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  • 30.03.2014 09:39 - 4.Fastensonntag A
von Hildegard Maria in Kategorie Allgemein.

4.Fastensonntag A

Erste Lesung 1Sam 16,1-7.10-13


In jenen Tagen sprach der Herr zu Samuel: Fülle dein Horn mit Öl, und mach dich auf den Weg! Ich schicke dich zu dem Betlehemiter Isai; denn ich habe mir einen von seinen Söhnen als König ausersehen.
Als sie kamen und er den Eliab sah, dachte er: Gewiss steht nun vor dem Herrn sein Gesalbter. Der Herr aber sagte zu Samuel: Sieh nicht auf sein Aussehen und seine stattliche Gestalt, denn ich habe ihn verworfen; Gott sieht nämlich nicht auf das, worauf der Mensch sieht. Der Mensch sieht, was vor den Augen ist, der Herr aber sieht das Herz. So ließ Isai sieben seiner Söhne vor Samuel treten, aber Samuel sagte zu Isai: Diese hat der Herr nicht erwählt.
Und er fragte Isai: Sind das alle deine Söhne? Er antwortete: Der jüngste fehlt noch, aber der hütet gerade die Schafe. Samuel sagte zu Isai: Schick jemand hin, und lass ihn holen; wir wollen uns nicht zum Mahl hinsetzen, bevor er hergekommen ist. Isai schickte also jemand hin und ließ ihn kommen. David war blond, hatte schöne Augen und eine schöne Gestalt. Da sagte der Herr: Auf, salbe ihn! Denn er ist es. Samuel nahm das Horn mit dem Öl und salbte David mitten unter seinen Brüdern. Und der Geist des Herrn war über David von diesem Tag an.


Zweite Lesung Eph 5, 8-14


Einst wart ihr Finsternis, jetzt aber seid ihr durch den Herrn Licht geworden. Lebt als Kinder des Lichts! Das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
Prüft, was dem Herrn gefällt, und habt nichts gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, sondern deckt sie auf! Denn man muss sich schämen, von dem, was sie heimlich tun, auch nur zu reden.
Alles, was aufgedeckt ist, wird vom Licht erleuchtet. Alles Erleuchtete aber ist Licht. Deshalb heißt es: Wach auf, du Schläfer, und steh auf von den Toten, und Christus wird dein Licht sein.


