälle, die bislang aus anderen Ländern als China gemeldet wurden, hatten sich zuvor in Wuhan aufgehalten. Ein Fisch- und Geflügelmarkt in der chinesischen Millionenmetropole gilt als Ausgangspunkt des neuartigen Erregers. Ein Sprecher des Auswärtigen Amtes wies entsprechend am Montag darauf hin, dass nach derzeitigem Wissensstand vor allem ein Risiko für Regionen bestehe, die "viel Reiseverkehr" mit Wuhan hätten.
In den Reisehinweisen des Auswärtigen Amtes wird selbst das Infektionsrisiko für deutsche Reisende in Wuhan "als moderat eingeschätzt". Ihnen wird geraten, den Kontakt mit kranken Menschen und Tieren sowie Märkte mit Tierprodukten zu meiden und "gesteigert auf eine adäquate Handhygiene" zu achten. Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt bislang keine Reisebeschränkungen.
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Welches Risiko geht von dem Virus für Deutschland aus? Auch wenn Chinas Nationale Gesundheitskommission mittlerweile die Übertragbarkeit des Virus von Mensch zu Mensch bestätigte, geht das deutsche Robert-Koch-Institut von Einzelfällen aus. Es gebe weiterhin "keine Hinweise auf eine fortgesetzte Übertragung von Mensch zu Mensch", heißt es.
Die Bundesbehörde verweist zudem auf eine aktuelle Risikoeinschätzung des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), wonach das Risiko einer weiteren Ausbreitung innerhalb der EU, sollte ein Fall festgestellt werden, "als gering bis sehr gering" anzusehen ist.
Entsprechend schätzt das deutsche Robert Koch-Institut das Risiko für die Gesundheit der Bevölkerung in Deutschland "zurzeit als sehr gering" ein. Diese Einschätzung könne sich allerdings aufgrund neuer Erkenntnisse kurzfristig ändern.
Welche Vorsichtsmaßnahmen gibt es? Das Robert-Koch-Institut beobachtet die Entwicklungen bei dem neuartigen Virus und steht dazu mit der WHO im Kontakt. Die Berliner Charité hat nach Angaben ihres Virulogen Christian Drosten bereits "alle Testsysteme hoch gefahren", um eine Infektion mit dem neuen Coronavirus bei Bedarf schnell nachweisen zu können.
Deutschlands größter Flughafen in Frankfurt am Main sieht aktuell keine Notwendigkeit für Schutzmaßnahmen, zumal dort keine Direktflüge aus Wuhan landen. Der Flughafenbetreiber steht laut seiner Sprecherin aber "in einer engen Abstimmung mit den Behörden" und im Austausch mit anderen Flughäfen.
Durch vergangene Epidemien sei der Airport auf ein mögliches Auftreten der neuartigen Infektion sehr gut vorbereitet. Bei einer weiteren Ausbreitung der Lungenkrankheit würden die Rettungskräfte am Flughafen im Erkennen von Symptomen geschult werden.
Temperaturmessen bei Passagieren, wie es auf Flughäfen in anderen Ländern derzeit als Vorsichtsmaßnahme praktiziert wird, hält Charité-Experte Drosten für wenig sinnvoll. Schließlich verzichteten Kranke mit Symptomen eher auf eine Reise, sagte er im Deutschlandfunk. Bei Infizierten, bei denen sich das Virus noch in der Inkubation befinde, trete hingegen noch kein Fieber auf. Fiebermessen auf Flughäfen habe daher eher eine "psychologische" Wirkung.
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Vorbereitungen des Gesundheitssystems auf ein Auftreten des neuen Virus in Deutschland sind laut Drosten gleichwohl notwendig. So müssten sich deutsche Krankenhäuser Gedanken machen, wie sie Infizierte isolieren und intensivmedizinisch betreuen können. Bei einer - aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinlichen - größeren Ausbreitung des Coronavirus könnte Deutschland seinen Nationalen
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ANWOHNERIN ÜBER DEN SCHRECKLICHEN SCHULBUS-UNFALL (2 TOTE) „Ich hörte die Schreie der Kinder bis zu meinem Haus“
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