Diözese Padua untersagt Initiativen gegen die Gender-Ideologie (die es angeblich gar nicht gibt) 28. August 2015 10:36 | Mitteilung an die Redaktion
Festsaal der Universität Padua – Für Diözese gibt es weder eine Gender-Ideologie noch eine Gender-Theorie
(Padua) Gibt es katholische Diözesen, denen die Gender-Ideologie gefällt? Das klingt unglaublich, scheint aber für die norditalienische Diözese Padua zu gelten.
Daß die Gender-Frage in den Diözesen unterschiedlich wahrgenommen wird, ist spätestens seit vergangenem Juni bekannt, ansonsten hätten alle Diözesen am 20. Juni den Family Day „Hände weg von unseren Kindern“ auf der Piazza San Giovanni in Rom unterstützt. Und alle Diözesen würden die italienischen Veilleurs unterstützen, die Sentinelle in Piedi (Stehende Wächter), die schweigend vor Regierungsgebäuden gegen die Zersetzung der Familie durch Genderisierung, besonders Homosexualisierung protestieren.
Family Day und schwache Unterstützung durch Diözesen
Wenn am 20. Juni dennoch eine Million Menschen nach Rom kamen, um gegen die Einführung der Gender-Ideologie zu demonstrieren, dann nicht dank der Unterstützung durch die Diözesen. Im Vergleich zur Unterstützung gab es deutlich mehr Diözesen und Pfarrer, die sich beeilten, sich vom Family Day zu distanzieren.
Viele katholische Kreise ignorieren die Gender-Frage, weil sie Angst haben, das umstrittene Thema könnte spalten. Vergleichbares geschah in den katholischen Diözesen und Verbänden bereits zu Diskussionen wie Abtreibung und Scheidung. An der Gender-Frage erstaune jedoch „die Bereitschaft, die Tragweite des Problems nicht zu erkennen, sie zu minimieren oder ganz zu leugnen“, so die Nuova Bussola Quotidiana (NBQ), deren Mitherausgeber Erzbischof Luigi Negri von Ferrara ist. Erzbischof Negri unterstützte wie kein anderer Diözesanbischof die italienische Ausgabe von Manif pour tous.
Viele Katholiken scheinen innerlich so leer und in bürgerlichen Konventionen gefangen, daß sie jeden öffentlichen Kampf für den eigenen Glauben scheuen. „Wenn Eltern oder Lehrer sich doch aufraffen und Sorgen äußern, heißt es, das sei Übertreibung. Wenn Bürger gegen die Einführung der Gender-Ideologie auf die Straße gehen, heißt es, das sei respektlos“, so NBQ. Rundschreiben der Diözese Padua an alle Pfarreien
Im Schulamt der Diözese Padua scheint man die Gender-Theorie sogar für eine Erfindung zu halten. Am vergangenen 18. August verschickte es ein entsprechendes Rundschreiben. Auslöser waren Informationsabende gegen die Gender-Ideologie, die in einigen Pfarreien der Diözese organisiert wurden. Auch besorgte Eltern hatten sich zur Gender-Ideologie um Informationen und Hilfe an die Diözese gewandt.
Im Rundschreiben teilte das diözesane Schulamt allen Pfarreien der Diözese drei Punkte mit: Die Gender-Theorie sei keine Ideologie. Unter dem Stichwort „Gender“ sei vielmehr eine Reihe von ganz unterschiedlichen Theorien zu verstehen. Diese Gender-Theorien seien kein Feind, den es zu bekämpfen gelte, sondern ein Gesprächspartner, mit dem ein Dialog zu führen und zu unterscheiden sei, indem man sich korrekt informiert und sich nach der Logik Christi ausrichtet.
Artikel 1, Paragraph 16 des neuen Schulgesetzes, das die Regierung des Linksdemokraten Matteo Renzi einführte und gegen das im Juni eine Million Menschen demonstrierten, habe nichts mit der Gender-Frage zu tun. Es sei daher nur ein vorgeschobenes Argument, damit die Ablehnung des Gesetzes zu begründen und Unterschriften für dessen Abschaffung zu sammeln, wie es derzeit mehrere katholische Organisationen tun.
