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  • 11.05.2013 00:28 - Vom extremen Bedürfnis, Macht auszuüben ...
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Vom extremen Bedürfnis, Macht auszuüben ...

11.05.2013, | dpa
Cleveland,Entführung,Vergewaltigung (Quelle: dpa)

Der mutmaßliche Entführer von Cleveland, Ariel Castro, beim Verlesen der Anklageschrift (Quelle: dpa)

Das Verbrechen von Cleveland schockiert und löst Unverständnis aus: Wie konnte der Täter über so viele Jahre hinweg seine Opfer so extrem quälen? Die Psychiaterin Adelheid Kastner versucht, Hinweise zu geben. Demnach haben Kidnapper weltweit ähnliche Persönlichkeitsmerkmale, unabhängig vom jeweiligen Kulturkreis. Es geht um das extrem starke Bedürfnis, Macht über eine andere Person auszuüben, sagt die Expertin.

Dazu kommen häufig eine sadistische Veranlagung, keinerlei Mitgefühl - und eine passende Gelegenheit.

Menschen haben sich wenig geändert

Entführungen wie der jüngst aufgedeckte Fall in Cleveland sind laut der Psychiaterin keine Seltenheit. "In der Menschheitsgeschichte gibt es tausendjährige Phasen von Sklavenhaltung - und die Menschheit hat sich seither nicht dramatisch verändert", so Kastner. Einzig die gesellschaftliche Einstellung und die rechtliche Situation habe sich in den vergangenen 200 Jahren stark geändert.

Solche Taten präventiv einzudämmen sei daher nicht möglich: "Man sieht auch in Studien, dass die Todesstrafe etwa in den USA nicht abschreckend wirkt. Die Täter gehen nie davon aus, dass sie gefasst werden."
Foto-Serie: Entführung in Cleveland

Spektakuläres Ende einer Entführung in Cleveland: Die Beamten konnten drei Frauen befreien, die seit Jahren verschwunden waren. Festgenommen wurden drei Brüder. Als Haupttäter gilt der Schulbusfahrer Ariel Castro (links).
In diesem Haus hielten die Brüder die drei Frauen gefangen. (Quelle: dpa)
Castro scheint einen Hang zur Gewalt zu haben. Seinen Sohn hat er laut dessen Aussage regelmäßig verprügelt. Auch seine Ex-Frau habe der brutale Vater einmal fast totgeschlagen, als sie sich von einer Gehirnoperation zu erholen versuchte. (Quelle: dpa)

Kastner hatte im Prozess gegen den zu lebenslanger Haft verurteilten Inzest-Täter Josef Fritzl das psychiatrische Gutachten erstellt. Fritzl hielt seine Tochter 24 Jahre lang in einem fensterlosen Verlies in seinem Keller im österreichischen Amstetten gefangen. Er vergewaltigte sie und zeugte mit ihr sieben Kinder. Sechs davon überlebten.

Kastner stellte nach stundenlangen Gesprächen mit Fritzl fest, dass er an keiner Geisteskrankheit litt, die seine Schuldfähigkeit ausschließen würde.

Jahrelang galten drei junge Frauen in Cleveland, Ohio als vermisst. Nun haben sie sich offenbar aus den Händen eines Geiselnehmers befreien können. zum Video
Noch zahlreiche weitere Opfer

Bevor der Fall Fritzl bekannt wurde, hatte die Wienerin Natascha Kampusch nach acht Jahren vor ihrem Entführer fliehen können. In Medien wurde danach von zwei schockierenden österreichischen Einzelfällen gesprochen. Kastner sagte damals, dass weltweit "noch genug" Opfer gefangen gehalten würden. "Das hat sich dann auch bewahrheitet", sagte Kastner.

Das zeigen zahlreiche Beispiele wie etwa der Fall der Amerikanerin Jaycee Lee Dugard zeigte. Sie war 1991 als Mädchen entführt und 18 Jahre lang gefangen gehalten worden.

Cleveland-Kidnapper: "rücksichtsloser Eigennutz"

Unterdessen ist der mutmaßliche Kidnapper der drei jungen Frauen in Cleveland offiziell wegen Vergewaltigung und Entführung angeklagt worden. Die Staatsanwaltschaft wirft Ariel Castro vor, Amanda Berry, Gina DeJesus und Michelle Knight etwa ein Jahrzehnt in seinem Haus festgehalten, vergewaltigt und geprügelt zu haben.

Berry habe in der Zeit eine Tochter bekommen - sie wird als vierter Entführungsfall behandelt. Das Gericht setzte die Kaution gegen den Arbeitslosen auf acht Millionen Dollar (umgerechnet etwa sechs Millionen Euro) fest.

Castros Handlungen seien vorsätzlich und verkommen gewesen, sagte Staatsanwalt Brian Murphy. Der Täter habe die drei jungen Frauen aus rücksichtslosem Eigennutz eingesperrt, vergewaltigt, verprügelt, hungern lassen und gefesselt.



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