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  • 03.09.2015 08:51 - Dominikanische Republik: Migranten aus Haiti oft Sklavenarbeiter
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Dominikanische Republik: Migranten aus Haiti oft Sklavenarbeiter

Historiker: Grassierender Rassismus gegenüber den Arbeitsmigranten aus dem angrenzenden Nachbarland - Regierung Haitis lässt Bürger in der Diaspora im Stich

Vatikanstadt, 01.09.2015 (KAP) Sklaverei-ähnliche Zustände gibt es nach Angaben eines Historikers unter den haitianischen Gastarbeitern im Karibikstaat Santo Domingo: "Zehntausende arbeiten auf den Zuckerrohrplantagen unter Bedingungen, die der Sklavenarbeit sehr nahe kommen", erklärte Haiti-Experte Christophe Wargny im Interview mit "Radio Vatikan". Die Gastarbeiter aus dem direkt angrenzendem Land hätten keine Papiere und würden nur Gutscheine bekommen, die in Lebensmittelgeschäften eingelöst werden könnten. Die Situation verschlimmere sich seit einigen Jahren weiter, wobei die haitianische Regierung darauf kaum reagiere, so der Historiker, der unlängst gemeinsam mit Haitis Ex-Präsidenten Aristide Jean-Bertrand ein Buch über die Probleme des Landes schrieb.

Die Dominikanische Republik und ihr Nachbarland Haiti teilen sich gemeinsam die Karibikinsel Hispaniola. Während in dem einen Land der Tourismus floriert, ist Haiti das ärmste Land der westlichen Hemisphäre, gehört zur Gruppe der am wenigsten entwickelten Ländern und erholt sich nur allmählich vom verheerenden Erdbeben von 2010. Zehntausende Bewohner Haitis haben keine Häuser und leben in Elendsvierteln in Wellblechhütten, wobei die meisten keine richtige Arbeit haben; jeder Zweite lebt von weniger als einem US-Dollar am Tag. Viele Haitianer wandern deshalb in den spanischsprachigen Nachbarstaat aus und suchen Arbeit im Fremdenverkehr und in der Landwirtschaft.

Gegen die fast ausschließlich dunkelhäutigen haitianischen Einwanderer gebe es in der Dominikanischen Republik - hier liegt der Anteil der schwarzen Bevölkerung nur bei 12 Prozent - einen "starken Rassismus", berichtete Wargny. Die Haitianer müssten offenbar als Sündenböcke in Zeiten der Krise herhalten. "Jedes Mal, wenn die Dominikanische Republik Schwierigkeiten hat, machen sie die Haitianer dafür verantwortlich, etwa, dass sie den anderen die Arbeit wegnehmen." Zutreffend sei bloß, dass die Haitianer in der Dominikanischen Republik im Zuckerrohranbau, im Baugewerbe und in der Infrastruktur eine große Rolle spielten. Mit ihren Problemen in der Diaspora seien die Haitianer isoliert und auf sich allein gestellt, würden die Missstände doch in ihrem Heimatland etwa bei den Wahlen kaum thematisiert.

Die Ursachen für die grundlegenden Unterschiede zwischen beiden Hispaniola-Ländern erklärte Wargny durch die Kolonialgeschichte: Sowohl Haiti als auch die Dominikanische Republik waren einst spanische Kolonien, mit der Übernahme der Kolonialherrschaft Haitis durch Frankreich Ende des 17. Jahrhunderts begann jedoch der Niedergang des Staates: Massiv wurden Wälder gerodet, um Häuser und Schiffe bauen zu können, wobei natürliche Schutzwälle gegen Naturkatastrophen wegfielen und Erdbeben oftmals zu verheerenden Überschwemmungen und Schlammlawinen führten - zuletzt 2010. Heute sei auch in der Dominikanischen Republik die Armutsquote mit 40 Prozent höher als in anderen Karibikländern, dennoch blicke man auf das Nachbarland Haiti mit seinen sozialen Problemen herunter.



Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/72117.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.



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