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Exekution von Shafqat Hussain Mit 14 zum Tode verurteilt, elf Jahre später hingerichtet 04.08.2015, 09:00 Uhr | Spiegel Online
Die Eltern von Shafqat Hussain mit einem Bild ihres Sohnes, der nun hingerichtet wurde. (Quelle: dpa)
Alle Gnadengesuche waren vergebens: Pakistan hat den verurteilten Mörder Shafqat Hussain gehängt. Bei seiner Verhaftung war er 14 Jahre alt, das Geständnis hatte der Analphabet nach tagelanger Folter unterschrieben.
Vier Mal schon hatte Pakistans Justiz die Hinrichtung Shafqat Hussains angesetzt, vier Mal wurde die Exekution in letzter Minute verschoben. Nun ist das Todesurteil im Zentralgefängnis von Karatschi vollstreckt worden. Hussain wurde gehängt, das berichten die pakistanische Zeitung "Dawn" und der Fernsehsender Geo TV übereinstimmend.
Der Mann soll 2004 einen siebenjährigen Jungen entführt und umgebracht haben. Das behauptet die Polizei von Karatschi, und dieser Einschätzung folgten drei Gerichte. Einen Beweis für Hussains Täterschaft gibt es nicht. Einzig ein Geständnis liegt vor, das Hussain, der Analphabet, nach neun Tagen Folter unterschrieb.
Polizei machte ihn älter
Damals war er gerade einmal 14 Jahre alt, das ist durch seine Geburtsurkunde belegt. Die Polizei gab sein Alter zum Zeitpunkt der Verhaftung mit 23 an - die Richter glaubten dieser Darstellung. Alle Appelle der Organisation "Justice Project Pakistan" (JPP), Hussains Alter von Ärzten bestimmen zu lassen, blieben unerhört. Erst im vergangenen Monat hatte das Oberste Gericht in Islamabad einen entsprechenden Antrag abgelehnt. Stattdessen beriefen sich die Richter auf Gefängnisunterlagen
Das JPP kümmert sich um benachteiligte Strafgefangene und übernahm in den vergangenen Jahren Hussains Verteidigung. Sein Pflichtverteidiger während des Prozesses 2004 vor einem Anti-Terror-Gericht hatte seine Aufgaben nicht erfüllt und das jugendliche Alter seines Mandanten außer Acht gelassen.
Trotzdem hatte es lange so ausgesehen, als komme Hussain mit dem Leben davon. 2008 setzte Pakistan die Vollstreckung von Todesurteilen aus. Hussain lernte im Gefängnis lesen und schreiben.
Pakistan vollstreckt mehr Todesurteile
Als im vergangenen Dezember ein Taliban-Kommando eine Schule in Peschawar stürmte und 145 Menschen tötete, darunter 132 Kinder, beendete die Regierung den Hinrichtungsstopp für Terrorfälle mit sofortiger Wirkung, um Härte zu demonstrieren. Seither hat Pakistan rund 180 Verurteilte exekutiert.
Am Dienstagmorgen durfte Hussain seine Familienangehörigen zum letzten Mal sehen. Kurz darauf trat er vor seinen Henker. http://www.t-online.de/nachrichten/panor...elf-jahren.html
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