Benedikt XVI. – Vorbild für Kirche und Gesellschaft
Kardinal Rainer Maria Woelki zum Rüchtritt des Papstes.
Erstellt von Radio Vatikan am 13. Februar 2013 um 19:55 Uhr
Berlin (kathnews/RV). Der Rücktritt von Benedikt XVI. hat nach Einschätzung von Kardinal Rainer Maria Woelki die Kirche verändert. Er habe das Papstamt dadurch auf eine gute Weise „entzaubert“, sagte der Berliner Erzbischof am Dienstag vor Journalisten. Damit sei er ein Vorbild für andere Verantwortungsträger in Kirche und Gesellschaft, „nicht an der Macht zu kleben“. In den vergangenen 700 Jahren schieden die Päpste nur durch ihren Tod aus dem Amt. Benedikt XVI. setze durch seinen Amtsverzicht „einen Maßstab, der auch für folgende Päpste richtungsweisend ist“, betonte Woelki. Er mache deutlich, „dass der eigentliche Herr der Kirche Jesus Christus ist“. Der Kardinal betonte zugleich, dass in dem Rücktritt allerdings auch eine Gefahr bestehen könne. Auch künftige Päpste müssten sich der geistlichen Dimension des Amts bewusst sein. Sie seien „nicht nur Aufsichtsratsvorsitzende“. Der Kardinal räumte ein, dass ein Rücktritt des Papstes für ihn bislang „nur sehr schwer vorstellbar“ gewesen sei. So sei er immer dafür eingetreten, dass Benedikts Vorgänger Johannes Paul II. „sein Amt immer so ausübt, wie er konnte“. Der Berliner Kardinal erwartet nach eigenen Worten keine Probleme dadurch, dass es neben dem neuen Papst auch noch einen lebenden Amtsvorgänger gibt. Er rechne damit, „dass Benedikt XVI. sich sehr zurückhalten und nicht in den Verantwortungsbereich seines Nachfolgers hineinreden wird“. Dafür spreche schon sein Rückzug in ein Kloster. „Dort ist er in Rufweite, sollte man ihn fragen“, so der Berliner Erzbischof. Kardinal Woelki äußerte sich auch zu seinen Erwartungen an das neue Kirchenoberhaupt. Aus welchem Kontinent der Papst komme, sei ihm „total egal“. Er müsse sich jedoch den Fragen in Afrika und Lateinamerika genauso stellen wie denen der westlichen Welt.
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