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  • 03.09.2015 08:31 - Transsexueller Spanier darf doch nicht Taufpate werden
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Transsexueller Spanier darf doch nicht Taufpate werden
Glaubenskongregation urteilte negativ

Madrid-Rom, 02.09.2015 (KAP/KNA) Neue Wendung im Fall des transsexuellen Spaniers Alex Salinas, der Taufpate seines Neffen werden wollte: Der 21-Jährige bekommt doch keine Erlaubnis der katholischen Kirche. "Es ist meine pastorale Pflicht, dies öffentlich und endgültig mitzuteilen", hieß es in einer in der Nacht zum Mittwoch verschickten Erklärung des Bischofs von Cadiz, Rafael Zornoza Boy.

Die Kirche hatte Salinas bereits im Juli als Taufpaten abgelehnt. Daraufhin startete dieser eine Online-Petition, in der er Papst Franziskus um Hilfe bat. "Die Kirche, die ich kenne, ist nicht so", beklagte der junge Mann. Die Petition erhielt mehr als 35.000 Unterstützter und sorgte landesweit für Aufsehen. Im August korrigierte die Diözese Cadiz die Entscheidung und wollte Salinas trotz seiner Transsexualität als Taufpaten zulassen. Nun hatte Rom das letzte Wort.

Er habe im Fall Salinas wegen des "gesellschaftlichen Drucks und des Medieninteresses" die römische Glaubenskongregation konsultiert, so der Bischof. Deren Beurteilung lautet wie folgt: "Es ist offensichtlich, dass diese Person kein Leben führt, das den Grundsätzen des Glaubens und den Anforderungen an das Patenamt entspricht." Diese Art von Sexualverhalten zeuge im Hinblick auf die moralischen Erfordernisse von einer "gegensätzlichen Haltung", so das Votum der Glaubenskongregation. Salinas reagierte via Facebook verärgert und kündigte an, mit der Kirche zu brechen. Er empfinde "Ekel, Zorn, Traurigkeit, Wut". Die Kirche habe gezeigt, dass sie ihn nicht liebe.

In der Causa Salinas wird von vielen Kommentatoren auf die Audienz des Papstes für den spanischen Transgender-Mann Diego Neria verwiesen die im Jänner stattgefunden hatte. Neria hatte im Vorjahr einen Brief an den Papst gerichtet. Darin schilderte er, dass er ein praktizierender Katholik sei, aber dass einige der Mitglieder seiner Gemeinde in seiner Heimatstadt Plasencia ihn ablehnten, nachdem er eine Geschlechtsumwandlung durchführen hatte lassen. Er sagte, ein Priester habe ihn sogar "Tochter des Teufels" genannt.

Papst Franziskus griff laut Zeitung "Hoy" am Heiligen Abend zum Hörer und rief Neria an, nachdem er dessen Brief kurz vorher erhalten hatte. In dem Telefonat lud der Papst den Spanier ein. Die Privataudienz fand genau einen Monat nach dem Telefongespräch statt. Die Begegnung hatte vor dem Hintergrund einer von manchen Beobachtern wahrgenommenen Kursänderung des Vatikans zu katholischen Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen (LGBT) statt. LGBT-Lobbyinggruppen betonten wiederholt, dass seit Amtsantritt von Franziskus vor zwei Jahren moderatere Töne aus dem Vatikan im Blick auf die diesbezüglichen Anliegen geäußert würden.



Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/72142.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.



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