Unterrichtsministerin Stefania Giannini habe Rundschreiben verschickt, durch die Eltern beruhigt sein könnten. Aus diesem Grund erging die Mahnung an alle Pfarreien, keine Veranstaltungen und Initiativen mehr zum Gender-Thema durchzuführen, ohne vorab den Bischof darüber informiert zu haben. Sollten Erziehungsfragen angesprochen werden (was sonst?), dann sei auch das diözesane Schulamt zu informieren.
Wie ein Dolchstoß – Was die Diözese nicht wahrhaben will
„Nach dieser Mitteilung wird es kaum noch ein Pfarrer wagen, in seiner Pfarrei eine Veranstaltung durchzuführen, in der kritische Stimmen zur Gender-Theorie zu Wort kommen“, so Nuova Bussola Quotidiana (NBQ). Katholiken aus der Diözese Padua, die an der Kundgebung „Hände weg von unseren Kindern“ teilgenommen haben, müßten nun denken, etwas falsch gemacht zu haben. Auch für die „Stehenden Wächter“ (Sentinelle in Piedi) sei die Mitteilung der Diözese wie ein Dolchstoß. „Sie werden enttäuscht sein, denn die einzige Aufforderung lautet: Dialog“, so NBQ.
Papst Benedikt XVI. und Papst Franziskus warnten vor der Gender-Theorie, Schulämter anderer Diözesen haben eigene Dokumente über die Gefahren dieser Ideologie veröffentlicht. Seit der Weltbevölkerungskonferenz in Kairo 1994 wird die Gender-Theorie von den internationalen Organisationen der Vereinten Nationen vorangebracht und von großen amerikanischen Stiftungen finanziert. Nun soll sie an die Post-2015-Millenniumsziele gekoppelt und damit faktisch den Menschenrechten gleichgestellt werden. Die Europäische Union und die meisten europäischen Regierungen haben Richtlinien und Erklärungen dazu veröffentlicht. Es gibt neugegründete Verlagshäuser, die, meist mit öffentlichen Geldern, nur Gender-Schriften herausgeben. Die öffentlichen Bibliotheken, Kindergarten- und Schulbibliotheken werden mit solchen Gender-Publikationen überschwemmt. Doch für die Diözese Padua ist alles nur Erfindung?
Homo-Verbände betreiben Homosexualisierung an Schulen
Die Rundschreiben der Unterrichtsministerin seien zudem nicht das Papier wert, auf dem sie geschrieben sind, so NBQ. Abgesehen davon, daß sich die meisten auf Bestimmungen vor Inkrafttreten des neuen Schulgesetzes beziehen, haben zahlreiche Schulamtsfunktionäre, Schuldirektoren und Lehrer mit Homo-Organisationen Konventionen abgeschlossen. Damit haben Homo-Verbände Zugang zu den Schulen und können sich dort unter dem Deckmantel von „Bildungsprogrammen“ mit oft wohlklingenden und verschleiernden Namen an den Kindern austoben. Offiziell werden „soziale Kompetenz“, „Toleranz“, „Diversität“ oder „Aufklärung“ gefördert. In Wirklichkeit sollen die natürliche Ordnung von Mann und Frau, der Familie, von Eltern und Kinder, die Scham und die eigene Identität zertrümmert werden, durch Jungen die gezwungen werden, sich als Mädchen zu verkleiden, den Zwang, die Toiletten des jeweils anderen Geschlechts benützen zu müssen, die Vorführung eigens hergestellter Homo-Filme schon im Kindergarten und an Grundschulen, die Lehre, daß „alles Liebe“ und jede Form sexueller Lust „ok“ sei und befriedigt werden müsse, wolle man nicht durch „Repression“ psychisch erkranken.
In den meisten Fällen geschieht diese Frühsexualisierung an den Eltern vorbei. Nicht nur, weil Eltern vielfach die Schule von heute mit der Schule ihrer Schulzeit gleichsetzen, sondern weil vieles vor den Eltern absichtlich verheimlicht werde, so NBQ.
http://www.katholisches.info/2015/08/28/...gar-nicht-gibt/ Text: Giuseppe Nardi Bild: Nuova Bussola Quotidiana
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