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  • 27.09.2015 01:05 - Pater Pio über das sechste Gebot
von esther10 in Kategorie Allgemein.

Pater Pio über das sechste Gebot

Lektüre

Eines Tages kam eine hochgestellte Persönlichkeit und meldete die Tochter zur Erstkommunion bei Pater Pio an. Der Vater ließ die Kirche prächtig mit weißen Blumen schmücken, das Kind bekam ein herrliches Kleid mit wundervollem Schleier. Die Kirche prangte im Festschmuck, alles war bereit. Da kam das Kind weinend von Pater Pios Beichtstuhl: Der Pater ließ das Kind nicht zum Tisch des Herrn. Er verlangte den Vater des Mädchens zu sprechen. "Du hast in deinem Haus Zeitschriften, die dem Kind gefährlich werden." "Aber nein", beteuerte der entsetzte Vater, "nie habe ich so etwas in meinem Haus geduldet." Doch es stellte sich heraus, daß auch hier wieder der Pater recht hatte. Eines Tages, als die Eltern fort waren, hatte das Kind das Zimmer des Dienstmädchens betreten und dort die häßlichen Illustrierten gesehen. Der Vater mußte versprechen, in seinem Haus nie wieder solche Zeitschriften zu erlauben. Erst am nächsten Tag wurde das Kind zur Erstkommunion zugelassen.

Eines Tages klagte eine Dame P. Pio: "Stellen Sie sich vor, was in dieser Zeitschrift steht!" "Und so etwas liest du!" war seine bündige Antwort.

Kleidung

Schon bei den Kindern sah Pater Pio darauf, daß die Kleidung der Menschenwürde entsprach. "Zieht ihn an wie einen Christenmenschen!" forderte er die Eltern eines Jungen auf, die ihn in kurzen Hosen umherlaufen ließen. Auch Frauen und Mädchen mußten Ellbogen und Knie bedeckt tragen. Der Rock sollte 20 cm unter das Knie gehen, die Kleidung nicht eng anliegen und um den Hals möglichst geschlossen sein.

Einmal beobachtete ich die Frauen, die Schlange standen, um bei Pater Pio zu beichten. Unter ihnen bemerkte ich eine Frau in einem Kostüm, dessen Länge der Vorschrift nicht entsprach. Bevor sie an die Reihe kam, sah ich, wie sie ihren Rock heimlich unter der Jacke auf die entsprechende Länge herunterließ und dann ihre Jacke wieder zuknöpfte, so daß man nicht merkte, wie kurz der Rock in Wirklichkeit war. Nun öffnete ihr der wachhabende Kapuziner das Gittertor und ließ sie in die Beichtkapelle eintreten. Kaum aber betrat sie den Beichtstuhl des Paters, als sie auch schon wieder weinend herauskam. Man konnte ihn nicht betrügen.

Eine andere Dame, die gehört hatte, wie streng P. Pio in Bezug auf die Frauenkleidung war, borgte sich von einer Bekannten ein langes Kleid. Als P. Pio dann durch die Reihen der Frauen schritt, fuhr er sie streng an: "Via! Via! Non e tuo! Non e tuo!" (Weg, weg! Das gehört nicht dir! Das gehört nicht dir!)

Die Besitzerin eines Pariser Modesalons fiel aus allen Wolken, als ihr P. Pio in der Beichte sagte: "Ich kann dich nicht lossprechen, wenn du nicht versprichst, daß du die Kollektion Abendkleider, die du in deinem Geschäft auf Lager hast, aus dem Verkauf ziehst!" "Aber Pater, die haben ein Vermögen gekostet, dann bin ich ruiniert!" "Ich kann dir die Lossprechung nicht geben, denn du bist verantwortlich für alle Seelen, die durch diese Kleider in Gefahr kommen zu sündigen." Schweren Herzens versprach die Dame zu tun, was ihr geistiger Vater verlangte. "Aber ich weiß nicht, wie ich über diesen Verlust hinwegkommen soll, Pater. Bitte beten Sie für mich." Und das tat er auch.

