Die vatikanische Apotheke gibt Medikamente gegen Krätze an Migranten aus
Ebenso spendete die Apotheke einem römischen Flüchtlingsaufnahmezentrum etwa hundert Packungen Antibiotika, Antihistaminika und antimykotische Salben Von Redaktion Rom, 7. September 2015 (ZENIT.org)
Die vatikanische Apotheke belieferte eine Einrichtung für die Aufnahme von Flüchtlingen in Rom mit 50 kg eines Arzneimittels gegen Krätze gemeinsam mit etwa hundert Schachteln Antibiotika, Antihistaminika sowie antimykotischer Salben. Gegenüber „Radio Vaticana“ sprach Apothekenleiter Fra Rafael Cizo Ramirez von einer Geste großer Barmherzigkeit in der Tradition der „Farmacia Vaticana“.
Der Geistliche führte aus: „Es ist wichtig zu wissen, dass es sich bei der ‚Farmacia Vaticana‘ um kein Geschäft handelt. Sie ist kein gewinnorientierter Betrieb: Das ist nicht ihr Ziel. Die Hauptaufgabe der Apotheke besteht darin, anderen Menschen Gutes zu tun. Wir stehen insofern – zu Recht – der gesamten Welt offen, als wir über Arzneimittel verfügen, die in Italien und vielen anderen Teilen der Welt nicht erhältlich sind. Die Menschen kommen hierher und wir können ihre Probleme lösen, indem wir ihnen die dringend benötigten Medikamente zur Verfügung stellen. Nicht nur Mitarbeiter des Vatikans oder im Staat Wohnhafte, sondern alle mit einem ärztlichen Rezept ausgestatteten Personen können die hinter der den Mauern des Vatikans befindliche Apotheke betreten.
Tatsächlich ist die „Farmacia Vaticana“ mit 2.000 Personen pro Tag eine der weltweit meistbesuchten Apotheken, so der Hörfunksender des Heiligen Stuhls. Im Falle kranker Flüchtlinge werden die nötigen Medikamente vom apostolischen Almosenamt angefragt. Zur Abgabe der Bestellung der Arzneimittel kommt der Almosenmeister, Erzbischof Konrad Krajewski, laut Berichten der Pharmazeuten persönlich in die Apotheke und fragt beispielsweise nach in weißen Dosen mit rotem Verschluss abgefüllten 20%igen Benzylbenzoat, das laut Fachleuten zu den wirkungsvollsten Mitteln gegen Krätze zählt. Drei Apotheker sind im Labor für die Kranken tätig; manchmal hilft auch ein Ordensbruder. Schon seit langem wird das Arzneimittel gegen Krätze in den Labors der Apotheke produziert, um dem Bedarf der Tausenden jedes Jahr in Italien ankommenden Flüchtlingen entgegenzukommen. Die Arbeiten im Labor stehen im Einklang mit der pharmakologischen Tradition der Barmherzigen Brüder, die die Institution 1874 ins Leben riefen.
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