Evangelium Joh 9, 1-41

In jener Zeit sah Jesus einen Mann, der seit seiner Geburt blind war. Da fragten ihn seine Jünger: Rabbi, wer hat gesündigt? Er selbst? Ober haben seine Eltern gesündigt, so dass er blind geboren wurde?
Jesus antwortete: Weder er noch seine Eltern haben gesündigt, sondern das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt.
Als er dies gesagt hatte, spuckte er auf die Erde; dann machte er mit dem Speichel einen Teig, strich ihn dem Blinden auf die Augen und sagte zu ihm: Geh und wasch dich in dem Teich Schiloach! Schiloach heißt übersetzt: Der Gesandte. Der Mann ging fort und wusch sich. Und als er zurückkam, konnte er sehen.
Die Nachbarn und andere, die ihn früher als Bettler gesehen hatten, sagten: Ist das nicht der Mann, der dasaß und bettelte? Einige sagten: Er ist es. Andere meinten: Nein, er sieht ihm nur ähnlich. Er selbst aber sagte: Ich bin es.
Da fragten sie ihn: Wie sind deine Augen geöffnet worden? Er antwortete: Der Mann, der Jesus heißt, machte einen Teig, bestrich damit meine Augen und sagte zu mir: Geh zum Schiloach, und wasch dich! Ich ging hin, wusch mich und konnte wieder sehen. Sie fragten ihn: Wo ist er? Er sagte: Ich weiß es nicht.
Da brachten sie den Mann, der blind gewesen war, zu den Pharisäern. Es war aber Sabbat an dem Tag, als Jesus den Teig gemacht und ihm die Augen geöffnet hatte. Auch die Pharisäer fragten ihn, wie er sehend geworden sei. Der Mann antwortete ihnen: Er legte mir einen Teig auf die Augen; dann wusch ich mich, und jetzt kann ich sehen.
Einige der Pharisäer meinten: Dieser Mensch kann nicht von Gott sein, weil er den Sabbat nicht hält. Andere aber sagten: Wie kann ein Sünder solche Zeichen tun? So entstand eine Spaltung unter ihnen. Da fragten sie den Blinden noch einmal: Was sagst du selbst über ihn? Er hat doch deine Augen geöffnet. Der Mann antwortete: Er ist ein Prophet.
Die Juden aber wollten nicht glauben, dass er blind gewesen und sehend geworden war. Daher riefen sie die Eltern des Geheilten und fragten sie: Ist das euer Sohn, von dem ihr behauptet, dass er blind geboren wurde? Wie kommt es, dass er jetzt sehen kann? Seine Eltern antworteten: Wir wissen, dass er unser Sohn ist und dass er blind geboren wurde. Wie es kommt, dass er jetzt sehen kann, das wissen wir nicht. Und wer seine Augen geöffnet hat, das wissen wir auch nicht. Fragt doch ihn selbst, er ist alt genug und kann selbst für sich sprechen. Das sagten seine Eltern, weil sie sich vor den Juden fürchteten; denn die Juden hatten schon beschlossen, jeden, der ihn als den Messias bekenne, aus der Synagoge auszustoßen. Deswegen sagten seine Eltern: Er ist alt genug, fragt doch ihn selbst.
Da riefen die Pharisäer den Mann, der blind gewesen war, zum zweiten Mal und sagten zu ihm: Gib Gott die Ehre! Wir wissen, dass dieser Mensch ein Sünder ist. Er antwortete: Ob er ein Sünder ist, weiß ich nicht. Nur das eine weiß ich, dass ich blind war und jetzt sehen kann.
Sie fragten ihn: Was hat er mit dir gemacht? Wie hat er deine Augen geöffnet? Er antwortete ihnen: Ich habe es euch bereits gesagt, aber ihr habt nicht gehört. Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden? Da beschimpften sie ihn: Du bist ein Jünger dieses Menschen; wir aber sind Jünger des Mose. Wir wissen, dass zu Mose Gott gesprochen hat; aber von dem da wissen wir nicht, woher er kommt.
Der Mann antwortete ihnen: Darin liegt ja das Erstaunliche, dass ihr nicht wisst, woher er kommt; dabei hat er doch meine Augen geöffnet. Wir wissen, dass Gott einen Sünder nicht erhört; wer aber Gott fürchtet und seinen Willen tut, den erhört er. Noch nie hat man gehört, dass jemand die Augen eines Blindgeborenen geöffnet hat. Wenn dieser Mensch nicht von Gott wäre, dann hätte er gewiss nichts ausrichten können.
Sie entgegneten ihm: Du bist ganz und gar in Sünden geboren, und du willst uns belehren? Und sie stießen ihn hinaus.
Jesus hörte, dass sie ihn hinausgestoßen hatten, und als er ihn traf, sagte er zu ihm: Glaubst du an den Menschensohn?
Der Mann antwortete: Wer ist das, Herr? Sag es mir, damit ich an ihn glaube.
Jesus sagte zu ihm: Du siehst ihn vor dir; er, der mit dir redet, ist es.
Er aber sagte: Ich glaube, Herr! Und er warf sich vor ihm nieder.
Da sprach Jesus: Um zu richten, bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden.
Einige Pharisäer, die bei ihm waren, hörten dies. Und sie fragten ihn: Sind etwa auch wir blind?
Jesus antwortete ihnen: Wenn ihr blind wärt, hättet ihr keine Sünde. Jetzt aber sagt ihr: Wir sehen. Darum bleibt eure Sünde.