Als die Dame das nächste Mal nach San Giovanni Rotondo kam, erzählte sie, wie es ihr ergangen war: Sie hatte dem Wunsch des Paters entsprechend die Abendkleider entfernt. Doch der Beichtvater hatte ihr außerdem noch aufgetragen: "In dein Geschäft müssen Heilige kommen!" So hatte sie überlegt, wie sie das anstellen sollte. Nun entschloß sie sich, ihren Salon auf den Verkauf von Kostümen umzustellen, und jedes Kostüm, das sie in der Auslage ausstellte, versah sie mit einer Aufschrift: dem Namen einer Heiligen. Strahlend erklärte sie, noch nie habe sie ein so gutes Geschäft gemacht. Der Verlust aus den abgelegten Abendkleidern war reichlich durch den Verkauf der Kostüme aufgehoben worden.

Unterhaltung

Miss Mary Pyle, jene Amerikanerin, in deren Haus die Eltern Pater Pios im Alter wohnten und welche eine besonders geschätzte geistige Tochter des stigmatisierten Kapuziners war, berichtete mir einmal von einem Priester, den der Pater ohne Absolution fortschickte. Sie ließ mich raten, was er wohl angestellt haben könnte. Nach meinen vergeblichen Versuchen ließ sie mich wissen: Der Priester war eigens aus Schottland gekommen, um in der Lehre des heiligmäßigen Beichtvaters im geistigen Leben besser voranzukommen. Pater Pio aber wies ihn vom Beichtschemel fort. Er hatte einmal einen verbotenen Film angesehen und bei den heiklen Stellen nicht die Augen geschlossen!

Der Schotte flehte, er komme so weit her; er versprach, es nie wieder zu tun, aber der Pater ließ sich nicht erweichen. Schließlich fragte der Priester: "Wann darf ich denn wieder kommen, Pater, wenn Sie mich jetzt schon abweisen?" "Nie!" war die harte Antwort.
"Und wann hat er ihn doch wieder angenommen?" fragte ich Miss Pyle, überzeugt, daß sie sich für ihn eingesetzt hatte. Erstaunt gab die gute Frau zu: "Nach einem halben Jahr." In dieser Zeit mußte der Priester sich bewußt werden, wie wichtig es war, auch im Kleinsten treu zu sein.

Ein Mitbruder fragte P. Pio einmal, warum er manchmal so streng wäre. "Weißt du, was es mich kostet, wenn ich jemand wegschicken muß?", erwiderte er schluchzend, "aber nicht ich bin es, der annimmt und wegschickt, sondern der Herr."

Voreheliche Beziehungen

Ein junger geistiger Sohn Pater Pios aus San Giovanni Rotondo besuchte mich einmal in Wien. Er war nach Österreich gekommen, um das Verhältnis zu einem Mädchen zu lösen, das er in S. Giovanni Rotondo kennengelernt hatte. Er hatte P. Pio von seiner Bekanntschaft erzählt, und der Pater hatte ihn gewarnt: "Gib acht!" Doch das Mädchen ließ sich nicht so leicht abschütteln, und der Umgang mit ihr brachte immer größere Gefahren für seine Keuschheit. Zweimal nahm ihn P. Pio noch zur Beichte an, das drittemal aber wies er ihn ab. Er wollte ihn erst wieder annehmen, bis er mit dem Verhältnis Schluß gemacht hätte. So entschloß er sich, das Mädchen in seiner Heimat, Österreich, aufzusuchen, um die Bekanntschaft zu lösen. Er sagte, er wäre überrascht gewesen, als ihm die Mutter des Mädchens erklärte, er könne ruhig mit ihr ins Bett gehen. Auf seinen Einwand, sie wären doch nicht verheiratet, meinte sie: "Das ist bei uns in Österreich so Brauch." Daraufhin, sagte er, habe er erkannt, was P. Pio mit seinem Rat gemeint hatte, und die Verbindung mit dem Mädchen aufgegeben. Danach hatte ihn P. Pio wieder zur Beichte angenommen.

