Kardinal Reinhard Marx peilt einen deutschen Sonderweg in der Kirche an
Veröffentlicht: 8. Oktober 2015 | Autor: Felizitas Küble
Mathias von Gersdorff
„Marx: Spaltung ist nur inszeniert“. Mit dieser Überschrift resümierte das Portal der Deutschen Bischofskonferenz (Katholisch.de) die Äußerungen von Kardinal Reinhard Marx gegenüber der Presse zu Beginn der Familiensynode. 0653a-bildungsplan-demo-1-2-1448b12b252812529
Laut Katholisch.de vertritt der Erzbischof die Meinung, die „Berichte über ein konservatives und ein progressives Lager seien eine “Inszenierung der Medien”“.
Kardinal Marx schiebt damit die Schuld an der vergifteten Atmosphäre zwischen den Synodeteilnehmern gleichsam der „Lügenpresse“ zu. Da kann man sich nur die Augen reiben.
Der Münchner Oberhirte ist einer der profiliertesten Persönlichkeiten des sog. liberalen Flügels innerhalb des Welt-Episkopats. Seit Beginn der jüngeren Debatten bezüglich Ehe, Familie und Sexualmoral innerhalb der katholischen Kirche hat er vehement die progressistische Position in der Öffentlichkeit verteidigt: Zulassung zur Kommunion von wiederverheirateten Geschiedenen, Neubewertung homosexueller Partnerschaften usw.
Einen radikal kirchlich-nationalen (Irr-)Weg peilt er in der Pastoral an. Mit seinem Ausspruch „Wir sind keine Filiale von Rom“ kündigte er einen deutschen Sonderweg an, sollte die Synode nicht zu den Ergebnissen kommen, die er sich wünscht. Radio Vatikan
Mit diesen Positionen hat Kardinal Marx weltweites Entsetzen provoziert. Insbesondere aus Afrika und aus Polen wurde Widerstand gegen diese deutsche Arroganz hervorgerufen.
Kardinal Marx ist maßgeblich dafür verantwortlich, dass es zu einer harten Lagerbildung im Episkopat gekommen ist. Es ist unfassbar, dass er nun quasi der „Lügenpresse“ diese Verantwortung zuschiebt.
Das Verhalten des Erzbischofs von München ist auch gegenüber dem Kirchenvolk unverantwortlich: Seit vielen Monaten erweckt er den Eindruck, dass er bloß taktiert, um irgendwann seinen Willen durchzusetzen. Was Lehramt und Weltkirche behaupten, erscheint dabei nebensächlich.
So kann es in Deutschland nicht weitergehen: Die Gläubigen brauchen Hirten, zu denen sie uneingeschränktes Vertrauen haben können. Sie brauchen Hirten, die zweifelsfrei zum katholischen Lehramt stehen und es gegen die Feinde der Kirche verteidigen.
Mathias von Gersdorff leitet die Aktion “Kinder in Gefahr” in Frankfurt und betreibt die Webseite “Kultur und Medien online”; zudem veröffentlicht er aktuelle kirchenpolitische Kommentare hier: http://mathias-von-gersdorff.blogspot.de/ https://charismatismus.wordpress.com/201...n-sonderweg-an/ Fotos: M. v. Gersdorff, Radio Vatikan
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