Die Heilung des Blinden
Blinde und Sehende


Das ganze neunte Kapitel des Johannes-Evangeliums handelt von der Heilung eines Blinden durch Jesus, von einer Heilung und deren Folgen. Die körperliche Heilung der Blindheit schildern die ersten sieben Verse, die übrigen 34 die Reaktion der Pharisäer und die innere Heilung, an deren Ende dessen Bekenntnis des Geheilten zu Jesus Christus steht.
Das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden!
Schon die ersten Worte zeigen, dass es in diesem Kapitel um mehr geht als nur um äußere Heilung. Jesus und seine Jünger begegnen einem von Geburt an Blinden. Wer hat gesündigt? Fragen die Jünger, der Blinde selbst, oder dessen Eltern? Krankheit und Behinderung als eine Folge von Sünde, das ist ein gängiges Erklärungsmuster. Selbst in unserer heutigen aufgeklärten Welt erleben wir es nicht selten, dass in irgendeinem Fehlverhalten die Ursache von Behinderung gesehen wird. Doch wie immer man darüber denken mag, Jesus macht ganz deutlich, dass der Tun-Ergehens-Zusammenhang von Sünde und Krankheit nicht haltbar ist. Das Wirken Gottes soll an dem Blinden offenbar werden. Auch die Blindheit des Blinden hat in Gott ihren Sinn.
Dies müssen wir etwas tiefer bedenken. Fest steht, dass Krankheiten und Leiden soweit es in der Kraft der Menschen steht, geheilt werden sollen. Es gibt aber auch in unserer heutigen Zeit Krankheiten und Leiden, die unheilbar sind und mit denen zu leben die Menschen lernen müssen. Ich denke hier beispielsweise an behinderte Menschen. Auch die Blindheit von Geburt an gehört zu einem solchen unheilbaren Leid.

Wenn jemand ganz unerwartet Heil zuteil wird und er die Macht seines Retters erkennt, dann wird er dessen Macht auch glühender lieben. (Gregor der Große)


Zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte gab es Tendenzen, behinderte Menschen aus der Gesellschaft zu verbannen. Das grauenerregende Wort vom lebensunwerten Leben ist sicher vielen bekannt. Doch gerade zu solchen Menschen, deren Leben in den Augen vieler als unnütz erscheint, sagt Jesus: Das Wirken Gottes soll an dir offenbar werden. Für Gott ist kein Leben ohne Sinn, auch wenn das Leid des Lebens keinen Sinn hat. Gott kann auch dort, wo niemand es zu vermuten scheint, wirken. Gerade dort, wo Menschen mit all ihren Möglichkeiten nicht mehr helfen können, da wirkt Gott. Wo manche Gottverlassenheit und Strafe Gottes vermuten, ist der Ort des herrlichen Wirkens Gottes.
Nun werden viele fragen, wie denn? Es gibt doch so viele Behinderte auf dieser Welt. Wie viele von ihnen hat Gott geheilt? Hat er vergessen, an den anderen zu wirken? Doch vielleicht wirkt Gott ganz anders, als wir es vermuten. Ich denke, das Wirken Gottes an einem behinderten Menschen zeigt sich darin, dass andere Menschen sich um ihn kümmern. Die Betreuung eines behinderten Menschen ist einer der größten Dienste, die ein Mensch leisten kann. Dieser Dienst kann für das Pflegepersonal und ganz besonders auch für die Eltern und Angehörigen sehr mühsam, ja scheinbar unmöglich erscheinen. Aber ich glaube, dass gerade Menschen, die sich ganz dem Dienst an Behinderten widmen, Eltern, die ihr behindertes Kind annehmen und für das Kind da sind, etwas von dem Wirken Gottes spüren. Gott wird diesen Dienst nicht ohne seinen Segen lassen, er wird eine Familie mit einem behinderten Kind nicht ohne seinen Segen lassen.
Wir sehen deutlich, wie fehl am Platz hier die Frage nach Sünde und Fehlverhalten hier ist, wie unnütz es ist, nach einem Schuldigen zu suchen oder gar Gott die Schuld zu geben. Es gilt da, wo Menschen nicht mehr heilen können, anzunehmen, zu helfen, mit der Behinderung zu leben und zu vertrauen auf die Hilfe Gottes, besonders wenn der Dienst am anderen mühsam, ja unmöglich erscheint. Das Wirken Gottes soll an ihm offenbar werden. Denken wir groß von behinderten Menschen, denken wir groß von Gott, der ganz besonders in den schwächsten aller Menschen sein Wirken zeigen kann.