Nach der Erzählung des jungen Mannes beeilte ich mich, ihm klar zu machen, daß es doch nicht überall in Österreich "so Brauch" sei.

Heilige Schrift: “Wißt ihr nicht, daß eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Buhlerin machen? Nie und nimmer! Oder wißt ihr nicht: Wer sich einer Buhlerin hingibt, wird ein Leib mit ihr? Es heißt ja: ‘Die beiden werden ein Fleisch sein.’ Wer sich aber dem Herrn hingibt, wird ein Geist mit ihm.
Flieht die Unzucht! Jede andere Sünde, die ein Mensch begeht, bleibt außerhalb seines Leibes. Wer sich aber der Unzucht hingibt. versündigt sich an seinem eigenen Leibe. Wißt ihr nicht, daß euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch wohnt? Daß ihr somit nicht mehr euch selbst angehört? Ihr seid um einen teuren Preis erkauft. Darum verherrlicht Gott in eurem Leibe!” (1 Kor. 6, 15-20)

Felice Spaccucci berichtet in seinem Buch "Padre Pio risponde" von einem jungen Mann, der von Pater Pio einen strengen Verweis bekam, weil er sich erlaubt hatte, seine Braut zu küssen. Nur das feste Versprechen, sich in Hinkunft besser aufzuführen, konnte den Pater bewegen, ihm zu vergeben. Der Kuß bedeutete für P. Pio einen Anschlag auf die Reinheit. Zum Abschied segnete ihn der Pater mit den Worten: "Ich segne dich, damit dein Herz in Reuetränen in meinem ruhe und die verlorene Reinheit wiederfinde. Der Segen folge dir immer und überall in Gott. Sei glücklich und heilig!" Ein anderes Mal fragte ein offiziell verlobter junger Mann, wie er sich seiner Braut gegenüber verhalten solle, was den Kuß anbelangt. Da er wußte, daß der Pater dagegen war, erklärte er, wie schwer er es habe und Gefahr laufe, beschimpft zu werden, weil er nicht lieben könne. Da erwiderte der Pater: "Wenn es sein muß, küß sie auf die Stirn."

Dr. L. Gaspari erzählt in seinem "Buch über die Liebe" von seiner Nichte:
Mit 18 Jahren hatte sie zwei Verehrer, die auf Verlobung drängten. Da sie sich nicht entscheiden konnte und bei allen wichtigen Gelegenheiten den Rat des Paters einholte, ließ sie auch diesmal fragen, welchen von beiden sie wählen solle.

Die Antwort des Paters lautete:

Es ist noch Zeit bis nach dem 21. Lebensjahr. Vorläufig solle sie sich mit keinem von beiden verloben, sie solle noch warten. Wenn es aber so weit wäre, müsse man die Person sehr genau kennen. Man müsse darauf achten,

1. ob zwischen bei den eine wirklich große Zuneigung bestehe;
2. ob sie sich wirklich gut verstehen;
3. ob die rechte Absicht vorhanden sei.

Darüber hinaus wird man sich erkundigen und versichern müssen,

4. daß er ein gläubiger, praktizierender Katholik ist;
5. daß man nichts Unmoralisches weder bei ihm noch seiner Familie zur Zeit und auch in der Vergangenheit finden könne;
6. und man wird sich überzeugen müssen, ob er Arbeit hat und arbeitswillig ist.

Vor dem 21. Lebensjahr aber wäre es zu früh, darüber zu reden, danach aber bestand der Pater auf genauer Beachtung seiner obigen Weisungen.

Frau Caterina Valentini, die Freundin Mary Pyles und eine geistige Lieblingstochter Pater Pios, bestätigte mir: "Pater Pio hat gesagt, das Wichtigste bei einer Ehe ist die Religion."

