Studie: Ausländerfeindlichkeit auch unter Migranten zu finden
Ausländerfeindlichkeit ist laut einer Studie in Niedersachsen auch unter Zuwanderern selbst zu finden. Dies berichtet die "Hannoversche Allgemeine Zeitung" (Montag) unter Berufung auf eine Repräsentativbefragung des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN). Demnach möchte etwa jeder fünfte Pole in Niedersachsen keinen Türken als Nachbarn. Das KFN hatte im vergangenen Jahr 6.000 Niedersachsen ausführlich zu ihren Einstellungen, Befürchtungen und politischen Orientierungen befragt. "Man schaut beim Thema Ausländerfeindlichkeit immer schnell auf die Deutschen als Gruppe. Es gibt aber auch unter Migranten ausgeprägte Aversionen gegen andere Gruppen, wie auch unsere Studie belegt", erläuterte Verfasser Dirk Baier, Vizedirektor des KFN. So habe etwa jeder achte Türke Probleme mit Juden.
Auch bekämen Homosexuelle die stärkste Ablehnung von Migranten zu spüren. "Mehr als jeder dritte russische Befragte gab an, dass er Homosexuelle als Nachbarn unangenehm finden würde", heißt es der Zeitung zufolge in der mehr als 100 Seiten starken Studie. "Bildung ist der wirksamste Schlüssel, Ausländerfeindlichkeit abzubauen", betonte Baier - auch wenn es selbst unter Hochgebildeten durchaus starke Ressentiments geben könne.
So betrachtet laut Umfrage etwa jeder siebte erwachsene Niedersachse (14,3 Prozent) Ausländer und Zuwanderer sehr skeptisch. Unter den 16- bis 20-Jährigen wie unter den Älteren über 70 ist die Ablehnung von Ausländern höher, während Menschen zwischen 30 und 60 Jahren der Statistik zufolge wesentlich ausländerfreundlicher sind. bildpost
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