USA: Ein Jahr Vorbereitung auf wenige Sekunden Aufmerksamkeit
Die kleine Sophie überreicht Papst Franziskus ein T-Shirt und einen Brief. - AP
25/09/2015 17:01SHARE: Die Koalition Volles Recht für Immigranten hat es mittels eines fünfjährigen Mädchens geschafft, für einen kurzen Moment die Aufmerksamkeit des Papstes zu gewinnen. Ein Jahr lang haben sie diesen Moment vorbereitet. Wie die Presseagentur Associated Press berichtet, wollte die Koalition den Papst auf Probleme und Herausforderungen aufmerksam machen,
denen die Migranten in Amerika ausgesetzt sind. Aufgabe der fünfjährigen Sophie Cruz war es, die Aufmerksamkeit des Papstes auf seiner Parade durch Washington zu gewinnen und ihm sodann ein T-Shirt sowie ein Brief zu reichen. Nach einigen Versuchen der Sicherheitskräfte, das Mädchen abzuhalten, wandte sich der Papst selbst ihr zu, küsste und segnete sie. „Wir haben das von dem Moment an geplant, als wir erfuhren, dass der Papst in die USA kommt“, so Juan Jose Guiterrez von der Koalition Volles Recht für Immigranten. Nach einem kurzen
Auswahlprozess hätten sie sich für Sophie entschieden, sie habe alle sehr beeindruckt. Sie möchten die Bevölkerung dafür sensibilisieren, dass viele Kinder von nicht dokumentierten Eltern in Amerika leben. Wenn es in Washington nicht geklappt hätte, würden sie noch nach New York und Philadelphia fahren.
In der Nachricht an den Papst wird Sophies Sorge dargestellt, dass ihre Eltern, Immigranten aus Mexiko ohne legalem Aufenthaltstitel, ausgewiesen werden könnten. Den Reportern erklärte Sophie später, sie glaube an ihr Recht mit ihren Eltern zu leben. Ihr Vater arbeite sehr hart und ernähre, wie viele andere Migranten, das Land. Sie hätten das Recht in Würde zu leben.
Guiterrez versicherte, Sophie seien diese Aussagen nicht in den Mund gelegt worden: alles, was sie sagte, käme von ihrem Herzen.
Das T-Shirt, das Sophie dem Papst nach Widerständen der Sicherheitsleute in die Hand drückte, hat die Aufschrift: „Rescue DAPA“. Es bezieht sich auf ein mittlerweile stehengebliebenes Programm von Barack Obama, das es Millionen von Immigranten erlauben würde, sich um eine Aufenthalts- und Arbeitserlaubnis zu bewerben. (ap 25.09.2015 vs)
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