Ehe

Das Problem der Geburtenbeschränkung gab es bei P. Pio nicht. "Nehmt alle Kinder an, die Gott euch schickt!" riet er. Die Einhaltung der empfängnisfreien Tage war die einzige Regelung, die er duldete. Sein Wunsch an Jungvermählte war: "Gott segne euch und schenke euch viele heilige Kinder!"

Eine Frau sagte zu Pater Pio in der Beichte: "Ich will heiraten, aber Kinder möchte ich keine!" "Hast du geglaubt, die Ehe ist zum Mißbrauch da?" war seine Antwort.

Eine andere klagte über ihre Kinder. "Hast du nicht gewußt, daß Muttersein ein Martyrium bedeutet?" erklärte der Pater. Deshalb schlug er wohl keiner Mutter eine Bitte ab.

Seine eigene Mutter hatte acht Kinder. Ihre letzten Tage verbrachte sie bei seinen geistigen Lieblingstöchtern, Mary Pyle und Caterina Valentini. Er kam täglich ins Haus, um sich nach ihrem Befinden zu erkundigen. Die Mutter hörte seine Stimme, seine Schritte und wartete sehnlichst, ihn zu sehen. Doch ihr geliebter Sohn machte immer vor ihrer Zimmertür halt und kehrte wieder ins Kloster zurück. Niemand konnte das verstehen, und die Mutter litt furchtbar unter diesem Benehmen. Erst am letzten Tag ging Pater Pio zu ihr hinein, richtete sie auf, und sie verschied in seinen Armen.

Als Pater Pio während des Begräbnisses bitterlich weinte, sagte ihm eine der Frauen: "Jetzt weinen Sie, Pater?! Wenn Sie wüßten, was es die Mutter gekostet hat, daß sie es die ganzen Tage nicht der Mühe wert fanden, zu ihr ins Zimmer zu kommen!" Da erwiderte der gute Pater schluchzend: "Und wenn du wüßtest, was das mich gekostet hat! Aber so konnte ich ihr das ganze Fegefeuer ersparen, und sie ist von meinen Armen direkt in den Himmel aufgestiegen!"

Seine Eltern waren sehr arm, und um die Familie ernähren zu können, mußte sein Vater jahrelang als Fremdarbeiter in Amerika leben, besonders weil sein Fünfter studieren wollte und eine Tochter Klosterberuf hatte. Die Mutter mußte unterdessen ihre acht Kinder allein versorgen. So wußte P. Pio, welches Martyrium Mutterschaft bedeuten konnte, aus eigener Anschauung, aber auch, was Mutter- und Vaterliebe zu opfern imstande waren.

Familien aber, die auch zeitweise Trennung nicht zerreißen kann, müssen in Gott gegründet sein. Darum die gründliche Prüfung der Brautwerber vor der Ehe.

Ein unerfahrenes Landmädchen war in die Stadt zur Arbeit gezogen und hier einem Verführer in die Hände gefallen. Sie wollte ihn später heiraten und, da sie von P. Pio gehört hatte, ihn um seinen Segen für die Hochzeit bitten. Aber überraschend kam die Antwort: "Ich kann die Ehe mit dem Mann nicht segnen, mit dem sie gesündigt hat." Mit Bedauern nahm sie Abstand von ihrem Vorhaben.
Bald lernte sie wieder einen jungen Mann kennen, der ihr nun der Richtige zu sein schien. Wieder fragte sie in San Giovanni Rotondo an. Die Antwort lautete: "Wenn er katholisch wird, kannst du ihn heiraten." Der junge Protestant trat danach zum katholischen Glauben über, und die beiden wurden ein glückliches Paar, dessen Ehe nun schon durch vier brave Kinder gesegnet ist.

