Urlauben wie der Papst: Kirche rät zur Nachhaltigkeit
Diözese Graz-Seckau empfiehlt gewissenhafte Urlaubsgestaltung hinsichtlich der Destination, der Anreise und des Aufenthalts
Hausmannskost
Graz-Seckau, 08.08.2015 (KAP) Papst Franziskus gibt mit seiner Enzyklika "Laudato si" und seinem Lebensstil Anregungen für eine nachhaltige Gestaltung des Urlaubs: Das hebt die Diözese Graz-Seckau hervor, die sich für einen "Urlaub mit gutem Gewissen" stark macht. Da Schöpfungsverantwortung zentraler Punkt christlichen Glaubens sei, sollten bei der Wahl des Verkehrsmittels, der Gestaltung des Aufenthalts und auch des Urlaubsziels selbst die Auswirkungen auf die Umwelt und auch auf die Menschen vor Ort mitbedacht werden, heißt es in einer Aussendung. Einige Schlüsselfragen sollte man sich schon bei der Wahl der Urlaubsdestination überlegen: Gut wäre etwa eine Vorrecherche, was im Land nach der Reisesaison zurückbleibt, ob Touristikunternehmen ihre Beschäftigten im Land Löhne zahlen, mit denen sich eine Familie ernähren lässt, sowie auch, ob natürliche Ressourcen bei der Reiseplanung berücksichtigt werden, wie etwa Wasser- und Energieversorgung oder Natur- und Artenschutz. "Stammen die Lebensmittel im landestypischen Restaurant wirklich aus heimischer Produktion?", so eine weitere der empfohlenen Fragen. Große Auswirkung auf die Ökobilanz einer Reise hat die Wahl des Verkehrsmittels, betont die Diözese. Das Flugzeug sei keine umweltschonende Form der Anreise, und vielerorts gibt es selbst zum Auto bessere Alternativen: Bus, Zug oder Fähre würden es oft erlauben, entspannter ans Ausflugsziel zu gelangen, zudem ermöglichten sie es, Land und Leute besser kennen zu lernen. Deshalb: "Informieren Sie sich über den öffentlich Verkehr vor Ort. Nicht überall ist man auf ein Auto angewiesen." Am umweltfreundlichsten sei freilich das Fußpilgern. Statt Schnitzel mit Pommes seien in den Urlaubsländern die heimischen Spezialitäten zu empfehlen - geschmacksmäßig und auch aufgrund ihrer meist nachhaltigeren Produktion, heißt es weiter. Deshalb: Lieber Lebensmittel aus heimischer Landwirtschaft statt Importware, wobei man freilich vom Verzehr gefährdeter Arten wie Schildkröten oder Haie Abstand nehmen sollte. Punkto Verhalten am Urlaubsort rät die Diözese für Aufenthalte in heißen Urlaubsregionen, den Wasserverbrauch etwa beim Duschen geringer zu halten als im wasserreichen Österreich. Weitere Tipps aus Graz-Seckau, wo man sich auf einschlägige Ökotourismus-Seiten beruft: Die Natur erleben, ohne sie zu zerstören - deshalb besser geführte Wanderungne oder Tierbeobachtungen in Nationalparks, bei Radtouren oder Kanufahren statt Mountainbiking und Wandern querfeldein oder Bootsfahrten in Wasserschutzgebieten. "Verzichten Sie auch auf Sportarten, die den örtlichen Verhältnissen nicht angemessen sind - etwa Golfplätze in trockenen Regionen." Gewissenhafte Reisende würden sich zudem zurückhalten beim Souvenirkauf, der das illegale Geschäft und die Ausrottung seltener Arten bloß fördere und der regionalen Wertschöpfung mehr schade als ihr zu nützen - Erkundungen vor dem Kauf seien hier empfehlsam. Muscheln und Schnecken seien oft geschützt, Schmuck aus schwarzen Korallen trage zur Zerstörung von Meereslebensräumen bei und Produkte aus Krokodil-, Schlangen- oder Eidechsenhaut dürften ohne spezielle Genehmigung gar nicht in die EU eingeführt werden - es sei denn, sie stammen aus einer kontrollierten Nutzung und sind entsprechend zertifiziert. "Und Hand aufs Herz: Modisch punkten kann man mit Krokodilledertaschen auch nicht mehr", so ein weiterer Ratschlag. Papst Franziskus, der seinem aktuellen Lehrschreiben dem Untertitel "Die Sorge um das gemeinsame Haus" gegeben hat, sei auch mit seiner eigenen Urlaubsgestaltung richtungsweisend: "Er verbringt seinen Urlaub im Vatikan. Vielleicht verbringen Sie ihren Urlaub das nächste Mal auch in Österreich und lernen ihre Heimat kennen", legt die steirische Diözese nahe.
Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/71689.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.[/b]
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