Synodenkrimi: Angeblich haben 13 Kardinäle an den Papst geschrieben
Mehrere Purpurträger haben sich schon distanziert Von Redaktion Rom, 12. Oktober 2015 (ZENIT.org)
Mysteriöses Begleitspiel zur Bischofssynode über die Familie: Die italienische Wochenzeitung L'Espresso hat einen Brief von 13 Kardinälen veröffentlicht, von dem sich mehrere der als Autoren Genannten bereits distanziert haben. In Anlehnung an ein berühmtes Zitat von Papst emeritus Benedikt XVI. könnte es heißen: Es besteht die reale Synode und eine Synode der „Medien“. Mit dem Titel „Dreizehn Kardinäle schreiben an den Papst. Hier ist der Brief“ wirbt die Redaktion auf ihrer Internetseite, ebenso mit großen Namen: Caffara, Collins, Dolan, Eijk, Erdö, Müller, Fox Napier, Pell, Piacenza, Sarah, Scola, Urosa Savino und Vingt-Trois. Das Schreiben soll zum Auftakt der Versammlung verschickt worden sein.
Die Autoren zeigen sich darin sehr besorgt, dass die Diskussionen der Synode gelenkt würden, um „vorgegebene Ergebnisse zu wichtigen kontroversen Themen“ zu erzielen und so bestehe das Risiko, dass die Lehre der Kirche verdreht werde. Kurz nach seiner Verbreitung distanzierten sich bereits drei Kardinäle von dem Dokument. Als erstes der Erzbischof von Mailand, Kardinal Angelo Scola, durch seinen Sprecher Pater Davide Milani, gefolgt bald von Kardinal André Vingt-Trois von Paris, der sagte, er habe noch nie an einer Initiative dieser Art teilgenommen. Am späten Vormittag äußerte sich Kardinal Mauro Piacenza, Kardinalgroßpönitentiar, und sagte Vatikan-Insider, er habe nicht unterzeichnet und sei auch nicht einmal aufgefordert worden, dies zu tun. Auch Kardinal Peter Erdö von Esztergom-Budapest schrieb, er habe weder daran mitgewirkt noch einen solchen Brief auch nur gesehen.
In der täglichen Zusammenschau der Synode für die Medien erklärte Pater Federico Lombardi, Vatikansprecher, er habe dazu nichts zu sagen oder zu kommentieren. „Mein einziges Kommentar dazu ist, dass Sie zu überprüfen haben, ob die 13 Menschen, die als Unterzeichner ausgewiesen sind, unterzeichnet haben oder nicht.“ Daher warnte der Jesuit die Reporter, gewisse Informationen mit Vorsicht zu behandeln und zu überprüfen, bevor sie sie glauben.
„Ich sage, dass einige Kardinäle zu sagen beginnen, dass sie nicht unterzeichnet haben. Das ist eine klare und konkrete Tatsache.“ (mk)
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