Treue

Als P. Pio noch allen Gläubigen die hl. Kommunion spendete, beobachtete man manchmal, daß er einen Kommunikanten überging. So geschah es auch einmal bei einer Frau. Diese war davon so erschüttert, daß sie selbst ihren Bekannten den Grund verriet:
Sie war verheiratet, hatte aber ein heimliches Verhältnis mit einem Hausfreund. Dies hatte sie zwar einem Priester dort gebeichtet, war aber nicht entschlossen, ihr Leben zu ändern. In diesem Fall ist die Beichte ungültig, und die Kommunion wäre ein Sakrileg gewesen. P. Pio, der die Seelenschau besaß, durfte ihr die Hostie nicht reichen. Nach diesem Erlebnis faßte die Frau den festen Vorsatz, sich zu bessern, ging nochmals zur Beichte, und tags darauf reichte P. Pio auch ihr die hl. Hostie.

Frau Caterina V. war von ihrem Mann verlassen worden, der mit anderen Frauen ein flottes Leben führte. Im Alter schrieb er ihr, sie möge zu ihm zurückkommen. Frau Caterina zeigte P. Pio den Brief ihres liederlichen Gatten, und er sagte: "So, nun setz dich hin und schreib: Jetzt, weil Du alt bist und krank und schäbig und eine Bedienerin brauchst, kannst Du Dir auch eine andere suchen." Als die gute Frau das hörte, dachte sie: Das schreibe ich nicht, da schreibe ich lieber gar nichts. Und so ließ sie den Brief unbeantwortet.
Der Mann aber ließ sich nicht so leicht abweisen und versuchte, sie nun persönlich heimzuholen. Doch als er nach S. Giovanni Rotondo kam, traf er seine Frau nicht an. Sie hatte sich kurz vor seiner Ankunft den Fuß gebrochen und lag gerade im Spital. Er mußte unverrichteter Dinge abfahren. Später starb er als Trinker und hatte gerade noch im Sterben die Gnade, die Sakramente zu empfangen. Vielleicht hätte ihn der von P. Pio verlangte Brief gleich zur Besinnung gebracht und seinem Leben eine bessere Wendung gegeben.

Eines Tages erkundigte sich eine Frau nach der Beichte: "Pater Pio, wie geht es meinem verstorbenen Mann im Jenseits?" Ihr Mann hatte sie nämlich mit den Kindern im Stich gelassen und mit einer anderen zusammengelebt. Als er später sterbenskrank im Spital lag, schickte die Frau ihre Kinder zu ihm, um ihn zu überreden, die Sterbesakramente zu empfangen, damit seine Seele gerettet würde. Den Kindern gelang es auch, ihm einen Priester zu senden, und so war die Frau in dem Glauben, sie müsse nur für seine Erlösung aus dem Fegfeuer beten.
Pater Pio hatte die Jenseitsschau und gab in solchen Fällen auch Auskunft. Als er aber die Frage der Frau hörte, veränderten sich seine Züge, er wurde bleich vor Entsetzen und stammelte: "Ich sage es dir, weil ich weiß, daß du es ertragen kannst: Dein Mann wälzt sich in den Flammen der Hölle."
"Aber Pater, er hat doch die Sakramente empfangen?" entgegnete die Gattin.
"Er hat sie unwürdig empfangen, denn er hat bei dieser Gelegenheit noch eine Sünde verschwiegen. Er ist verdammt", war die furchtbare Antwort.

Hl. Schrift: Täuscht euch nicht! Weder Unzüchtige noch Ehebrecher (...) noch Lustknaben, noch Knabenschänder werden das Reich Gottes erben. (1 Kor 6,9)
Die Unzüchtigen werden alle ihren Anteil bekommen in dem See, der von Feuer und Schwefel brennt. (Offb. 21, 8)

Scheidung

Ein Mann hatte seine Frau und sein sechsjähriges Söhnchen verlassen und war zu seiner Freundin gezogen. Nun strebte er die Scheidung an, obwohl er der allein schuldige Teil war.
Die Frau fragte P. Pio, wie sie sich verhalten solle. “Du darfst nie einer Scheidung zustimmen”, erklärte ihr der Pater, “denn vor Gott seid ihr immer noch verheiratet.”

