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  • 20.09.2015 12:56 - Die Päpste und Kuba: Leises agieren
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Die Päpste und Kuba: Leises agieren


2012: Benedikt XVI. und Fidel Castro - ANSA

20/09/2015 10:00SHARE:
Kuba ist nicht nur eine kommunistisch regierte Insel vor der Küste der USA, nicht nur Wirtschaftsembargo und Exilanten. Für die Welt steht Kuba immer noch für die wohl größte Krise im Kalten Krieg, von der wir bis heute nicht genau sagen können, wie nah damals die Welt einem Atomkrieg kam.

Papst Johannes XXIII. rief damals alle Beteiligten dazu auf, eine solchen gegenseitige atomare Vernichtung zu vermeiden, „der einzige Hoffnungsschein“ nannte das später der sowjetische Parteichef Nikita Chruschtschow. Das war ein eher leises Auftreten, gemessen am lauten Säbelrasseln der Militärs und kalten Krieger. Aber der Papst beließ es nicht dabei. „Frieden auf Erden“, „Pacem in Terris“, hieß die Enzyklika, die er der Krise folgen ließ, die erste päpstliche Enzyklika, die in voller Länge in der New York Times abgedruckt wurde.
Nicht drängen

In der Folge von Papst Johannes XXIII. haben auch seine Nachfolger eher leise agiert, wenn es um Kuba ging. Die Kritik war aber trotz der leisen Töne deutlich, sowohl am Regime in Havanna als auch an der Politik Washingtons. Vielleicht ist genau das der Grund, weswegen sie glaubwürdig blieb und nicht verhallte. Eingreifen wollte man selber direkt nie, weder Johannes Paul II. mit seiner Forderung der Öffnung Kubas noch Benedikt XVI. mit seiner Betonung des Wortes „Freiheit“. Und auch Franziskus will nicht drängen. Päpste sind nicht dazu da, Politik zu machen. Aber sie können – wie Franziskus das in Kuba gezeigt hat – die Qualität der Gespräche verbessern.

Der Wandel liegt in der Luft, Aktualisierung wie es im offiziellen Sprachgebrauch heißt. Und Päpste und Kirche haben darin ihre Rollen gespielt. Kardinal Jaime Ortega, Erzbischof von Havanna, war einer der Akteure in der Annäherung, er überbrachte auf Wunsch des Papstes im Oktober 2014 Briefe an die Präsidenten Castro und Obama, einige Kenner der Beziehungen nennen außerdem Bostons Erzbischof Kardinal John O’Malley als weiteren Akteur, dazu noch weitere Non Profit Organisationen.

Erste Einldung bereits für 1990

Bereits 1990 war Papst Johannes Paul II. eingeladen worden, wie Kardinal Jaime Ortega Radio Vatikan gegenüber berichtete, der Papst sei auch bereit gewesen, aber erst nach dem Besuch Fidel Castros in Rom 1996 ist konkret etwas daraus geworden. Seitdem sind Papstbesuche an das eine Papstzitat gebunden: Die Welt solle sich für Kuba öffnen und Kuba für die Welt. Öffnung ist aus den Papstbotschaften – ausgesprochen oder implizit – nicht mehr wegzudenken. Journalisten haben vor drei Jahren sogar nachgerechnet, dass Benedikt XVI. vierzehn Mal das Wort „Freiheit“ gebraucht hat, alles wird an der Frage der Öffnung gemessen. Da hat Papst Franziskus angesetzt, als er seine Initiative vorbrachte, die letztlich zur Annäherung beider Staaten beigetragen hat.
Aus Kuba Pater Bernd Hagenkord
(rv 20.09.2015 ord)



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