Papst Franziskus' Abschied von Kuba
Kubaner sollen Großeltern zuhören Von Redaktion Santiago de Cuba, 22. September 2015 (ZENIT.org)
Nur ein kurzes Händeschütteln zwischen Gastgebern und Gästen, dann war der im Vorfeld mit Spannung erwartete Besuch Papst Franziskus' auf Kuba vorbei: Präsident Raul Castro, der zur Verabschiedung seines hohen Gastes ein weißes Hemd trug, hielt keine Rede. Auch das Oberhaupt der katholischen Kirche hatte seine letzten öffentlichen Worte bereits in Santiago de Cuba vor der Kathedrale gesprochen, bevor er mit seiner dicken Aktentasche ins Flugzeug stieg.
In Santiago hatte Papst Franziskus die Gläubigen noch einmal gesegnet: „Es gibt eine Hoffnung auf die Zukunft und eine Erinnerung an die Vergangenheit“, lauteten seine Worte. Er ermahnte dazu, auf die Großeltern zu hören und sie zu achten. Sein Wunsch zum Abschied: Wenn er sie nun segne, sollten sie aber im Gegenzug für ihn beten.
Der Besuch war durch die Festnahme von mehr als 30 Angehörigen der kubanischen Demokratiebewegung überschattet worden. Die Sicherheitsbehörden wollten damit verhindern, dass die nun Verhafteten an der Messe von Papst Franziskus auf der „Plaza de la Revolución“ teilnehmen. Unter den Festgenommenen war auch die Sprecherin der Bürgerrechtsorganisation „Damen in Weiß“ Berta Soler, die noch im Juli achtzig Minuten mit dem Apostolischen Nuntius über die Menschenrechtslage auf der Karibikinsel unter kommunistischer Herrschaft gesprochen hatte. (mk)
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