09.08.2015
Marie-Luise Marjan zum 75. Geburtstag "Versuchen, mit sich im Reinen zu sein"
Marie-Luise Marjan im domradio-Interview
Marie-Luise Marjan feiert nicht nur ihren 75. Geburtstag, sondern bald auch 30 Jahre Lindenstraße als Mutter Beimer. Sie fühlt sich als strahlendes Sonntagskind, das durch Gottes schützende Hand und liebe Menschen viel Glück erfahren hat.
„Mit 75 Jahren, fängt das Leben an“, singt die bekannteste Schauspielerin der Lindenstraße und freut sich auf ihren Geburtstag am Sonntag im Kreise ihrer Familie. Erst im Alter von 67 Jahren hat sie im Zuge von Recherchen für die ARD-Dokumentationsreihe „Das Geheimnis meiner Familie“ herausgefunden, wer ihr Vater war und ist ihrem Halbbruder begegnet. Der Beginn ihrer Geburtstagsfeier um Punkt 15 Uhr hat eine symbolische Bedeutung: „Ich bin ein Sommerkind, ich bin auch an einem 9. August an einem Sonntag geboren um 13 Uhr, und genau zwei Stunden später werde ich meine Geburtstagsfeier beginnen.“ Zum ersten Mal hat sie mit 50 ihren Geburtstag gefeiert, und dann nur alle 5 Jahre, damit es nicht zu langweilig werde.
Freundschaft mit Würzburger Bischof Hofmann
Leider kann dieses Jahr der Würzburger Bischof Friedhelm Hofmann nicht dabei sein. Aber er hat ein großes Buch geschickt und ein Grußwort, das sie an ihrem Festtage vorlesen wird. Wenn sie in Würzburg ist, sieht sie ihn regelmäßig, denn „es ist eine Verbindung fürs Leben“. Bischof Hofmann freut sich immer, wenn sie kommt, denn „er ist Rheinländer durch und durch, und er ist glücklich, rheinische Töne zu hören.“ Durch ihre neu gefundene große Verwandtschaft aus der Linie des Vaters ist sie öfter in Würzburg.
Positiver Rückblick auf ein bewegtes Leben
1940 wurde Marie-Luise Marjan mitten im Krieg geboren. Ihre Mutter hat sie direkt nach der Geburt in ein Waisenhaus gegeben. „Es hätte wer weiß was aus mir werden können“, erinnert sich die Schauspielerin. Doch schon ein Jahr später wurde sie adoptiert. Es waren für sie „gute Eltern“, die ihr die beste Bildung haben angedeihen lassen. Disziplin wurde ihr eher antrainiert. „Tun sie irgendwas und Ihnen wird auf die Finger gehauen“, erinnert sie sich, „dann lernen Sie ganz schnell, aha, ohne Disziplin geht es nicht“. Doch ihr starker Willen und die Disziplin waren wichtig, um in dem harten Konkurrenzkampf auf der Theaterbühne oder im Filmgeschäft zu bestehen. Marie-Luise Marjan ist dankbar, dass sie es „geschafft“ hat und heute eine erfolgreiche Schauspielerin ist.
„Ihre“ Kinder sind in aller Welt
Marie-Luise Marjan hat bislang nicht geheiratet und keine eigenen Kinder. Doch seit 25 Jahren ist sie Mitglied der Hilfsorganisation Plan International und begeisterte Patin von Kindern in Entwicklungsländern. „Es ist Hilfe zur Selbsthilfe“, sagt sie, denn durch die Gelder werden in Dörfern Krankenhäuser und Schulen gebaut. Bildung hat für Marie-Luise Marjan einen ganz hohen Stellenwert, weil sie der einzige Garant dafür sei, aus der Armutsspirale herauszukommen. Mit Blick auf die Flüchtlingsströme erinnert sie daran: "Niemand würde freiwillig seine Heimat verlassen, wenn sie sich auf ein eigenes Auskommen verlassen könnten". Erst im April hat sie im Alter von 74 Jahren ihr Patenkind an der Grenze zu Haiti besucht.
Altwerden ein Problem?
Mit 75 Jahren fühlt sich Marie-Luise Marjan gar nicht alt. Sie wünscht sich natürlich Gesundheit, denn „das braucht man ab einem gewissen Alter.“ Und deshalb sollte man verstärkt darauf Wert legen, Dinge zu tun, die wohl tun und die Gesundheit erhalten. Ganz wichtig ist für sie, sich nicht zu ärgern. „Wenn man sich ärgert, kriegt man Falten im Gesicht“, sagt sie, und die sollte man lieber woanders haben. Ihre Empfehlung: „Positiv denken, und versuchen, mit sich im Reinen zu sein“. Das seien für sie der beste Motor für ein langes, gutes Leben. domradio.de Birgitt Schippers[/b]
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