Syrien: IS ließ 15 christliche Geiseln frei apa-images.at
Aber 255 weitere Geiseln, die bei der Eroberung der Stadt Qaryatain festgesetzt wurden, sind nach wie vor in der Hand des IS, darunter auch der bereits Ende Mai entführte Prior des inzwischen zerstörten Klosters Mar Elian, Jacques Mourad
Homs, 06.09.2015 (KAP) 15 christliche Frauen und Kinder, die bei der Eroberung der syrischen Stadt Qaryatain durch IS-Terroristen Anfang August als Geiseln genommen wurden, sind am Wochenende freigelassen worden. Das teilte die Stiftung "Pro Oriente" am Sonntag mit. Sie wurden in Fairouzeh, einem Dorf fünf Kilometer südöstlich von Homs, übergeben und von dort zur medizinischen Versorgung sofort in die Stadt gebracht, wie der Vorsitzende des "Bundesverbands der aramäischen Christen in Deutschland", Daniyel Demir, unter Berufung auf den syrisch-orthodoxen Metropoliten von Homs und Hama, Mar Silvanos Petros Al-Nemeh, mitteilte. Der Freilassung seien mühsame Verhandlungen unter Einschaltung von muslimischen Notabeln vorausgegangen. Weitere 255 christliche Geiseln aus Qaryatain befinden sich aber noch in den Händen der IS und würden unter "erniedrigenden Bedingungen" gefangen gehalten. Nach Angaben von Demir ist auch der bereits Ende Mai entführte Prior des mittlerweile unter Einsatz von Bulldozern zerstörten syrisch-katholischen Klosters Mar Elian, P. Jacques Mourad, unter den Geiseln. Demir stellte am Samstag in einer Erklärung fest, dass die Freilassung "ein kleiner Lichtblick" sei, dennoch sei man in großer Sorge über den Verbleib der weiteren 255 aramäischen Geiseln in der Hand der IS-Milizen. Demir berichtet laut "Pro Oriente" von einem rigiden IS-Strafkatalog, der den syrischen Christen u.a. die Ausübung ihres Glaubens untersagt, das Tragen christlicher Symbole verbietet, strikte Regeln für den Umgang mit den Muslimen aufstellt und die Abgabe von Geld und Gold vorschreibt. "Bei Verstößen droht die Todesstrafe", so Demir, der zugleich an die deutsche Bundesregierung und an die internationale Staatengemeinschaft appellierte, sich weiterhin mit aller Entschlossenheit für die Freilassung der Geiseln einzusetzen. Nach Angaben der vatikanischen Nachrichtenagentur "Fides" verhandeln Repräsentanten der syrisch-orthodoxen und der syrisch-katholischen Kirche über Mittelsmänner permanent mit den IS-Terroristen, um die Freilassung der 255 noch festgehaltenen Geiseln - einschließlich P. Mourad - zu erreichen. "Fides" berichtete weiter, dass am Donnerstag vom libanesischen christlichen TV-Sender "Nursat" veröffentlichte Aufnahmen keine persönliche Erklärung von P. Mourad enthalten, sondern nur Aussagen über seinen Zustand, die von einem anderen Priester gemacht werden. Die von "Nursat" ausgestrahlten Aufnahmen hatten Gerüchte über eine unmittelbar bevorstehende Freilassung des bereits am 21. Mai - gemeinsam mit dem Diakon Boutros Hanna - entführten Priors von Mar Elian aufkommen lassen.
Dieser Text stammt von der Webseite http://www.kathweb.at/site/nachrichten/database/72223.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.
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