Jesus das Licht der Welt

Der Bericht von der Heilung ist umrahmt von einem Lichtwort Jesu. Wir müssen, solange es Tag ist, die Werke dessen vollbringen, der mich gesandt hat; es kommt die Nacht, in der niemand mehr etwas tun kann. Solange ich in der Welt bin, bin ich das Licht der Welt. Und am Ende des Kapitels sagt Jesus: Um zu richten bin ich in diese Welt gekommen: damit die Blinden sehend und die Sehenden blind werden. Die entscheidende Heilung ist nicht die der äußeren Blindheit, sondern die der inneren Blindheit, die Gott nicht erkennt. Viele meinen, wie die Pharisäer damals, sie wären sehend, sie könnten alles erkennen, könnten Richter sein über Gut und Böse, oder sie könnten ohne Gott die Geheimnisse dieser Welt verstehen. Nein, wer meint aus sich das Licht zu haben, der ist in Wahrheit blind. Wir haben nur dann das Licht, wenn wir alles im Lichte dessen sehen, der von sich sagt "Ich bin das Licht der Welt", im Lichte Jesu Christi.
Der Blinde im Evangelium weiß nicht, wer ihn geheilt hat. Er geht zunächst zu den Pharisäern, die er für solche Wunder zuständig hält. Doch die sind blind. Nein, das kann kein guter Mensch sein, der einen Blinden an einem Sabbat, an dem man keine Arbeit tun darf, heilt. Dieser Jesus paßt nicht in ihr Muster, genau so wenig wie seine Anhänger. Die Pharisäer haben ihr eigenes Licht, das sie hüten und doch werden sie so zu Hütern ihrer Finsternis.

Die Heilung des Blinden
Christus selbst ist der Tag. Der gewöhnliche Tag geht zu Ende mit dem Umlauf der Sonne und hat nur wenige Stunden. Der Tag der Gegenwart Christi aber dauert bis zur Vollendung der Weltzeit. (Augustinus)

Sehr spannend ist dann die weitere Entwicklung. Die Pharisäer stellen Nachforschungen an. War der Geheilte wirklich blind? Die Eltern des Geheilten bezeugen, dass er blind geboren wurde, wollen sich aber auf keine weitere Diskussion über die Heilung einlassen. Sie überlassen ihren Sohn sich selbst. Der Geheilte ist ganz auf sich allein gestellt. Er wird sich darüber gefreut haben, dass er sehen kann, aber nun sind plötzlich alle gegen ihn. Auch seine Eltern, die sich vielleicht bisher um ihn gekümmert hatten, lassen ihn allein. Doch er weiß sich zu helfen. Er ist nicht auf den Mund gefallen. Als ihn die Pharisäer zum x-ten Mal fragen, wie er denn geheilt wurde, sagt er: Warum wollt ihr es noch einmal hören? Wollt auch ihr seine Jünger werden?
Der Geheilte hat sich trotz aller Drohungen als Jünger Jesu bekannt. Er weiß, wie er sehend geworden ist, doch die Pharisäer glauben nicht und bleiben blind. Sie werfen den Geheilten aus der Synagoge. Jesus hört davon. es kommt zu einer zweiten Begegnung. Der Geheilte hat erkannt, dass hinter seiner Heilung mehr steckt, als "nur" die Tatsache, dass er sehen kann. Er hat erkannt, dass er das neue Leben, das Jesus ihm geschenkt hat, nur mit Jesus in seiner Fülle leben kann. Er fällt vor Jesus nieder. "Ich glaube, Herr!" Er glaubt fest daran, dass Jesus das Licht der Welt ist, in dem allein Sehen wirkliches Sehen ist.
Bitten wir den Herrn, dass wir zu solchen sehenden Menschen werden. Bitten wir ihn, dass wir zu Boten seines Lichtes werden, wo es gilt, schwachen und kranken Menschen zu helfen, wo es gilt, für den Glauben Zeugnis abzulegen, Zeugnis zu geben für Jesus Christus, der gekommen ist, damit die Menschen das Licht des Lebens haben.



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