HI. Schrift:
“Wer seine Frau entläßt und eine andere heiratet, bricht die Ehe. Wer eine Geschiedene heiratet, bricht die Ehe.” (Mt. 19, 9)
“Die Frau soll sich nicht vom Manne trennen. Falls sie sich aber getrennt hat, bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich. Ebenso darf der Mann die Frau nicht verstoßen.” (1 Kor 7, 10-11)

Ein schuldlos Geschiedener war in zweiter Ehe verheiratet, als er von P. Pio hörte. Da die zweite Ehe kirchlich nicht gültig war, fragte er den Pater, was er tun solle. Dieser sagte: “Du mußt die zweite Frau fortschicken.”
Auf den Einwand, daß die erste auch bereits anderweitig gebunden sei und er seinen Kindern eine Mutter geben wolle, sagte P. Pio: “Du darfst sie nur behalten, wenn du mit ihr lebst wie Bruder und Schwester.”

Umkehr und Sühne

Ein reumütiges Beichtkind meinte: “Pater Pio, ich habe den Plan Gottes für mein Leben durchkreuzt, und jetzt ist es zu spät.”
“Rede keinen Unsinn”, erwiderte dieser, “es ist nie zu spät! Wenn du nach San Giovanni Rotondo gehst und unterwegs bemerkst, daß du statt dessen den Weg nach San Marco eingeschlagen hast, wirst du da auf dem falschen Weg weitergehen oder nicht schleunigst die Richtung ändern? Hätte der gute Schächer am Kreuz gesagt: ‘Mein Leben ist verpfuscht. Ich habe nur ein paar Stunden zu leben; für mich ist es zu spät.’ Hätte er da recht gehabt? Hätte er erreicht, was er dann erhalten hat?” (aus Felice Spaccucci, Padre Pio risponde)

Jemand sagte in der Beichte: “Pater, ich werde es nie zu einem Heiligen bringen.” Erregt erwiderte P. Pio: “Glaubst du vielleicht, der Herr verlangt von uns Unmögliches?”
“Was ist mein Hauptfehler?” forschte das Beichtkind.
“Der Hochmut”, war die Antwort. “Dein Stolz kommt vom Hochmut. Wenn wir keine Verachtung ertragen können in den Kleinigkeiten, ob verdient oder unverdient, wie werden wir dann die großen Prüfungen aushalten? Und was ist das schon im Vergleich mit der Hölle, die wir verdient haben? Und der Herr ist damit zufrieden. Jesus hat unschuldig die größten Demütigungen hingenommen.”

Ein Beichtkind klagte: “Pater, seit einiger Zeit werde ich von unreinen Gedanken gequält. Es ist mir schon lästig.”
“Das ist die Sühne für die Strafen, die du für deine Sünden verdient hast. Wenn du nicht willst, kommst du ins Fegfeuer.”
“Nein, nein, ich will nicht ins Fegfeuer. Ich möchte aus Liebe sterben.”
Lächelnd sprach der Pater: “Na, also!”

Immer versicherte P. Pio: “Es gibt keine Versuchung, die die menschlichen Kräfte übersteigt.” Darum spornte er zur Tugend an um jeden Preis.

“Heilige dich, und mach andere heilig!” Diesen Auftrag hatte Pater Pio von oben erhalten. Die Voraussetzung aber, um die Ordnung unseres “durch die Erbsünde gestörten Seins wiederherzustellen und zu bewahren, heißt innere Stärke und Lauterkeit im Lebenswandel.” (Paul VI., Septemberansprache 1972)

“Wir sehen den hohen Wert der reinen geordneten Liebe, die durch das heilige Band der Ehe gesegnet ist, und den besonderen Wert der Jungfräulichkeit, die sich der reinen, absoluten göttlichen Liebe weiht. Die Reinheit ist die Atmosphäre, in der die Liebe atmet.” (ebenda).

Wort Christi:
Selig, die reinen Herzens sind, sie werden Gott schauen.



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